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2015-01: TOP Magazin Dortmund | FRÜHJAHR

Weltmeister! Welttrainer! – Interview mit Jogi Löw c.t.c. – Mit Patrick Ovomoyela im „Carlos“ Tatort Dortmund zu negativ? Gespräch mit einem der „Macher“ Stöckeln will gelernt sein: Schule für High-Heel-Trägerinnen

Weltmeister! Welttrainer! – Interview mit Jogi Löw
c.t.c. – Mit Patrick Ovomoyela im „Carlos“
Tatort Dortmund zu negativ? Gespräch mit einem der „Macher“
Stöckeln will gelernt sein: Schule für High-Heel-Trägerinnen

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Kultur<br />

„MAL VERLIEREN WIR, MAL<br />

GEWINNEN DIE ANDEREN“<br />

ABRAHAMS FUSSBALL-OPERETTE „ROXY UND IHR WUNDERTEAM“ IM OPERNHAUS<br />

Dumm gelaufen: Nachdem die ungarische Fußball-Nationalmannschaft in London von der gegnerischen „abgebürstet“ wurde,<br />

ist ihr Manager Baron Szatmary stocksauer und schickt die Jungs in sein Domizil am Plattensee ins Trainingslager. Da er selbst<br />

„geschäftlich“ in Venedig zu tun hat, beauftragt er Mannschaftskapitän Gjurka Karoly mit dem Training. Doch dann kommt nicht<br />

nur die ihrem Bräutigam entlaufene Roxy dazwischen, sondern auch die komplette „Besatzung“ eines Mädchenpensionats …<br />

Paul Abraham Operette „Roxy und ihr<br />

Wunderteam“ ist in <strong>Dortmund</strong> seit Ende<br />

November erstmals auf einer deutschen<br />

Bühne zu hören. Ebenso banal wie die<br />

Handlung ist der von Alfred Grünwald<br />

offenbar nach dem Prinzip „Reim dich,<br />

oder ich fress‘ dich“ verfasste Text, mitreißend<br />

aber die Musik von Paul Abraham,<br />

die Matthias Grimminger von der<br />

<strong>Dortmund</strong>er Philharmonikern und Henning<br />

Hagedorn aus verschiedenen Quellen<br />

– die Originalpartitur ist verschollen –<br />

rekonstruiert haben.<br />

„SWING“ AUS DEM ORCHESTERGRABEN<br />

Den <strong>Dortmund</strong>er Philharmonikern unter<br />

der Leitung von Philipp Armbruster hörte<br />

man bei der Premiere Ende November<br />

den Spaß förmlich an, den sie mit der für<br />

sie doch eher ungewöhnlichen Musik hatten,<br />

die neben dem typischen „Operettensound“<br />

auch ungarisches Kolorit und Elemente<br />

des Jazz beinhaltet. In der Titelpartie<br />

ist Emily Newton zu hören, die man in<br />

<strong>Dortmund</strong> bereits in der Titelpartie von<br />

Turnages „Anna Nicole“ erlebt hatte, und<br />

die auch diese Partie mit vollem Einsatz<br />

und ungeheurer Bühnenpräsenz gestaltet.<br />

Nicht minder präsent, mit herrlichem,<br />

brustigem Mezzo, den sie in der Tiefe hin<br />

und wieder richtig „röhren“ lässt, ist Johanna<br />

Schoppa als Aranka von Tötössy,<br />

die Verlobte von Baron Szatmary, zu erleben.<br />

Diesen wie auch den „rasenden Reporter“<br />

und den Zöllner stellt herrlich witzig<br />

Frank Voß dar. Fritz Steinbacher gibt<br />

als Bobby einen ziemlich weinerlichen,<br />

verlassenen Bräutigam. In der Rolle des<br />

geizigen, etwas ältlichen schottischen Vormunds<br />

von Roxy, Sam Cheswick, brilliert<br />

Hannes Brock. Lucian Krasznec gestaltet<br />

mit tenoralem Schmelz Mannschaftskapitän<br />

Gjurka Karoly, der zwischen Pfichterfüllung<br />

als Trainer und Liebe zu Roxy<br />

hin- und hergerissen ist. Als Torwart Jani<br />

Hatschek hat Jens Janke, wie die übrige<br />

Fußballmannschaft auch, flotte Beine und<br />

singt und steppt wie einst Fred Astaire.<br />

NICHTS FÜR SPARSAME SCHOTTEN<br />

Regisseur Thomas Enzinger hatte die<br />

Handlung so genommen, wie sie war:<br />

ein wunderbarer Spaß, den er mit vielen<br />

Gags und schmissigen Tanzeinlagen<br />

(Choreografie: Ramesh Nair) „würzte“. Lediglich<br />

in Sam Cheswicks Couplet über<br />

die Sparsamkeit wird es ein wenig politisch,<br />

wenn der Schotte aktuelle „Pleiten“<br />

wie den Flughafen in Berlin, die Hamburger<br />

Elbphilharmonie oder das <strong>Dortmund</strong>er<br />

„U“ aufs Korn nimmt. Das Bühnenbild<br />

von Toto führt die Zuschauer von Beginn<br />

an in eine traumhafte Showwelt; es lässt<br />

sich aber durch wenige Veränderungen<br />

den jeweiligen Erfordernissen der Szenen<br />

anpassen. Bei der Premiere war die Stimmung<br />

bombig, fast wie im Fußballstadion<br />

nach einem Sieg des BVB ...<br />

Text: Martina Lode-Gerke<br />

Fotos: Thomas Jauck, Stage Picture<br />

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