2015-01: TOP Magazin Dortmund | FRÜHJAHR
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UNCHAIN MY HEART –<br />
VON WOODSTOCK BIS DRESDEN<br />
Joe Cocker begann seine musikalische<br />
Karriere ebenfalls früh – mit 15 Jahren<br />
hatte er bereits verschiedene Bands in<br />
Sheffield. Er lernte jedoch auch Gasinstallateur,<br />
bis er den Beruf glücklicherweise<br />
aber Mitte der 60er zugunsten<br />
der Musik aufgab. Wirtschaftlich hingegen<br />
war sein Werdegang lange Zeit<br />
ein Wechsel aus Höhen und Tiefen. Zu<br />
Beginn seiner Karriere kümmerte er<br />
sich einfach zu wenig um Verträge und<br />
Finanzen und musste einige Zeit ständig<br />
auf Tour sein, um seine Verpflichtungen<br />
erfüllen zu können. Ende der<br />
60er lief es besser, doch Anfang der<br />
70er bekam er Drogenprobleme, die<br />
Qualität wie Wirtschaftlichkeit seiner<br />
Musik negativ beeinflussten. Cocker<br />
selbst soll erzählt haben, dass er einmal<br />
einen 100.000-Dollar-Scheck in seiner<br />
Jeans vergaß, die von seiner Mutter<br />
daraufhin gewaschen wurde. Er<br />
habe sich aufgrund seiner Drogenabhängigkeit<br />
auch nicht um einen neuen<br />
Scheck bemüht.<br />
Seine größten Erfolge feierte Joe Cocker<br />
in den 80ern mit Hits wie „When the<br />
night comes“, „N’oubliez jamais“, dem<br />
Duett „Up where we belong“ mit Jennifer<br />
Warnes oder dem unvergesslichen<br />
„Unchain my heart“. Mit seiner rauen<br />
Stimme machte er Randy Newmans „You<br />
can leave your hat on“ zu einem Welthit.<br />
Ende der 80er arbeitete Joe Cocker<br />
eine Zeitlang mit zwei deutschen Sängern<br />
und Komponisten zusammen: Klaus<br />
Lage und Dieter Dehm. 1988 durfte er<br />
als einer der wenigen ausländischen<br />
Stars in der DDR auftreten, in Berlin<br />
und Dresden. Die Konzertwiese in Dresden<br />
wird seitdem im Volksmund auch<br />
„Cockerwiese“ genannt! In seiner fünf<br />
Jahrzehnte umfassenden Karriere veröffentlichte<br />
Joe Cocker 40 Alben.<br />
Seit den 80ern geriet Joe Cocker wirtschaftlich,<br />
aber auch privat immer<br />
mehr in ruhigeres Fahrwasser. 1987<br />
heiratete er die amerikanische Erzieherin<br />
Pam Baker, mit der er bis zu seinem<br />
Tod zusammen war. Er lebte mit<br />
ihr zurückgezogen in Colorado, wo er<br />
eine Farm bewirtschaftete, lange Spaziergänge<br />
mit seinen Hunden genoss<br />
und sehr erfolgreich Tomaten züchtete.<br />
Zudem galt er als leidenschaftlicher<br />
Fliegenfischer und Snooker-Spieler.<br />
LIEBE OHNE LEIDEN?<br />
So unauffällig das Privatleben von Joe<br />
Cocker war, so unstet war das von Udo<br />
Jürgens. Offiziell sind zwei Ehen und vier<br />
Kinder. Von 1964 bis 1989 war er mit dem<br />
Model Erika „Panja“ Meier verheiratet.<br />
Aus dieser Ehe stammen John und Jenny<br />
Jürgens. Außerdem hat er zwei uneheliche<br />
Töchter. Von 1999 bis 2006 hielt<br />
die Ehe mit seiner langjährigen Lebensgefährtin<br />
Corinna Reinhold. Die letzte<br />
Zeit war er mit seiner Biografin Michaela<br />
Stadlbauer zusammen. Neben diesen<br />
offiziellen Beziehungen gab es jedoch<br />
laut eigener Aussage unzählige Affären<br />
und Amouren. Udo Jürgens mochte die<br />
Frauen, und diese machten es ihm – wie<br />
so vielen anderen Stars – leicht, sie zu<br />
erobern, auch wenn ihm bewusst war,<br />
dass er damit auch Leid und Schmerz<br />
verursachte. Der Wahl-Schweizer – seit<br />
2007 hatte er auch die Schweizer Staatsbürgerschaft,<br />
der sich immer schnell verliebte,<br />
sagte über sich selbst: „Untreue<br />
ist ja nicht nur eine Frage des Charakters,<br />
Untreue ist vor allem eine Frage<br />
der Chancen!“ Und die hatte er offenbar<br />
zur Genüge!<br />
Udo Jürgens starb am 21. Dezember 2<strong>01</strong>4<br />
während eines Spaziergangs im schweizerischen<br />
Gottlieben an akutem Herzversagen,<br />
Joe Cocker am 22. Dezember<br />
in seiner Wahlheimat Crawford,<br />
Colorado, an Lungenkrebs. Zwei große<br />
Künstler sind gegangen. Was bleibt, ist<br />
ihre Musik und die Erinnerung.<br />
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