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antriebstechnik 1-2/2016

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auf ein Minimum reduzieren, die Anlage<br />

konnte nach kurzer Zeit den Betrieb wieder<br />

aufnehmen.<br />

DTCM am Multipledrive<br />

Auch das Beispiel eines indischen Zementherstellers<br />

zeigt auf, wie ein DTCM-System<br />

Service- und Lebenszykluskosten spürbar<br />

senken kann. Das Besondere an diesem<br />

Fall: Entwicklung, Konstruktion, Aufbau,<br />

Service und Condition Monitoring des<br />

Anstriebsstranges wurden als Siemens<br />

Inte grated Drive System (IDS) aus einer<br />

Hand bezogen. Bei dem Antriebsstrang<br />

des neuartigen Antriebskonzeptes für<br />

Vertikalmühlen, dem sogenannten<br />

Multipledrive, wirken vier separate<br />

Antriebseinheiten auf einen Zahnkranz.<br />

Daher kommt der Lastausgleichsregelung<br />

eine hohe Bedeutung zu. Arbeiten die Antriebe<br />

gegeneinander oder schwingen<br />

sich auf – etwa aufgrund falscher Einstellung<br />

der Reglerparameter – sind schlimmstenfalls<br />

Verzahnungs- oder Lager schäden<br />

die Folge. Im Fokus des ab Werk installierten<br />

DTCM-Systems steht also die Überwachung<br />

der mechanischen Antriebsdrehmomente.<br />

Dafür ist jede Antriebs einheit an<br />

der jeweiligen Antriebswelle des Vorschaltgetriebes<br />

mit einer dehnungsmessstreifen-basierten<br />

Drehmoment mes s-<br />

stelle ausgestattet. Die Drehmomente werden<br />

auf Extremwerte sowie Dynamik überwacht;<br />

Abweichungen vom Normzustand<br />

lösen einen Alarm bzw. die Aufzeichnung<br />

hochaufgelöster Ereignisschriebe aus. Darüber<br />

hinaus werden aus den Frequenzumrichtern<br />

die gerechneten Motordrehmoment-Signale<br />

an das DT-<br />

CM-System übertragen.<br />

Für die Überwachung der<br />

MEIN TIPP<br />

Dirk Schaar,<br />

Chefredakteur<br />

Eine effiziente<br />

Condition-Monitoring-<br />

Lösung übernimmt die<br />

komplette Überwachung<br />

des Antriebsstrangs und<br />

steigert die Anlagenverfügbarkeit.<br />

Wie das in<br />

der Praxis aussieht,<br />

beschreibt der Autor<br />

eindrucksvoll anhand<br />

zweier Beispiele. Anlagenbetreiber<br />

können sich also<br />

ganz auf ihr Kerngeschäft<br />

konzentrieren.<br />

Gleitlager an den Vorschalt getrie be wellen sowie<br />

der Wälzlager an den Zwischen- und Abtriebswellen<br />

kommen je Antriebseinheit eine<br />

Öl-, Temperatur- sowie eine Schwingungsüberwachung<br />

zum Einsatz. Die A- und<br />

B-seitigen Wälzlager an den modernen Antriebsmotoren<br />

sind ebenfalls schwingungsüberwacht.<br />

Das DTCM-System kontrolliert<br />

außerdem die Hydraulikdrücke der hydrostatischen<br />

Axial-Gleitlager sowie die Gleitlagertemperaturen<br />

der Gleitlager an Zahnkranz<br />

und Mahltellerflansch des Mill Center<br />

Bodys. Mithilfe von Wegmesssystemen überwacht<br />

das System den radialen und axialen<br />

Rundlauffehler ebenso wie die Verbindung<br />

des geteilten Zahnkranzes.<br />

Um den Verkabelungsaufwand bei der<br />

Inbetriebnahme gering zu halten, sind alle<br />

Sensoren ab Werk installiert und zu den<br />

am jeweiligen Stahlrahmen befestigten<br />

Zwischenklemmkasten hin verdrahtet.<br />

Die vorverkabelten, an den mechanischen<br />

Antriebs einheiten montierten Schaltkästen<br />

mit den Interface Nodes werden bei<br />

der Vor-Ort- Inbetriebnahme mittels Lichtwellenleiterkabel<br />

vernetzt. Dies ermöglicht<br />

trotz hoher Abtastraten der Schwingungssignale<br />

und hoher Kanalzahl eine große<br />

Bandbreite für die Datenübertragung der<br />

zeitsynchron abgetasteten Signale zum<br />

Analyse-PC, auch über große Entfernungen<br />

hinweg. Per Softwareschnittstelle wer-<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 1-2/<strong>2016</strong> 57

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