2015-01: TOP Magazin Dortmund | FRÜHJAHR
Weltmeister! Welttrainer! – Interview mit Jogi Löw c.t.c. – Mit Patrick Ovomoyela im „Carlos“ Tatort Dortmund zu negativ? Gespräch mit einem der „Macher“ Stöckeln will gelernt sein: Schule für High-Heel-Trägerinnen
Weltmeister! Welttrainer! – Interview mit Jogi Löw
c.t.c. – Mit Patrick Ovomoyela im „Carlos“
Tatort Dortmund zu negativ? Gespräch mit einem der „Macher“
Stöckeln will gelernt sein: Schule für High-Heel-Trägerinnen
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Kultur<br />
Wieder da: Schwanensee<br />
Xin Peng Wangs Version wieder auf der Opernbühne<br />
Wohl kein anderes Handlungsballett hat so viele Träume von einer Karriere als Primaballerina<br />
genährt – und ebenso platzen lassen: Tschaikowskys „Schwanensee“, basiert nicht auf einer<br />
einzelnen literarischen Vorlage, sondern auf verschiedenen, teilweise aus der Volksliteratur<br />
stammenden Versatzstücken. Ballettdirektor Xin Peng Wang aktualisiert das Märchen vom<br />
Prinzen, der sich in eine in einen Schwan verwandelte Prinzessin verliebt, nur sehr dezent: Prinz<br />
Siegfried, gerade volljährig geworden, ist Erbe eines großen wirtschaftlichen Imperiums; die<br />
wunderschönen Haute-Couture-Kostüme von Daniel Ioan Roman, der auch das eher puristisch<br />
anmutende Bühnenbild schuf, führen in die High-Society des 20. Jahrhunderts.<br />
In wunderbaren opulenten Bildern schildert<br />
Wang die Liebesgeschichte des Prinzen:<br />
Farbig und überschäumend, nichtsdestoweniger<br />
präzise sind die Ensembleszenen<br />
bei der Geburtstagsfeier des<br />
Prinzen und die Szenen auf dem Meeresgrund.<br />
An ein Gemälde von Degas erinnert<br />
der letzte Akt, wo ein Spiegel im<br />
Xin Peng Wang ausgezeichnet<br />
<strong>Dortmund</strong>er Kaufleute haben Xin Peng<br />
Wang für seine Verdienste mit dem City-<br />
Ring <strong>2<strong>01</strong>5</strong> ausgezeichnet. Er habe sich im<br />
höchsten Maße um die Stadt verdient gemacht<br />
hat, betonte Dirk Rutenhofer, Vorsitzender<br />
des City-Ring <strong>Dortmund</strong> e.V. Unter<br />
der Direktion von Xin Peng Wang habe sich<br />
das Ballett <strong>Dortmund</strong> als innovative Kraft<br />
in der internationalen Tanzszene etabliert.<br />
<strong>Dortmund</strong> habe sich dank ihm zu einem<br />
renommierten Zentrum des Tanzes entwickelt,<br />
das enorme Strahlkraft besitze, die<br />
Attraktivität der Stadt steigere und viele<br />
Besucher nach <strong>Dortmund</strong> locke.<br />
Bühnenhintergrund dafür sorgt, dass der<br />
Zuschauer die Szenen auch von oben betrachten<br />
und die ungemeine Präzision<br />
des Corps de Ballett bewundern kann.<br />
In den Hauptrollen sind Monica Fotescu-<br />
Uta als Odette / Odile und Mark Radjapov<br />
als Prinz Siegfried zu sehen: Mit fulminanter<br />
Bühnenpräsenz weiß das Protagonistenpaar<br />
vor allem bei den Pas des<br />
deux Spannung zu erzeugen, immer wieder<br />
ein Augenschmaus ist Monica Fotescu-Uta,<br />
wenn sie gleichsam schwerelos<br />
über die Bühne zu schweben scheint.<br />
Arsen Azatyan als Siegfrieds Freund<br />
Benno, Yuri Polkovodtsev als Siegfrieds<br />
dämonisch wirkender Vater und Jelena<br />
Ana Stupar als Siegfrieds Freundin<br />
komplettieren das hervorragende Solistenensemble.<br />
Den <strong>Dortmund</strong>er Philharmonikern<br />
unter der Leitung von Motonori<br />
Kobayashi gelingt es, auch kleinere<br />
Nuancen herauszuarbeiten, nur hin und<br />
wieder sind in den hohen Streichern einige<br />
Ungereimtheiten zu verzeichnen.<br />
Text: Martina Lode-Gerke, Fotos: Björn Hickmann und Bettina Stöß / Stage Picture<br />
HAPPY BIRTHDAY, THEATER-<br />
UND KONZERTFREUNDE<br />
Im Januar feierten die Theater- und Konzertfreunde<br />
ihren 50. Geburtstag mit einer Gala<br />
im Opernhaus. „Eigentlich ist es nicht nur<br />
ein Geburtstag, sondern auch eine Goldene<br />
Hochzeit“, meinte Opernintendant Jens-Daniel<br />
Herzog, der sich mit den anderen Spartenchefs<br />
Ballettdirektor Xin Peng Wang,<br />
Schauspielchef Kay Voges, Andreas Gruhn,<br />
dem Leiter des Kinder- und Jugendtheaters,<br />
Generalmusikdirektor Gabriel Feltz und der<br />
geschäftsführenden Direktorin Bettina Pesch<br />
an die gute Zusammenarbeit erinnerte. Denn<br />
der Verein versteht sich in der ganzen Zeit<br />
als Förderer aller Sparten, und so gratulierte<br />
auch Konzerthausintendant Benedikt<br />
Stampa zum Jubiläum. Der Ehrenvorsitzende<br />
der Theater- und Konzertfreunde, Ulrich<br />
Andreas Vogt, hatte eine besondere Überraschung<br />
parat: Zum Geburtstag gratulierten<br />
„Ehemalige“, die sich dem <strong>Dortmund</strong>er Haus<br />
immer noch sehr verbunden fühlen: Da war<br />
Heinz Panzer, der lange Jahre der musikalische<br />
Chef des Hauses war, Anton Marik,<br />
der ebenfalls lange Jahre die Position des<br />
Generalmusikdirektors innehatte und, wie<br />
auch Bassist Edmund Toliver, der ebenfalls zu<br />
den Gratulanten zählte, immer noch in <strong>Dortmund</strong><br />
lebt, Susanne Schimmack, die man hier<br />
unter anderem als Erda erlebt hat, die aber<br />
inzwischen ins Sopranfach gewechselt hat,<br />
die Mezzosopranistin Sonja Borowski-Tudor,<br />
die noch als Carmen und Octavian in guter<br />
Erinnerung ist, Tenor Norbert Schmittberg,<br />
der auf der <strong>Dortmund</strong>er Bühne seine ersten<br />
solistischen Schritte getan hat, und Regisseur<br />
Heinz-Lukas Kindermann, dem das <strong>Dortmund</strong>er<br />
Haus einen denkwürdigen Ring verdankt.<br />
DER STAAT KANN DER KUNST EGAL SEIN,<br />
NICHT ABER DEM STAAT DIE KUNST.<br />
In seiner Festansprache erinnerte Kulturdezernent<br />
und Kämmerer Jörg Stüdemann daran,<br />
wie wichtig Kulturförderung in Zeiten knapper<br />
Ressourcen sei, aber, so retournierte der<br />
Vorsitzende der Theater- und Konzertfreunde,<br />
Michael Hoffmann, man verstehe sich nicht<br />
als Lückenbüßer. Auch Bundestagspräsident<br />
Norbert Lammert schlug in eben diese Kerbe<br />
und betonte: „Der Staat kann der Kunst egal<br />
sein, nicht aber dem Staat die Kunst.“<br />
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