Inhaltsverzeichnis TEIL A: Der Verfasser stellt sich vor Der ganz ...
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So wachsen die Völker nun wieder in den gesamten Brutraum hinein und werden die 18<br />
Waben dieses Raumes bald dicht besetzen. Schwächeren Völkern wird man selbstverständlich<br />
weniger Waben geben und nach jeder zugegebenen Wabe das Einenge-Schied hinter der<br />
letzten Wabe einhängen.<br />
Die Freigabe des Honigraumes<br />
Die Honigraumfreigabe ist keine rein wirtschaftlich-technische Maßnahme; vielmehr erfüllt<br />
man mit ihr, wenn sie richtig und zum rechten Zeitpunkt durchgeführt wird, eine biologische<br />
Notwendigkeit. Den stetig wachsenden Völkern muss im Frühjahr der Raum erweitert<br />
werden, um die bestmögliche Entwicklung für die spätere Volksstärke zur höchstmöglichen<br />
Trachtausnutzung nicht zu bremsen. Damit verbunden ist die scharfe Trennung des<br />
Gesamtwabenbaues in zwei Teile. <strong>Der</strong> Königin wird der Zugang in den neueröffneten Raum<br />
durch das trennende Absperrgitter verwehrt und nur den Arbeitsbienen ermöglicht.<br />
Dieser zusätzlich freigegebene Raum soll fernerhin als Honigspeicher-Raum dienen und<br />
zugleich auch den ständig wachsenden Bienenmassen Platz bieten, sowie einen <strong>vor</strong>zeitigen<br />
Schwarmtrieb verzögern. Dieses scharfe Trennen geschieht aus rein wirtschaftlichen Gründen<br />
und hat später auch arbeitstechnisch enorme Vorteile.<br />
Nach der Auswinterung erleben wir alljährlich eine wechselnd schnelle Aufwärtsentwicklung<br />
der Völker, welche je nach Verfassung des Einzelvolkes, sowie den herrschenden<br />
Umweltbedingungen unterschiedlich ist. Die Völker dehnen <strong>sich</strong> mehr oder weniger schnell<br />
aus. Das Brutnest wächst noch ständig und die Anzahl der im Volke lebenden Einzelbienen ist<br />
bald so groß, dass der Platz im Überwinterungsraum (Brutraum) trotz <strong>vor</strong>ausgegangener Gabe<br />
von Erweiterungswaben oder Mittelwänden sehr bald nicht mehr ausreicht. Würde zu diesem<br />
Zeltpunkt nicht der Honigraum geöffnet, so würde, bedingt durch die Überbevölkerung, der<br />
Schwarmtrieb <strong>vor</strong>zeitig und damit ertragsschwächend durchbrechen. Soweit darf es aber in<br />
keinem Falle kommen, denn dies würde die Imkerei in einer Frühjahrs- und Vorsommertracht<br />
sehr nachteilig beeinflussen, oder gar völlig unrentabel machen.<br />
Unser imkerliches Ziel muss sein, bestmöglich starke Völker heranzuziehen, welche viele<br />
Waben dicht belagern und in der Tracht ein recht großes Heer von Sammlerinnen zur<br />
Verfügung haben. Nur so kann auch der Honig- und Wachsertrag positiv ausfallen. Es muss<br />
also der Raum erweitert werden, um die weitere Entwicklung nicht zu unterbinden. Die<br />
Honigraumfreigabe darf aber auch nicht übertrieben werden und sollte in jedem Falle der<br />
jeweiligen Volksstärke und Entwicklungsgeschwindigkeit des Einzelvolkes, sowie auch den<br />
derzeitigen und zu erwartenden Umweltbedingungen (Witterung) entsprechend und<br />
individuell angepasst sein.