antriebstechnik 1-2/2016
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MESSTECHNIK<br />
01 Phasenverschobene<br />
Messsignale und vektorielle<br />
Darstellung idealer Messsignale<br />
Der Übersichtlichkeit halber ist es zweckmäßig die Messsignale u 1<br />
und u 2<br />
zu normieren. Als Bezugsgröße wird der nominale Scheitelwert<br />
û n der Messsignale gewählt:<br />
rechts dargestellt. Die Amplitudenquantisierung der Messsignale<br />
begrenzt im Wesentlichen die erreichbare Positionsauflösung. Die<br />
Positionsauflösung q x<br />
berechnet sich aus der Signalperiode und<br />
dem Unterteilungsfaktor :<br />
Dieser Zusammenhang ist in Bild 01, links dargestellt. Trägt man<br />
beide Signale rechtwinkelig zueinander auf (vektorielle Darstellung)<br />
ergibt sich idealerweise ein Kreis (Bild 01, rechts).<br />
Eine übliche Methode um aus den beiden Messsignalen die Position<br />
in einer Signalperiode zu bestimmen basiert auf der Arkustangens-<br />
Berechnung. Dabei wird die Arkustangens-Funktion so abgewandelt,<br />
dass ein eindeutiger Winkel in allen vier Quadranten und für<br />
berechnet werden kann (Gl. 5a). Aufgrund der Periodi zität der<br />
Messsignale ist der daraus berechnete Unterteilungswinkel ϕ SD<br />
nicht eineindeutig. Ein absoluter Positionsbezug kann deshalb<br />
nur für den Positionsmesswert innerhalb einer Signalperiode y SP<br />
her gestellt werden (Gl. 5b). Mit den idealen Messsignalen aus<br />
Gleichung 4a und 4b entspricht der berechnete Unterteilungswinkel<br />
ϕ SD<br />
dem Signalperiodenwinkel ϕ SP.<br />
Die Berechnung des Positionsmesswertes innerhalb einer Signalperiode<br />
aus den Messsignalen wird im Folgenden als Unterteilung<br />
(engl. Subdivision) bezeichnet. Um die Arkustangens-Berechnung<br />
durchführen zu können müssen die Messsignale digitalisiert werden.<br />
Die Unterteilung durch die Auswerteelektronik ist im Bild 02,<br />
Gängige Unterteilungsfaktoren in Anwendungen mit Servoantrieben<br />
sind 4 096-fach bis 16 384-fach. Dadurch ergeben sich z. B. für<br />
einen Drehgeber mit 2 048 Signalperioden pro Umdrehung bei<br />
16 384- facher Unterteilung mehr als 33 Mio. Positionsmessschritte<br />
pro Umdrehung bzw. eine Positionsauflösung von ca. 0,04 Winkelsekunden.<br />
Eine hohe Positionsauflösung ist eine Grundvoraussetzung<br />
um bei einer digitalen Regelung die Rückführgröße für den<br />
Drehzahlregelkreis zu berechnen [1], [2].<br />
Um den gesamten Messbereich abdecken zu können müssen<br />
mehrere Signalperioden ausgewertet werden. Durch Zählen der<br />
Nulldurchgänge der Messsignale kann eine relative Position ermittelt<br />
werden (Bild 02, links). Der Positionsmesswert wird aus dem<br />
Ergebnis der Unterteilung und dem Zählerstand gebildet. Das dabei<br />
entstehende Signal bezeichnet man als Inkrementalsignal.<br />
Der absolute Positionsbezug im gesamten Messbereich wird bei<br />
inkrementalen Messgeräten mittels einer sogenannten „Referenzpunktfahrt“<br />
hergestellt. Vorteilhafter sind absolute Messgeräte bei<br />
denen jede einzelne Signalperiode innerhalb des Messbereiches<br />
codiert ist. Durch Auswertung dieser Codierung kann zu jedem<br />
Zeitpunkt ein absoluter Positionsbezug hergestellt werden. Um die<br />
absolute Position zu bestimmen ist keine Bewegung des Servoantriebs<br />
erforderlich.<br />
Genauigkeit von Positionsmessgeräten<br />
Die Messfehler eines Positionsmessgerätes und damit dessen Messgenauigkeit<br />
werden in einem Messprotokoll dokumentiert. In Bild 03<br />
ist beispielhaft ein Messprotokoll eines Gerätes zur Winkelmessung<br />
dargestellt. Die Grenzen des Gesamtfehlers ∆y P<br />
der Messung zeigen<br />
<strong>antriebstechnik</strong> 1-2/<strong>2016</strong> 67