Partizipation in der Steirischen Offenen Kinder- und Jugendarbeit
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IV.9. Qualitätskriterien<br />
Wenn Beteiligung/aktive Mite<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong>-<br />
pr<strong>in</strong>zip <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Offenen</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> ist,<br />
heißt das, verschiedenste Möglichkeiten dazu anzubieten:<br />
• Freiräume dafür zu schaffen<br />
• Infos darüber zu geben<br />
• bei Entscheidungen die betroffenen Menschen<br />
mite<strong>in</strong>zub<strong>in</strong>den<br />
• h<strong>in</strong>zuhören, welche Bedürfnisse da s<strong>in</strong>d<br />
• Formen <strong>und</strong> Methoden anzubieten<br />
• demokratischen Umgang mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu för<strong>der</strong>n<br />
• partnerschaftlichen Umgang mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
(z. B. Jugend liche, BetreuerInnen) zu f<strong>in</strong>den<br />
Die Beteiligten<br />
Die Begleitung von Beteiligungsprozessen braucht<br />
e<strong>in</strong>e kompetente Person/en<br />
Diese Person kann die Techniken <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ation an-<br />
wenden. Sie ist als AnsprechpartnerIn anerkannt <strong>und</strong><br />
tritt als Vermittler<strong>in</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Zielgruppen auf.<br />
E<strong>in</strong> Beteiligungsprozess muss auf die Zielgruppe/n<br />
ausrichtet se<strong>in</strong><br />
Vorab muss geklärt se<strong>in</strong> wer angesprochen werden<br />
soll, Ebenso das WIE <strong>und</strong> WO. E<strong>in</strong> nie<strong>der</strong>schwelliger<br />
Zugang ist wichtig.<br />
Die Aktivierung ist e<strong>in</strong>e Voraussetzung, um starten<br />
zu können<br />
Es ist wichtig, den Jugendlichen das Teilnehmen<br />
„schmackhaft“ zu machen, sie vorab zu <strong>in</strong>formieren<br />
<strong>und</strong> Anreize zu schaffen.<br />
Und dennoch muss die Freiwilligkeit gewährleistet<br />
se<strong>in</strong>.<br />
Die Beteiligten s<strong>in</strong>d ohne Zwang dabei, denn e<strong>in</strong>e längerfristige<br />
Mitarbeit passiert nur durch Freiwilligkeit<br />
Der Aspekt von Diversität <strong>und</strong> Gen<strong>der</strong> Ma<strong>in</strong>stream<br />
muss berücksichtigt werden.<br />
Es ist wichtig auf Sprache zu achten, zu überprüfen,<br />
ob sich die verschiedenen Gruppen angesprochen<br />
fühlen. Respekt vor unterschiedlichen Gruppen, ohne<br />
Ausgrenzung, gehört zu den Gr<strong>und</strong>pr<strong>in</strong>zipien dafür.<br />
Es macht manchmal S<strong>in</strong>n Möglichkeit zur getrennten<br />
Bearbeitung anzubieten (Stärkung des E<strong>in</strong>zelnen), danach<br />
ist e<strong>in</strong>e Zusammenführung <strong>der</strong> Gruppen wie<strong>der</strong><br />
notwendig.<br />
Diversität <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong><br />
Die Anerkennung von Verschiedenheit <strong>und</strong> <strong>in</strong>terkul-<br />
tureller Dynamik <strong>in</strong> <strong>der</strong> alltäglichen Lebensgestaltung<br />
von Jugend(en) ist charakteristisch für die Ausrichtung<br />
<strong>der</strong> <strong>Offenen</strong> <strong>Jugendarbeit</strong>. Dieser Zugang wird<br />
durch die gegenwärtig breit diskutierte Perspektive<br />
<strong>der</strong> Diversität gestärkt, die für die <strong>Jugendarbeit</strong> wesentliche<br />
Anregungen zur Qualifizierung <strong>und</strong> Ausdifferenzierung<br />
<strong>der</strong> Arbeit leisten kann.<br />
Offener Anspruch <strong>und</strong> Diversität:<br />
…In <strong>der</strong> Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung mit Jugendlichen nach<br />
dem Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> Offenheit ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Jugendarbeit</strong> <strong>der</strong><br />
Blick auf die Vielfalt <strong>und</strong> Differenz von Eigenschaften,<br />
strukturellen Bed<strong>in</strong>gungen, gesellschaftlichen Zugängen<br />
<strong>und</strong> persönlichen o<strong>der</strong> gruppenspezifischen<br />
charakteristika <strong>in</strong> den Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> gestellt: Offene<br />
<strong>Jugendarbeit</strong> charakterisiert sich <strong>in</strong> ihrem pädagogischen<br />
Anspruch durch Offenheit gegenüber den<br />
verschiedensten Jugendkulturen, ihren Bedürfnissen<br />
<strong>und</strong> Interessen, sie basiert auf <strong>der</strong> Freiwilligkeit <strong>der</strong><br />
Teilnahme an Angeboten <strong>und</strong> dem niedrigschwelligen<br />
charakter des Besuches, sie orientiert sich an den unterschiedlichen<br />
Lebenswelten <strong>der</strong> Jugendlichen, ihren<br />
sozialräumlichen Zusammenhängen, unterstützt<br />
<strong>der</strong>en Beteiligungsmöglichkeiten <strong>und</strong> stellt Bezüge<br />
zu Alter, Geschlecht, Herkunft, Bildung, Familiensituationen,<br />
f<strong>in</strong>anziellen Ressourcen etc. her. (Wolfgang<br />
Schröer/Richard Krisch. In: Jugend <strong>in</strong>side, Nr. 4, Dezember<br />
2008, S. 6 f.)<br />
DVJ: <strong>Partizipation</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Steirischen</strong> <strong>Offenen</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>- <strong>und</strong> <strong>Jugendarbeit</strong>, Jänner 2009 - 47 -