PARTNERSUCHE IM SOZIALEN WANDEL - ElitePartner-Akademie

KAPITEL 6 - AUFBAUPHASE EINER ZWEIERBEZIEHUNG
4 Die Vermittlung erfolgt durch eine institutionalisierte Dritte Person – eine/n
HeiratsvermittlerIn. Dies war vor allem im bäuerlichen Milieu eine gebräuchliche
Form der Eheanbahnung, sehr anschaulich beschrieben durch Ludwig Thoma
(1901) in seiner Erzählung „Hochzeit“. Die heutigen Partnervermittlungsinstitute
fallen ebenfalls in diese Kategorie, wobei ihnen ein ähnlich schlechter Ruf wie
dem Heiratsvermittler vorauseilt.
5 Die Partnersuche erfolgt mittels Annonce in Tageszeitungen und Magazinen,
wobei sich fünf Typen von InserentInnen unterscheiden lassen (vgl. Lenz, 1990,
S.81f):
� beruflich Erfolgreiche, die aufgrund ihrer hohen Arbeitsbelastung, meist
nach einer Trennung, auf diese Weise einen neuen Partner bzw eine neue
Partnerin suchen
� Alleinerziehende, fast überwiegend Frauen, die an einem Mangel an
Kontaktmöglichkeiten leiden
� einsame junge Männer, die Probleme im Umgang mit Gleichaltrigen haben
� Frauen über 50, die meist nach dem Tod ihres Ehemannes einen neuen
Partner suchen
� beruflich Desintegrierte, die auch in der Partnerwahl bislang erfolglos
blieben
Der Inserent bzw die Inserentin wird bei der Vermittlung durch Dritte von den
anfänglichen Schritten befreit, z.B. das Ansprechen eines Fremden oder das
Interesse an einer Beziehung zeigen. Auch ist es nicht notwendig bei einer
Begegnung nach Signalen zu suchen die anzeigen, dass die andere Person
»frei« und für einen Beziehungsaufbau bereit ist. Dennoch muss irgendwann
einmal ein erstes Treffen arrangiert werden, um das wechselseitige Interesse
aneinander und die Tragfähigkeit einer Beziehung auszuloten.
B ERSTBEGEGNUNGEN
Monica M. Moore (in: Lenz, 1990, S.76) hat Frau-Mann-Interaktionen beobachtet und
einen Katalog von Werbesignalen, die Frauen verwenden, wenn sie jemand kennen
lernen möchten, zusammengestellt. Ingesamt konnten 52 Signale identifiziert
werden:
ANDREA LEIDINGER-GRUBER SEITE 60 VON 123