Rahmenplan Stadt-Umland-Raum Neubrandenburg
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<strong>Stadt</strong>-<strong>Umland</strong>-<strong>Raum</strong> <strong>Rahmenplan</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> 7. Siedlungsentwicklung<br />
Hieraus ergibt sich eine zunehmende Diskrepanz zwischen wachsendem Bestandsüberhang<br />
und gleichzeitig vorhandener Planungsreserve für weitere Wohnbauflächen. Gleichfalls<br />
dünnen Wohngebiete mit schlechter Nachfragebilanz weiter aus, was unter anderem zu<br />
einer abnehmenden Bevölkerungsdichte in der <strong>Stadt</strong> führt. So sinkt die Bevölkerungsdichte<br />
entsprechend des Bevölkerungsverlusts von 785 EW/km² im Jahr 2006 auf lediglich 606<br />
EW/km² im Jahr 2030, was einem prozentualen Rückgang von 23 % entspricht.<br />
Angesichts der sich verschlechternden Einkommenssituation zahlreicher Haushalte sowie in<br />
Folge der gravierenden Umbrüche in der Altersstruktur werden hinsichtlich der<br />
Wohnungsnachfrage neben altersspezifischen Ansprüchen vermehrt grundlegend sozial<br />
determinierte Erfordernisse an Bedeutung gewinnen, wie z.B. größen- und kostenoptimierter<br />
Wohnraum. Dies wird insbesondere für die <strong>Stadt</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> zutreffen. In diesem<br />
Zusammenhang ist für die Kernstadt zu registrieren, dass seit dem Jahr 2000 trotz deutlich<br />
sinkender Einwohnerzahlen (- 8 %) die Zahl der Haushalte stetig gestiegen ist (+ 10 %), was<br />
insbesondere ein Ausdruck (altersbedingter) Klein- und Singlehaushalte sein dürfte.<br />
Vor diesem Hintergrund bedarf es einer verantwortungsbewussten und realitätsbezogenen<br />
Ausrichtung und Steuerung der weiteren Entwicklung des Wohnungsbestandes im <strong>Stadt</strong>-<br />
<strong>Umland</strong>-<strong>Raum</strong> – sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht. Vorrangig betrifft<br />
das den weiteren planerischen Umgang mit bisher nicht umgesetzten<br />
Wohnungsbaupotenzialen, die stärkere Berücksichtigung der sich verändernden Bedürfnisse<br />
der Wohnungsnachfrage, als auch eine größere Fokussierung auf siedlungsstrukturelle<br />
Erfordernisse vor dem Hintergrund einer weiter schrumpfenden und sich auch sozial<br />
nachhaltig verändernden Gesellschaft. Insofern müssen die vorhandenen und zu<br />
erwartenden Strukturen sowohl räumlich als auch funktional den zukünftigen Entwicklungen<br />
angepasst werden, indem kompakte und damit wirtschaftliche sowie sozial ausgewogene<br />
Siedlungsstrukturen hergestellt und gesichert werden. Die weitere Stabilisierung der<br />
Siedlungen erfordert daher vor allem, sich bei Entwicklungsmaßnahmen sowohl in der<br />
Kernstadt als auch im <strong>Umland</strong> konsequent auf integrierte Standorte zu orientieren.<br />
In Anbetracht der Rolle der <strong>Stadt</strong> <strong>Neubrandenburg</strong> als Oberzentrum und damit als<br />
Wirtschafts- und Dienstleistungszentrum des Verflechtungsbereiches ist des Weiteren<br />
grundsätzlich ein Konsens darüber zu erreichen, dass raumbedeutsame Planungen und<br />
Maßnahmen zur Siedlungsentwicklung im <strong>Umland</strong> (einschließlich Planungsreserven)<br />
oberzentrale Funktionen nicht konterkarieren dürfen. Dies bedeutet, dass unangemessene<br />
neue Siedlungsentwicklungen sowohl innerhalb der Flächenkulisse der <strong>Stadt</strong> <strong>Neubrandenburg</strong>,<br />
insbesondere aber auch in den <strong>Umland</strong>gemeinden zu vermeiden sind.<br />
Zusammengefasst ist für die Wohnungsentwicklung im <strong>Stadt</strong>-<strong>Umland</strong>-<strong>Raum</strong> festzustellen,<br />
dass unter quantitativen Gesichtspunkten absehbar von keiner weiteren<br />
Nachfrageentwicklung in raumbedeutsamem Umfang auszugehen ist, hingegen qualitative<br />
und raumstrukturelle Erfordernisse bezüglich einer bedarfsgerechten Ausrichtung des<br />
Bestandes bestehen, die aus den demographischen und sozialen Transformationsprozessen<br />
resultieren.<br />
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