27.10.2015 Aufrufe

2015-01: TOP Magazin Dortmund | FRÜHJAHR

Weltmeister! Welttrainer! – Interview mit Jogi Löw c.t.c. – Mit Patrick Ovomoyela im „Carlos“ Tatort Dortmund zu negativ? Gespräch mit einem der „Macher“ Stöckeln will gelernt sein: Schule für High-Heel-Trägerinnen

Weltmeister! Welttrainer! – Interview mit Jogi Löw
c.t.c. – Mit Patrick Ovomoyela im „Carlos“
Tatort Dortmund zu negativ? Gespräch mit einem der „Macher“
Stöckeln will gelernt sein: Schule für High-Heel-Trägerinnen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

DORTMUND<br />

arbeiten nach gezielter Suche oder auch<br />

zufällig gefunden werden, in gefahrvoller<br />

Arbeit entschärft und entsorgt werden. In<br />

ihrem Amtsgebäude in Hagen am Fuße der<br />

Hohensyburg arbeiten die Experten der<br />

Luftbildauswertung täglich daran, dass es<br />

weniger Zufallsfunde gibt und nicht detonierte<br />

Fliegerbomben aus dem Zweiten<br />

Weltkrieg gezielt gesucht und gefunden<br />

SICHERHEIT BEIM BAUEN<br />

Die Auswertung der Luftbilder für <strong>Dortmund</strong><br />

und Umgebung ist Aufgabe des<br />

Kampfmittelbeseitigungsdienstes der<br />

Bezirksregierung Arnsberg, die darüber<br />

hinaus für ganz Westfalen-Lippe zuständig<br />

ist. Aktiv werden die Luftbildauswerter<br />

immer dann, wenn die kommunalen<br />

Ordnungsämter die Luftbildauswertung<br />

Bei einem konkreten Blindgängerverdacht<br />

für ein bestimmtes Grundstück<br />

wird die Abteilung „Kampfmittel-Detektion“<br />

damit beauftragt, vor Ort mit<br />

Sonden und Bohrungen die zuvor am<br />

Computer ausgemachten Blindgänger<br />

zu finden. Nur rund 40 Prozent aller<br />

Verdachtsfälle auf Blindgängeralarm<br />

bestätigen sich dabei.<br />

KEIN ENDE IN SICHT<br />

Nicht jeder Blindgänger stellt eine<br />

Gefahr dar: sprich nicht jede Bombe,<br />

die noch in der <strong>Dortmund</strong>er Erde<br />

schlummert, muss zwingend entschärft<br />

werden. Eine Entschärfung ist nur dann<br />

nötig, wenn tatsächlich gebaut wird.<br />

„Solange ein Blindgänger nicht angetastet<br />

wird, geht keine Gefahr von der<br />

Bombe aus,“ sagt Mansholt.<br />

Die vornehmliche Aufgabe der Luftbildexperten<br />

ist vor allem, bei Bauarbeiten<br />

für Sicherheit zu sorgen. Ob und wann<br />

ein Blindgänger entschärft werden soll,<br />

ist wiederum Sache des städtischen Ordnungsamtes.<br />

Die Experten der Bezirksregierung<br />

Arnsberg geben lediglich eine Risikobewertung<br />

ab.<br />

Eines scheint indes ziemlich sicher: Angesichts<br />

hunderttausender Bomben,<br />

die im Zweiten Weltkrieg auf <strong>Dortmund</strong><br />

geworfen wurden, wird man den letzen<br />

Bomben-Blindgänger vermutlich nie finden.<br />

„Jede fünfte bis zehnte Fliegerbombe<br />

ist nicht detoniert, schätzt Mansholt.<br />

Da wünscht man sich nur noch eines: Nie<br />

wieder Krieg.<br />

werden. Mit Hilfe der mittlerweile nahezu<br />

vollständig digital archivierten Luftbilder<br />

der Alliierten gehen die Luftbildauswerter<br />

am Computermonitor auf Bombensuche.<br />

Rund 250.000 Luftbilder stehen den Experten<br />

der Bezirksregierung für ihre Auswertungen<br />

zur Verfügung.<br />

Die gezielte Luftbildauswertung findet<br />

erst seit den 1970iger Jahren statt. Bis<br />

weit in die 90iger Jahre hinein hatte man<br />

lediglich Zugriff auf nur etwa 20.000 Bilder.<br />

„Erst danach öffneten die Alliierten<br />

ihre Archive und stellten den deutschen<br />

Behörden weiters Bildmaterial und Dokumente<br />

zur Verfügung,“ weiß Mansholt.<br />

für ein bestimmtes Gebiet in Auftrag<br />

geben. Der Grund: Für jede Baugenehmigung<br />

in <strong>Dortmund</strong> ist die sogenannte<br />

Bestätigung über Kampfmittelfreiheit<br />

nötig. Zwischen 600 bis 800 Anträge<br />

aus <strong>Dortmund</strong> landen jährlich bei den<br />

Luftauswertern der Bezirksregierung in<br />

Hagen. Bis zu 6.000 pro Jahr sind es für<br />

die Region Westfalen-Lippe. Für jeden<br />

Auftrag nehmen die Luftbildexperten<br />

30 bis 40 Luftaufnahmen unter die<br />

Lupe. „Bei den vielen Angriffen wurden<br />

die alten Bombentrichter überlagert,“<br />

erklärt Mansholt und ergänzt: „Deshalb<br />

verfolgen wir den gesamten Verlauf<br />

einer Bombardierung.“<br />

Text: Jens Büchling<br />

<strong>TOP</strong> 85

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!