2015-01: TOP Magazin Dortmund | FRÜHJAHR
Weltmeister! Welttrainer! – Interview mit Jogi Löw c.t.c. – Mit Patrick Ovomoyela im „Carlos“ Tatort Dortmund zu negativ? Gespräch mit einem der „Macher“ Stöckeln will gelernt sein: Schule für High-Heel-Trägerinnen
Weltmeister! Welttrainer! – Interview mit Jogi Löw
c.t.c. – Mit Patrick Ovomoyela im „Carlos“
Tatort Dortmund zu negativ? Gespräch mit einem der „Macher“
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Nachruf<br />
MERCI, UDO!<br />
UP, WHERE YOU BELONG, JOE!<br />
Ende des letzten Jahres mussten wir Abschied nehmen, Abschied von zwei großen Künstlern, die uns über Jahrzehnte begleitet<br />
haben, zwei Sängern, die unterschiedlicher kaum sein könnten und doch einige Gemeinsamkeiten aufweisen: eine unverwechselbare<br />
Stimme, einen eigenen Stil, eine ganze Palette großer Hits: Udo Jürgens und Joe Cocker.<br />
Text: Britta Röttger<br />
COVER ME!<br />
Es ist durchaus spannend, die beiden einander<br />
gegenüber zu stellen! Während<br />
einige Kompositionen von Udo Jürgens<br />
durch Weltstars zu internationalen Hits<br />
wurden, gelang Joe Cocker einige seiner<br />
größten Erfolge mit Cover-Versionen! So<br />
gelang ihm der Durchbruch mit seiner<br />
großartigen Interpretation des Beatles-<br />
Hits „With a little help from my friends“<br />
1968 und seinem Auftritt beim legendären<br />
Woodstock-Festival, bei dem er den<br />
dritten Festival-Tag eröffnete. Seit Woodstock<br />
ist auch seine Art sich zu bewegen<br />
zu einem Markenzeichen geworden.<br />
Udo Jürgens brachte sich selbst das Klavierspielen<br />
bei und studierte schließlich<br />
Musik am Mozarteum in Salzburg. Bereits<br />
1950 gewann er als jüngster Teilnehmer<br />
einen Wettbewerb des österreichischen<br />
Rundfunks. Zehn Jahre später schrieb<br />
er bereits für Shirley Bassey den Welthit<br />
„Reach for the stars“. „17 Jahr, blondes<br />
Haar“ markierte den ersten großen musikalischen<br />
Erfolg 1965. Sein internationaler<br />
Durchbruch gelang nur ein Jahr später<br />
mit seiner dritten Teilnahme am Grand<br />
Prix d’Eurovision de la Chanson, den er<br />
mit dem Titel „Merci Chérie“ gewann. Es<br />
folgten Gassenhauer wie „Aber bitte mit<br />
Sahne“, „Ein ehrenwertes Haus“, „Ich war<br />
noch niemals in New York“ oder „Mit 66<br />
Jahren“. Seine anfängliche Einordnung als<br />
Schlagersänger wurde ihm sicher nicht<br />
gerecht. Kompositorisch wie textlich anspruchsvoll<br />
griff er immer wieder gesellschaftliche<br />
oder politische Themen auf:<br />
wilde Ehe, Dekadenz, Umweltprobleme,<br />
Wettrüsten oder Drogen. In den über sechzig<br />
Jahren seiner Karriere komponierte er<br />
über 1.000 Lieder und verkaufte mehr als<br />
105 Millionen Tonträger und ist damit einer<br />
der erfolgreichsten männlichen Solo-<br />
Künstler der Welt. Legendär bleiben auch<br />
die letzten Zugaben seiner Konzerte, die er<br />
stets im weißen Bademantel absolvierte.<br />
Udo Jürgens landete einen seiner größten<br />
Hits mit „Griechischer Wein“, das auf<br />
Griechisch in Griechenland zu einer Art<br />
Volkslied wurde. Aber auch mit der englischen<br />
Version „Come share the wine“<br />
feierten sowohl Bing Crosby wie Al Martino<br />
große Erfolge.<br />
REACH FOR THE STARS – 105 MILLIO-<br />
NEN VERKAUFTE TONTRÄGER<br />
Wirtschaftlich ist Udo Jürgens den gradlinigeren<br />
Weg gegangen, hatte allerdings<br />
auch gute Startbedingungen. Aufgewachsen<br />
ist er mit seinen beiden Brüdern<br />
Jonny und Manfred auf dem elterlichen<br />
Schloss Ottmanach in Magdalensberg in<br />
Kärnten in bürgerlichen und gesicherten<br />
Verhältnissen. Sein Vater war Landwirt<br />
und Winzer und über einige Jahre Bürgermeister<br />
von Ottmanach.<br />
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