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2015-01: TOP Magazin Dortmund | FRÜHJAHR

Weltmeister! Welttrainer! – Interview mit Jogi Löw c.t.c. – Mit Patrick Ovomoyela im „Carlos“ Tatort Dortmund zu negativ? Gespräch mit einem der „Macher“ Stöckeln will gelernt sein: Schule für High-Heel-Trägerinnen

Weltmeister! Welttrainer! – Interview mit Jogi Löw
c.t.c. – Mit Patrick Ovomoyela im „Carlos“
Tatort Dortmund zu negativ? Gespräch mit einem der „Macher“
Stöckeln will gelernt sein: Schule für High-Heel-Trägerinnen

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MENSCHEN<br />

Als Auftrittsorte waren damals eine Metzgerei,<br />

eine Bushaltestelle und ein Hotel im<br />

Gespräch. Während eines Sparzierganges<br />

bei unserem alljährlichen Weihnachtsbesuch<br />

in NY kam ich mit meiner Frau an<br />

einem Waschsalon vorbei, wo ich einen<br />

Gast bemerkte, der versuchte seinen Mitwäschern<br />

Gedichte vorzutragen. Das kam<br />

damals, ehrlich gesagt, überhaupt nicht<br />

an, aber der Waschsalon als Auftrittsort<br />

blieb hängen und 6 Monate später begann<br />

ich dann mit NightWash (was übrigens im<br />

ersten Jahr BayWash hieß!)<br />

Viele jetzt bekannte Comedians hatten<br />

ihren ersten größeren Auftritt bei Night-<br />

Wash. Wie findet man solche Talente – und:<br />

fehlt Ihnen die Arbeit mit dem Nachwuchs?<br />

Viel zuhören und Menschen immer<br />

eine zweite Chance geben. Ich wollte<br />

ja immer die Besten fördern, aber die<br />

Besten sind oft in ihrer Anfangsphase<br />

schwieriger und nervöser als andere.<br />

Gerade in dieser Phase muss man<br />

eine stressfreie Atmosphäre schaffen,<br />

ohne aufzuhören Leistung zu fordern.<br />

Und meine Verabschiedung von Night-<br />

Wash heißt ja nicht, dass ich aufhöre<br />

mit neuen Gesichtern zu arbeiten. Ich<br />

habe gerade eine neue Bookingfirma<br />

gegründet: „Stand-up &More“, die sich<br />

bewusst auf junge Stand-up Künstler<br />

konzentriert. Und auch beim Deutschen<br />

Stand-up Festival, das ich ja in <strong>Dortmund</strong><br />

gestartet habe, gibt es ebenfalls<br />

einen extra Abend nur für die neuen<br />

Künstler und Künstlerinnen.<br />

Sind Sie mit Ihrem Nachfolger Luke Mockridge<br />

zufrieden?<br />

Natürlich, ich habe ihn ja auch vorgeschlagen.<br />

Aber ich bin mir nicht ganz<br />

sicher, wie lange er das machen wird,<br />

weil er selber gerade durch die Decke<br />

geht und es nicht einfach ist, Solokarriere<br />

und Gastgeberrolle zu verbinden.<br />

Auch ein Grund warum ich mich vor<br />

2 Jahren verabschiedet habe, da ich<br />

gemerkt habe, dass ich mich einfach<br />

mal wieder als Solist austoben wollte.<br />

Was sind denn jetzt Ihre nächsten Pläne?<br />

Oh Gott, da kommt im Moment einiges<br />

zusammen. Zweimal im Jahr toure ich<br />

ja mit meinen eigenen Soloprogramm,<br />

seit dem letztem Jahr werde ich immer<br />

häufig als Redner zu den Themen „Fördern<br />

& Mentortum“ gebucht, nebenher<br />

muss ich mich noch um 3 Firmen<br />

kümmern und ein ganz großes Projekt<br />

wartet ja in <strong>Dortmund</strong> auf mich: das 2.<br />

Deutsche Stand-up Festival vom 16.07<br />

bis 19.07.<strong>2<strong>01</strong>5</strong> im Rahmen des Ruhr-<br />

HOCHdeustch Festivals im Spiegelzelt.<br />

Das ist meine aktuelle Herzensangelegenheit.<br />

Ich finde, dass Stand-up immer<br />

noch nicht die Aufmerksamkeit hat, die<br />

diese Kunstform verdient. 20 Topkünstler<br />

treten an 4 Tagen in 5 Shows auf. Und<br />

am Freitag, den 17.07.<strong>2<strong>01</strong>5</strong>, gibt es sogar<br />

die erste komplett englische Show. Wenn<br />

ich davon rede, merke ich gerade, wie<br />

ich richtig nervös werde (lacht).<br />

Gefällt es Ihnen im Spiegelzelt? Ist ja doch<br />

ein anderes Publikum und eine andere<br />

Atmosphäre als im Waschsalon …<br />

Es gibt mit Sicherheit schlimmeres<br />

als vom Waschsalon ins Spiegelzelt<br />

zu wechseln und bei uns in Köln hatte<br />

ich immer die Sorge, dass sofort eine<br />

Polonaise entsteht, sobald nur einer<br />

einmal anfängt zu singen. Das Spielzelt<br />

gehört sicherlich zu den 2-3 schönsten<br />

Auftrittsorten in Deutschland. Aber ich<br />

habe <strong>Dortmund</strong> als extrem offen und<br />

lachfreudig kennengelernt (vor allem<br />

wenn der BVB wieder gewinnt.)<br />

Immer Smoking, immer wie aus dem Ei<br />

gepellt: Früher, mit den „Niegelungen“<br />

sollen Sie sich Ketchup ins Ohr geschmiert<br />

und an „Törnschuhen“ geschnüffelt haben.<br />

Der Punk der frühen Jahre?<br />

Naja, wenn man mich jetzt sieht, dann<br />

bemerkt man sehr schnell, dass ich wohl<br />

die nächste Wandlung durchlaufen habe.<br />

Ich liebe zwar einen guten Smoking, aber<br />

im Moment sehe ich eher wie ein französischer<br />

Weinbauer aus, so zumindest<br />

das Urteil meiner Frau. Ich mag nach wie<br />

vor gute Kleidung, aber der alte Punk<br />

wollte wohl mal wieder etwas raus. Und<br />

seit ich die Klamotten von John Varvatos<br />

gefunden habe, habe ich einen neuen Stil<br />

entdeckt. Passt auch sehr gut zu meinen<br />

neuen Projekten.<br />

Das Interview führte Falk Bickel.<br />

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