2015-01: TOP Magazin Dortmund | FRÜHJAHR
Weltmeister! Welttrainer! – Interview mit Jogi Löw c.t.c. – Mit Patrick Ovomoyela im „Carlos“ Tatort Dortmund zu negativ? Gespräch mit einem der „Macher“ Stöckeln will gelernt sein: Schule für High-Heel-Trägerinnen
Weltmeister! Welttrainer! – Interview mit Jogi Löw
c.t.c. – Mit Patrick Ovomoyela im „Carlos“
Tatort Dortmund zu negativ? Gespräch mit einem der „Macher“
Stöckeln will gelernt sein: Schule für High-Heel-Trägerinnen
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Sport<br />
Text: Michael Wirth, Fotos: GES<br />
Diese Euphorie hält auch an, als eine<br />
Million jubelnder Menschen in Berlin<br />
der heimkehrenden Mannschaft einen<br />
triumphalen Empfang bereiten. „Das war<br />
Gänsehautstimmung“, erinnert sich der<br />
Bundestrainer. Es sei für alle nicht einfach<br />
gewesen, danach wieder auf normales<br />
Maß zurückzuschalten, zumal die<br />
WM auch viel Kraft und Energie gekostet<br />
habe. Dabei stellte sich auch die<br />
Erkenntnis ein: Es ist genauso schwierig,<br />
den Erfolg zu verarbeiten wie den<br />
Misserfolg. Wie geht man nun damit um,<br />
und wie kann man vermeiden, dass dem<br />
Griff nach den Sternen eine Erschlaffung<br />
folgt und es der Mannschaft im nächsten<br />
Turnier so ergeht wie etwa den Spaniern<br />
bei der Weltmeisterschaft, die nach<br />
drei Titeln in Folge sang- und klanglos<br />
ausschieden? „Wir müssen uns wieder<br />
hinterfragen“, meint Löw, „und uns in<br />
manchen Bereichen entwickeln oder<br />
neu erfinden. Das können etwa personelle<br />
oder taktische Fragen sein.“ Denn<br />
ein Stillstand, davon ist er überzeugt,<br />
würde infrage stellen, was in den vergangenen<br />
Jahren erreicht wurde und was<br />
schließlich zu dem großen Erfolg des 13.<br />
Juli führte: dem vierten<br />
WM-Stern für<br />
Deutschland.<br />
Jogi Löw hat indes<br />
für die Richtung, in<br />
die es gehen soll, bereits einen Kompass<br />
– auch was die Personalentwicklung<br />
betrifft. „Ich glaube, es ist wichtig,<br />
in einer Mannschaft die richtigen<br />
Charaktere zusammenzuführen“, meint<br />
er. Denn natürlich gebe es auch Konfliktsituationen,<br />
und dann müsse sich<br />
zeigen, ob die Leute zusammenpassen.<br />
Wichtig sei in diesem Zusammenhang<br />
auch „das Team hinter dem Team“,<br />
der Mitarbeiterstab, der den Spielern<br />
zu arbeite und sich um sie kümmere.<br />
„Es ist genauso schwierig,<br />
den Erfolg zu verarbeiten<br />
wie den Misserfolg!“<br />
Spielinhaltliche Fragen und die Weiterentwicklung<br />
der Spielkultur sind wichtige<br />
Themen bei der Ausbildung eines<br />
Kaders, in dem auch fortgesetzt neue<br />
Führungsspieler heranwachsen und<br />
Leute wie Schürrle, Reus, Götze oder<br />
Müller ihren Zenit noch lange nicht<br />
erreicht haben. „Unsere Spieler haben<br />
Ziele“, sagt Löw. Und<br />
es sei ja auch – Stichwort:<br />
das Team hinter<br />
dem Team – psychologische<br />
Hilfe<br />
gegeben, wenn es<br />
etwa um das Festlegen solcher Ziele,<br />
die Wege zu ihrer Erreichung und die<br />
Begleitung einzelner Spieler dorthin<br />
gehe. „Wir haben einen roten Faden“,<br />
sagt er, „und wir lassen uns von unserem<br />
Weg nicht abbringen.“<br />
Zudem bietet sich ja ein Ziel bereits an,<br />
nach dem man gar nicht lange in der<br />
Ferne suchen muss: Im kommenden<br />
Jahr findet in Frankreich die Europameisterschaft<br />
statt.<br />
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