Inhaltsverzeichnis TEIL A: Der Verfasser stellt sich vor Der ganz ...
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a) Die Brutdistanzierung<br />
Für alle Gegenden mit relativ <strong>sich</strong>erer Vorsommer- oder Sommertracht hat <strong>sich</strong> das<br />
sogenannte "Brutdistanzieren" bestens bewährt. Aber auch für Gegenden mit Spättrachten ist<br />
diese Methode zu empfehlen, weil sie die Völker nach der Brutdistanzierung weiterhin fleißig<br />
und in Brut hält und dadurch für diese Trachten noch reichlich Bienen (Trachtbienen) erzeugt<br />
werden.<br />
Wie der Name schon sagt, wird bei dieser Methode Brut von einem Raum (Brutraum) in<br />
einen anderen Raum (Honigraum) umgehängt, wobei die Königin und ein geringer Teil der<br />
Brut im bisherigen Brutraum verbleiben müssen. Das Brutnest wird also getrennt und die<br />
beiden Brutteile voneinander distanziert. Diese Methode wird bislang immer dann als<br />
besonders <strong>sich</strong>er wirksam empfohlen, wenn man mit Magazinen oder mehrstöckigen<br />
Hinterbehandlungsbeuten imkert (Hölzer u.a.).<br />
Die Brutdistanzierung ist aber auch in der WLB einfach, <strong>sich</strong>er und bequem durchzuführen.<br />
Bei der WLB ist dies besonders bequem, weil nur mit Einzelwaben und nicht mit <strong>ganz</strong>en,<br />
mehr oder weniger schweren Zargen (Etagen) zu arbeiten ist. Hier zeigt <strong>sich</strong> neben der<br />
Zweckmäßigkeit der Methode auch die bequeme Arbeitsweise als <strong>ganz</strong> besonders lobenswert.<br />
Hierzu ein Beispiel aus der bewährten Praxis:<br />
Einem Volke wurde <strong>vor</strong> oder bei Beginn der Frühtracht ein kleiner Honigraum geöffnet,<br />
indem beispielsweise 9-10 nur wenig bebrütete und noch vom Vorjahr honigfeuchte<br />
Leerwaben in den Honigraum gehängt wurden. Gute Völker besetzten diese Waben bald sehr<br />
dicht und füllen sie auch - der Tracht entsprechend - mit Honig, so dass nun geschleudert<br />
werden kann. Meist sitzen diese Völker zu diesem Zeitpunkt so dicht auf allen ihnen (auch im<br />
Honigraum) zur Verfügung stehenden Waben, dass nunmehr unbedingt und stark erweitert<br />
werden muss. Würde man dies durch einfaches Zuhängen von zusätzlichen Leerwaben oder<br />
Mittelwänden im Honigraum tun, so würde diese Erweiterung den Schwarmtrieb in keiner<br />
Weise völlig unterbinden. Wir müssen schon etwas tiefer in das Volksgeschehen eingreifen,<br />
denn meist werden zu diesem Zeitpunkt auch schon die ersten "Spieldöschen" (noch nicht<br />
bestiftete Schwarmzellen) <strong>vor</strong>gefunden.<br />
<strong>Der</strong> Brutraum wird auf Zellenansatz kontrolliert. Dabei wird auch nach der Königin gesucht.<br />
Diese muss später unbedingt im Brutraum verbleiben. Um ein Ablaufen der Königin zu<br />
verhindern, hängt man die Wabe, auf der die Königin sitzt, in den KUNESA - Ableger - und<br />
Wabentransportkasten für 6 Waben hinein. Hier ist die Königin <strong>sich</strong>er bis nach Beendigung<br />
der Arbeit untergebracht. Jetzt sucht man die (meist) älteren verdeckelten Brutwaben und<br />
hängt diese samt aufsitzenden Bienen in den hinteren Teil des Honigraumes, also hinter die<br />
schon <strong>vor</strong>ne hängenden honiggefüllten oder ausgeschleuderten Waben.<br />
Hat ein Volk zu diesem Zeltpunkt beispielsweise 13 Brutwaben, so werden davon 10 Waben<br />
umgehängt. Die verbleibenden Brutwaben, und auch die Wabe mit der Königin<br />
(<strong>vor</strong>übergehend im Ablegerkasten aufbewahrt) werden im Brutraum nach <strong>vor</strong>ne hinter das<br />
Flugloch, hinter die Pollendeckwabe eingehängt. Hinter diese im Brutraum verbleibenden<br />
Waben werden - je nach Tracht und Wetter - Mittelwände und/oder Leerwaben zugehängt.<br />
Gut ist, wenn unmittelbar hinter der im Brutraum verbleibenden Brut zunächst helle, nur<br />
wenig bebrütete Leerwaben gegeben werden, damit die Königin sofort das Brutnest auf diese<br />
Waben ausdehnen kann. Dahinter Mittelwände und Baurahmen.<br />
Nach spätestens einer Woche (frühestens nach 4 Tagen) werden die in den Honigraum<br />
umgehängten Waben kontrolliert auf "wilden Zellenansatz". Es könnte eine bestiftet<br />
gewesene Schwarmzelle beim Umhängen übersehen worden sein. Außerdem ist nicht<br />
auszuschließen, dass auf den umgehängten Brutwaben sogenannte "Nachschaffungszellen"<br />
angesetzt wurden, weil <strong>sich</strong> die mitumgehängten Pflegebienen kurz nach dem Umhängen<br />
weisellos gefühlt haben. Diese dann in diesem Zustand angezogenen Nachschaffungszellen<br />
werden danach vom Volke weiter gepflegt und verdeckelt. Diese Zellen werden