Rahmenplan Stadt-Umland-Raum Neubrandenburg
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<strong>Stadt</strong>-<strong>Umland</strong>-<strong>Raum</strong> <strong>Rahmenplan</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> 8. Soziale Infrastruktur<br />
8.4 Hausärztliche Versorgung<br />
Ein weiteres Thema im Bereich der sozialen und gesundheitlichen Infrastruktur, welches für<br />
den <strong>Stadt</strong>-<strong>Umland</strong>-<strong>Raum</strong> zukünftig von Bedeutung sein wird, ist die hausärztliche<br />
Versorgung, wozu die ambulant tätigen Allgemeinmediziner, Praktische Ärzte als auch die<br />
hausärztlichen Internisten und Kinderärzte gezählt werden.<br />
Insgesamt ist der Versorgungsgrad mit Hausärzten - insbesondere in ländlichen Räumen -<br />
rückläufig. Je geringer der Versorgungsgrad, umso mehr Patienten muss der einzelne Arzt<br />
versorgen und umso länger sind die Wartezeiten und Anfahrtswege. Bei der geringen<br />
Siedlungsdichte in der Region und einem geringen ÖPNV-Angebot sind die Anfahrtswege<br />
bei gleichem Versorgungsgrad besonders lang. Es besteht daher die Notwendigkeit von<br />
Hausbesuchen seitens der Ärzte. Diese sind ein Grund dafür, dass die praktizierenden<br />
Hausärzte in den betroffenen Bereichen hohen Belastungen durch lange Fahrwege und<br />
Arbeitszeiten ausgesetzt sind. Die steigende Anzahl von Mehrfach-Erkrankungen und neue<br />
(zivilisatorisch bedingte) Krankheitsbilder verändern die Versorgungsanforderungen zudem.<br />
Nicht berücksichtigt in diesem Kapitel ist die fachärztliche Versorgung mit ambulanten und<br />
klinikgebundenen Ärzten, da diese in dem <strong>Stadt</strong>-<strong>Umland</strong>-<strong>Raum</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> nicht<br />
Gegenstand der Grundversorgung ist und der Versorgungsgrad für die Einwohner des SUR<br />
durch die Funktion <strong>Neubrandenburg</strong>s als Oberzentrum insgesamt als gut zu bezeichnen ist.<br />
Die Grundlagen für die Aussagen zur hausärztlichen Versorgung stammen aus<br />
� Gesprächen mit den Amtsärztinnen des Landkreises Mecklenburg-Strelitz und der<br />
<strong>Stadt</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> sowie den<br />
� Ergebnissen aus dem Forschungsvorhaben des Modellvorhabens der <strong>Raum</strong>ordnung<br />
– MORO 74 , „Hausärztliche Versorgung in der Mecklenburgischen Seenplatte –<br />
Analyse, Leitbild, Strategie“ Hrsg. Regionaler Planungsverband Mecklenburgische<br />
Seenplatte, 03/2004, sowie das dazugehörige Monitoring 2009<br />
8.4.1 Stand und Entwicklung der hausärztlichen Versorgung<br />
Die Versorgungssituation im ambulanten Bereich des Gesundheitswesens wird durch die<br />
Bedarfsplanung in Zuständigkeit der Kassenärztlichen Vereinigungen gesteuert und im<br />
Einvernehmen mit den Verbänden der Kranken- und Ersatzkassen abgestimmt. Nach der<br />
Bedarfsplanungs-Richtlinie Ärzte 75 liegt die Einwohner/Arztrelation für Hausärzte in<br />
ländlichen Regionen bei 1.474 Einwohnern pro Arzt bezogen auf die Planungsbereiche der<br />
Kassenärztlichen Vereinigung (KV). 76 Die <strong>Stadt</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> erreicht mit 1.551<br />
Einwohnern pro Hausarzt in etwa diesen Zielwert, während insbesondere der Landkreis<br />
Mecklenburg-Strelitz mit 1.916 Einwohnern pro Hausarzt deutlich unterversorgt ist.<br />
74<br />
Broschüre „Hausärztliche Versorgung in der Mecklenburgischen Seenplatte – Analyse, Leitbild, Strategie“<br />
erstellt im Rahmen des Modelvorhaben des Bundes „Anpassungsstrategien für ländliche/ periphere Regionen<br />
mit starkem Bevölkerungsrückgang in den neuen Ländern“, März 2004<br />
75<br />
als bundesweit geltende rechtliche Grundlage für die Bedarfsplanung der Kassenärztlichen<br />
Bundesvereinigungen (KBV)<br />
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