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antriebstechnik 1-2/2016

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WÄLZSCHLEIFEN<br />

09 Validierung der Zerspankräfte 10 Zerspankraftmessung und -modell für eine Beispielverzahnung<br />

veränderlichen Kontaktbedingungen beim kontinuierlichen Wälzschleifen<br />

kann es zu einer ausgeprägten Dynamik im Prozess kommen.<br />

Diese Dynamik stellt sowohl für die Maschinenentwicklung,<br />

die Regelungstechnik als auch die Prozessauslegung eine Herausforderung<br />

dar. Die Kenntnis der zu erwartenden Bearbeitungskräfte<br />

und ihres zeitlichen Verlaufs ist notwendig, um die Dynamik des<br />

Prozesses beschreiben und optimieren zu können. Allerdings existieren<br />

bisher keine veröffentlichten Modelle für das kontinuierliche<br />

Wälzschleifen, die es ermöglichen Zerspankräfte zu berechnen.<br />

Aus diesem Grund wurde ein von der DFG das Forschungsvorhaben<br />

KL 500/94-1 initiiert, welches die Entwicklung eines<br />

Zerspankraftmodells für das Wälzschleifen zum Ziel hat. In diesem<br />

Bericht werden die abschließenden Arbeiten am Modell gezeigt, in<br />

denen das Zerspankraftmodell für das kontinuierliche Wälzschleifen<br />

anhand einer Beispielverzahnung für verschiedene Prozessparameter,<br />

Schleifschnecken und Aufmaße validiert wird.<br />

Es konnte gezeigt werden, dass die Berechnung der Zerspankräfte<br />

für das kontinuierliche Wälzschleifen mit der Prozessanalyse<br />

Geargrind 3D möglich ist. Die berechneten Zahnlückengeometrien<br />

weisen eine hohe Übereinstimmung mit gemessenen Werten auf.<br />

Zudem kann gezeigt werden, dass die Simulation Geargrind 3D, die<br />

gemessenen Kräften abbilden kann.<br />

Leider sind für die Bestimmung der Zerspankräfte aktuell Kraftmessungen<br />

zwingend erforderlich, da das Modell zum Teil auf empirischen<br />

Parametern basiert, die nicht ohne Weiteres auf andere<br />

Verzahnungsfälle zu übertragen sind. Daher sind weitere Zerspankraftm<br />

essungen notwendig um das Modell abzusichern. Die in diesem<br />

Bericht vorgestellte Methodik zur Messung der Zerspankräfte lässt<br />

sich mit einem geringen Aufwand auf verschiedene Zahnradgeometrien<br />

und weitere Prozesse wie z. B. den Profilschleifprozess übertragen.<br />

Die empirischen Parameter können durch weitere Unter su ch ungen<br />

ermittelt werden. Hierfür wurde ein Nachfolgeprojekt namens<br />

„Weiterentwicklung eines Zerspankraftmodells für das kontinuierliche<br />

Wälzschleifen unter Berücksichtigung von mikrogeometrischen<br />

Einflüssen“ (KL 500/133-1) genehmigt. Hier werden die empirischen<br />

Schnittkraftfaktoren basierend auf Ein- und Mehrkornritzversuchen<br />

sowie weiteren Messungen an Zahnrädern optimiert, mit dem Ziel<br />

empirische Parameter möglichst zu eliminieren.<br />

Die Autoren danken der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)<br />

[Projektkennzeichen KL500/94-1] für die Bereitstellung der finanziellen<br />

Mittel zur Durchführung des den vorgestellten Ergebnissen zugrunde<br />

liegenden Forschungsprojekts. Für die softwaregestützte Ermittlung<br />

von Simulationsergebnissen mit dem Programmsystem Geargrind 3D<br />

wird der Förderung durch den WZL-Getriebekreis gedankt<br />

Literaturverzeichnis:<br />

[1] Schriefer, H; Thyssen, W; Wirz, W; Scacchi, G; Gretler, M.: Reishauer<br />

Wälzschleifen: Eigenverlag Reishauer, Walisellen, 2008.<br />

[2] Bausch, T.: Innovative Zahnradfertigung: Verfahren und Maschinen zur<br />

kostengünstigen Herstellung von Stirnrädern mit hoher Qualität. 3.th ed.: Expert<br />

Verlag, Renningen-Malmsheim, 2006.<br />

[3] Türich, A.: Werkzeugprofilgenerierung beim Wälzschleifen. Dissertation,<br />

Universität Hannover, 2002.<br />

[4] Klocke F; Gorgels C; Reimann J, 2009: Kontinuierliches Wälzschleifen von<br />

Verzahnungen: Softwareunterstützte Prozessoptimierung. WB Werkstatt und<br />

Betrieb, 2009:62–63.<br />

[5] Reimann, J.: Randzonenbeieinflussung beim kontinuierlichen Wälzschleifen<br />

von Stirnradverzahnungen. Dissertation, RWTH Aachen, 2014.<br />

[6] Winkel, O.: Steigerung der Leistungsfähigkeit von Hartmetallwälzfräsern<br />

durch eine optimierte Werkzeuggestaltung. Dissertation, RWTH Aachen, 2005.<br />

[7] Sulzer, G.: Leistungssteigerung bei der Zylinderradherstellung durch genaue<br />

Erfassung der Zerspankinematik. Dissertation, RWTH Aachen, 1973.<br />

[8] Klocke F; Kobialka C; Stuckenberg A; Krömer M; Weber G: Simulation-based<br />

process design for gear hobbing. In: Höhn B. International Conference on Gears:<br />

Europe invites the world. VDI Berichte 2199, VDI Verlag, München, 2013.<br />

[9] Röthlingshöfer, T.: Auslegungsmethodik zur Optimierung des Einsatzverhaltens<br />

von Beveloidverzahnungen. Dissertation, RWTH Aachen, 2012.<br />

[10] Brecher C; Brumm M; Hübner F: Manufacturing simulation for generatinggear<br />

grinding of large-module gears. In: Höhn B. International Conference on<br />

Gears: Europe invites the world. VDI Berichte 2199, VDI Verlag, München, 2013.<br />

[11] Brecher C; Klocke F; Brumm M; Hübner F: Local simulation of the specific<br />

material removal rate for generating gear grinding. In: Velex P. International<br />

Gear Conference 2014: 26th-28th August 2014, Lyon. 1. Aufl, Chandos Publishing,<br />

Cambridge/UK, 2014.<br />

[12] Klocke F; Ophey M; Reimann J: Prediction of Surface Zone Changes in<br />

Generating Gear Grinding. In: AGMA. AGMA Fall Technical Meeting 2014,<br />

AGMA Eigendruck, Alexandria (USA), 2014.<br />

[13] Werner, G.: Konzept und Technologische Grundlagen zur Adaptiven<br />

Prozessoptimierung des Außenrundschleifens. Habilitation, RWTH Aachen, 1973.<br />

[14] Kassen, G.: Beschreibung der elementaren Kinematik des Schleifvorganges.<br />

Dissertation, RWTH Aachen, 1969.<br />

Formelzeichen<br />

F‘ n<br />

[N] Bezogene<br />

Schleifnormalkraft<br />

Acu [mm²] Spanungsquerschnitt<br />

k [N/<br />

mm²]<br />

Spezifische Schnittkraft<br />

Nkin [-] Kinematische<br />

Schneidenanzahl<br />

lg [mm] Kontaktlänge n [-] Exponentialkoeffizient<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 1-2/<strong>2016</strong> 65

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