Rahmenplan Stadt-Umland-Raum Neubrandenburg
Rahmenplan Stadt-Umland-Raum Neubrandenburg
Rahmenplan Stadt-Umland-Raum Neubrandenburg
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
<strong>Stadt</strong>-<strong>Umland</strong>-<strong>Raum</strong> <strong>Rahmenplan</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> 8. Soziale Infrastruktur<br />
8.3 Altenpflege und -betreuung<br />
Die geringen aktuellen Geburtenraten, die geburtenstarken Jahrgänge der 1960er Jahre, die<br />
steigende Lebenserwartung sowie die Abwanderung von jüngeren Bevölkerungsgruppen<br />
führen dazu, dass auch in der Region Mecklenburgische Seenplatte sowie im <strong>Stadt</strong>-<strong>Umland</strong>-<br />
<strong>Raum</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> nicht nur der relative Anteil, sondern auch die absolute Zahl älterer<br />
Menschen in Zukunft erheblich ansteigen wird (vgl. Abbildung 12). Hinzu kommt, dass durch<br />
die steigende Lebenserwartung auch die Anzahl der Menschen mit einem Alter von über 80<br />
Jahren erheblich ansteigen wird. Damit erhöht sich insgesamt auch die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass immer mehr Menschen auf Pflege angewiesen sein werden.<br />
Die überwiegende Mehrheit älterer Menschen möchte möglichst lange eigenverantwortlich<br />
und in der häuslichen Umgebung wohnen bleiben. Traditionell haben pflegende Angehörige<br />
bei der häuslichen Pflege die Hauptlast übernommen. Zukünftig stehen jedoch immer<br />
weniger ortsansässige „pflegefähige“, Familienangehörige einer immer größeren Anzahl von<br />
Pflegebedürftigen gegenüber.<br />
Grundsätzlich geht es um die Frage eines menschenwürdigen Alterns und damit einhergehend<br />
um die Lebensqualität einer Region. Dabei ist eine häusliche Pflege nicht nur die<br />
präferierte Wohnform im pflegebedürftigen Alter, sondern zugleich auch die kostengünstigere<br />
Variante.<br />
Werden professionelle Pflegeleistungen in Anspruch genommen, so werden zur Deckung<br />
der Kosten als Sockelbetrag die Pflegeversicherung (sofern vorhanden und Pflegestufe 1 bis<br />
3 attestiert), zusätzlich aber auch Privateinkommen (Rente) bzw. Privatvermögen herangezogen.<br />
Nur wenn damit die Leistungen nicht zu tragen sind, treten die Sozialhilfeträger<br />
(Landkreise, über Ausgleichsmechanismen das Land) als Kostenträger auf. Mit zunehmender<br />
Lebenserwartung steigt auch der Anteil der Kosten durch die Sozialhilfeträger, da<br />
Vermögen dann aufgebraucht sind und Renten oftmals nicht ausreichen. Für die Zukunft<br />
wird u.a. aufgrund der prognostizierten Rentenentwicklung sowie der Kostenentwicklungen<br />
im Gesundheitssektor erwartet, dass die Anzahl an Menschen, die Ihren Eigenanteil nicht<br />
selber leisten können, deutlich zunehmen wird.<br />
Als Quellen für die folgenden Aussagen zur Altenpflege und -betreuung wurden verwendet:<br />
� Gespräche mit der Seniorenbeauftragten der <strong>Stadt</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> bzw. dem<br />
Fachdienst „Soziale Leistungen“ des Landkreises Mecklenburg-Strelitz,<br />
� Sachstandsbericht zur Pflegeversorgung <strong>Neubrandenburg</strong>, Fortschreibung vom<br />
31.12.2009 sowie den<br />
� Ergebnisse aus dem Forschungsvorhaben des Modellvorhabens der <strong>Raum</strong>ordnung –<br />
MORO, Forschungsfeld: Regionalplanerische Ansätze zur öffentlichen<br />
Daseinsvorsorge, Modellregion Mecklenburgische Seenplatte<br />
111