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PARTNERSUCHE IM SOZIALEN WANDEL - ElitePartner-Akademie

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KAPITEL 3 – PARTNERSCHAFT, FAMILIE UND EHE <strong>IM</strong> <strong>WANDEL</strong> DER ZEIT<br />

zu führen. Sie betraf alle am Hof lebenden Personen und bot natürlich auch die<br />

Chance, Besitz und Vermögen zu vermehren.<br />

PARTNERWAHL<br />

Das Kennen lernen unterlag in der traditionellen bäuerlichen Gesellschaft starker<br />

sozialer Kontrolle; dies wurde einerseits dadurch notwenig, weil die Heirat in der<br />

Regel weit hinausgeschoben wurde und daher Verstöße gegen die moralischen<br />

Normen nahe liegend waren. Und andererseits war eine Eheschließung mit<br />

Strategien verbunden, die durch unüberlegte Liebes- und Sexualbeziehungen nicht<br />

zerstört werden durften. Sexualität war eine nur schwer kontrollierbare Größe, die –<br />

bei Nichtbeachtung – die dörfliche Ordnung durcheinander bringen konnte. Daher<br />

auch der starke Einfluss der Eltern, aber auch der Verwandtschaft, bei der<br />

Partnerwahl. Die dörfliche Gesellschaft kannte nur Anbahnungsformen, die sehr<br />

öffentlichen Charakter hatten (z.B. Heiratsvermittler) und dadurch war ein<br />

unkontrolliertes Alleinsein unmöglich.<br />

2.02 DIE FAMILIE <strong>IM</strong> ALTEN HANDWERK<br />

Bei dieser Familienform fallen Handwerk und Produktion mit der Familie zusammen.<br />

Bis ins 19.Jahrhundert prägte das Handwerk die Struktur der gewerblichen<br />

Produktion und diese deckte den überwiegenden Teil des Bedarfes an gewerblichen<br />

Erzeugnissen. Es wurde nur soviel gearbeitet, als zur Sicherung des<br />

Lebensunterhalts notwendig war und Konkurrenz und Profitstreben waren<br />

weitgehend unbekannt.<br />

„Der Mensch will von Natur nicht Geld und mehr Geld verdienen, sondern<br />

einfach leben, so leben, wie er zu leben gewohnt ist und so viel erwerben wie<br />

dazu erforderlich ist.“ (Rosenbaum, 1982, S.127).<br />

Der Arbeitstag dauerte normalerweise von fünf Uhr früh bis zum Abend, aber es gab<br />

viele Pausen und die Arbeitsintensität war nicht allzu groß. Viele Feiertage und evt.<br />

der blaue Montag 24 sorgten für die notwendige Entspannung.<br />

24 Montag, an dem nicht gearbeitet (blau gemacht) wird. Herkunft unterschiedlich erklärt, z.B.<br />

dadurch, dass ursprünglich jedes Handwerk seinem auf einen Sonntag fallenden Jahresfest einen<br />

arbeitsfreien Tag zugab, an dem für die Toten der Zunft eine Blaue Messe (nach Farbe des<br />

Messgewandes) gehalten wurde. Der Blaue Montag hielt sich trotz seiner Abschaffung durch die<br />

Reichshandwerksordnung (1731) bis Ende des 19. Jh. (Der große Brockhaus, Band 3)<br />

ANDREA LEIDINGER-GRUBER SEITE 37 VON 123

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