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PARTNERSUCHE IM SOZIALEN WANDEL - ElitePartner-Akademie

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KAPITEL 3 – PARTNERSCHAFT, FAMILIE UND EHE <strong>IM</strong> <strong>WANDEL</strong> DER ZEIT<br />

Partnerschaften wurden ab dem 19.Jahrhundert auch durch staatliche Instanzen<br />

legitimiert. Vor dieser Legitimation unterlagen sie einer „rechtlichen und sozialen<br />

Kontrolle durch Obrigkeit, Kirche, Öffentlichkeit und Familie“ (Möhle, 2001, S.57). Die<br />

Gründe und der Zeitpunkt einer Eheschließung waren eng mit der Gründung eines<br />

Haushaltes verbunden und somit eine Befreiung aus der elterlichen und<br />

herrschaftlichen Abhängigkeit. Für künftige Handwerker war es notwendig, zum<br />

Zeitpunkt der Meisterwerdung verheiratet zu sein, aber auch andere Berufsgruppen<br />

waren eng mit einer Heirat verknüpft. Eine Heirat außerhalb des Standes wurde als<br />

»unstandesgemäß« bezeichnet. Im Jahre 1796 wurde in Göttingen eine »liederliche<br />

Weibsperson« unter Androhung einer einjährigen Zuchthausstrafe der Stadt<br />

verwiesen, weil sie angeblich einen Studenten verführt hatte und ihn »zwang« mit ihr<br />

im Konkubinat zu leben. Der Student erhielt eine Ermahnung und finanzielle Beihilfe<br />

der Universität. Die Ehe war der einzige legitime Ort für Sexualität, vor- und<br />

außereheliche Beziehungen konnten zur damaligen Zeit niemals in eine dauerhafte<br />

Partnerschaft führen.<br />

A PARTNERSCHAFT<br />

Eine Partnerschaft (Zweierbeziehung oder Intimbeziehung) ist<br />

„eine persönliche Beziehung zwischen Personen unterschiedlichen oder<br />

gleichen Geschlechts, die sich durch einen hohen Grad an Verbindlichkeiten<br />

(Exklusivität) auszeichnet, ein gesteigertes Maß an Zuwendung aufweist und<br />

die Praxis sexueller Interaktion einschließt bzw eingeschlossen hat.“<br />

(Brückner, 2001, S.184).<br />

Mit dieser Definition bleibt jedoch offen, ob die beiden Beziehungspersonen<br />

verheiratet sind, Kinder haben und einen gemeinsamen Haushalt aufweisen.<br />

Sexualität wird als wichtig genannt, jedoch nicht als „das“ Bestimmungsmerkmal.<br />

In sehr vielen Publikationen seit den 1960er Jahren wird über den Strukturverfall 22<br />

der Familie diskutiert. Die Familie und damit verbunden auch die Partnersuche<br />

unterliegen tatsächlich einem enormen Wandlungsprozess. Dieser resultiert sicher<br />

22 Anstieg der Frauenerwerbstätigkeit, Verbesserung des Ausbildungs- und Berufssystems, Klein-<br />

statt Großfamilie<br />

ANDREA LEIDINGER-GRUBER SEITE 34 VON 123

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