PARTNERSUCHE IM SOZIALEN WANDEL - ElitePartner-Akademie
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KAPITEL 2 - PARTNERWAHL<br />
Die Partnerwahl war keine Privatangelegenheit zweier Menschen sondern erfolgte<br />
unter Einbeziehung von ökonomischen und politischen Komponenten.<br />
Historisch gesehen war Landbesitz die erste Quelle des Reichtums. Die Herrscher im<br />
frühen Mittelalter mussten noch ohne der heutigen Technologie wie Handy und<br />
Computer auskommen und sie setzten für die Kontrolle ihrer erbeuteten, weit entfernt<br />
gelegenen, Ländereien Vertrauensleute treuhändisch ein – in Form von Lehen. Im<br />
Laufe der Generationen verleibten sich diese »Lehensherren« diese Grundstücke als<br />
persönliches Eigentum ein. Die Partnerwahl war und ist bis heute ein zentrales<br />
Element der „Reproduktion von Strukturen sozialer Ungleichheit und<br />
gesellschaftlicher Macht über den Wechsel der Generationen.“ (Gestrich, 2003,<br />
S.484). Besonders in der Oberschicht bietet die Heirat die Möglichkeit Macht, Geld<br />
und Ansehen über Generationen zu erhalten. Aber auch in anderen Gesellschaften<br />
versuchen Eltern und Verwandte die Partnerwahl der nachwachsenden Generation<br />
in Bezug auf soziale und wirtschaftliche Aspekte zu beeinflussen.<br />
A TYPEN DER PARTNERWAHL<br />
Der Soziologe William Goode erarbeitete fünf Typen der Partnerwahl (vgl. Gestrich,<br />
2003, S.484f):<br />
VERHEIRATUNG VON PERSONEN <strong>IM</strong> KINDESALTER<br />
Dies ist die wohl radikalste Form, die jeder selbstständigen Partnerwahl keine<br />
Chance bietet. Kaum vorstellbar, aber dies ist in vielen Gesellschaften noch immer<br />
eine akzeptierte Vorgehensweise.<br />
VERHEIRATUNG INNERHALB DER VERWANDTSCHAFT<br />
Ist der vorhergehenden Form sehr ähnlich, jedoch wird der jeweilige Partner<br />
innerhalb einer bestimmten Gruppe (weitere Verwandtschaft, Clan) ausgewählt.<br />
Diese Form der »Clanendogamie« 6 wurde seit dem Mittelalter durch die christliche<br />
Kirche bekämpft und war im europäischen Kontext nicht üblich.<br />
6 Endogamie: die Heirat innerhalb eines Stammes oder einer hinduistischen Kaste<br />
ANDREA LEIDINGER-GRUBER SEITE 17 VON 123