Geschäftsanweisung Bau des Landes Hessen

K3 ENERGIESPARENDE MASSNAHMEN
1. Allgemeine Hinweise für die Planung
GABau Hessen
Bei der Planung von Baumaßnahmen sind die Zusammenhänge von Investitionskosten
und Baunutzungskosten und das Zusammenwirken von Wärmespeichervermögen,
Sonnenschutz, Wärmedämmung, Lage und Ausrichtung des Gebäudes und technisch
einwandfreier Ausführung (ohne Kältebrücken, günstige Reflexion der Oberflächen etc.)
zu beachten. Die Möglichkeit der Nutzung erneuerbarer Energien ist zu prüfen.
Der Energieeffizienz, dem Klimaschutz und der CO2 Minimierung ist besondere
Bedeutung beizumessen.
Der Entwurf und die konstruktive Ausbildung von Bauwerken sowie die Planung der
betriebstechnischen Anlagen sind im Rahmen der nutzungsbedingten Anforderungen so
aufeinander abzustimmen, dass sich ein niedriger Energiebedarf ergibt.
Die Notwendigkeit von Lüftungs- oder Klimaanlagen ist unter Anlegung strenger
Maßstäbe zu prüfen. Es sind alle planerischen Möglichkeiten auszuschöpfen, die solche
Anlagen vermeidbar machen oder ihren Umfang reduzieren.
Bei der Auslobung von Architektenwettwerben (K 13) sind die energiesparenden
Kriterien zu benennen und die Bewertungsmaßstäbe zu konkretisieren.
Die Competence Center Energie des Hessischen Baumanagements (hbm) halten
Kennwerte aus ihrem Gebäudearchiv für Bauwerkzuordnungen und Nutzungen vor. Die
Kennwerte können Grundlagen für Wirtschaftlichkeitsberechnungen zu Varianten der
Energiebereitstellung und -verteilung sein.
2. Energiespar-Contracting
Energiespar-Contracting ist ein vergabetechnisches Verfahren zur Bereitstellung von
gebäudespezifischen Leistungen mittels eines Einspar-Garantievertrags. Ziele des
Energiespar-Contracting sind die Energieeinsparung und Kostensenkung durch
Investitionen in die Modernisierung und Optimierung haustechnischer Anlagen.
Kommt ein Energiespar-Contracting in Betracht, beauftragt die hausverwaltende
Dienststelle das Competence Center Energie und Betriebstechnik des hbm mit der
Durchführung des Vergabeverfahrens. Vertragsunterzeichner ist die hausverwaltende
Dienststelle.
3. Energieausweis
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) gibt vor, dass Energieausweise bei der
Errichtung von Neubauten und bei umfassenden Änderungen an bestehenden
Gebäuden auszustellen sind. Der Energieausweis ist Bestandteil der Bauunterlagen
nach H.
Energieausweise können als Bedarfs- oder als Verbrauchsausweis ausgestellt werden.
Für die Gebäude des Landes besteht - mit Ausnahme von Wohngebäuden -
Wahlfreiheit zwischen dem Bedarfs- und dem Verbrauchsausweis.
Die Erstellung der Energieausweise ist in den Hinweisen zum Energiemanagement in
den Dienststellen des Landes (EMA-Hessen) geregelt.
Stand 03 / 2009 41