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antriebstechnik 1-2/2016

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GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN<br />

01 High-Speed-<br />

Getriebe für<br />

unterschiedliche<br />

Anforderungen<br />

ihren Ausrich tungs schwer punkt in einem<br />

der folgenden drei Bereiche haben: Konstruktion<br />

von Getrieben, Berech nung von<br />

Stirnrädern, Kegelrädern und weiteren Maschinenelementen<br />

oder spanende Fertigungstechnologien<br />

und Wärmebehandlung.<br />

Bei der Konzeption eines High-Speed-<br />

Getriebes stellt die hohe Drehzahl besondere<br />

Anforderungen an die Auswahl von<br />

Verzahnung, Werkstoff und Lager. Nach<br />

dieser Phase werden die Maschinenelemente<br />

dimensioniert. Hierbei werden klassische<br />

Maschinenelemente wie Wellen,<br />

Welle-Nabe-Verbindungen - z. B. evolventische<br />

Mitnehmerverzahnung, Passfeder,<br />

Presssitz, Schweißverbindung - oder Lager<br />

nach gängigen analytischen oder numerischen<br />

Methoden ausgelegt. Für die Optimierung<br />

von Stirn- und Kegelrädern hinsichtlich<br />

Tragfähigkeit, Wirkungsgrad und<br />

Geräuschanregung sind langjährige Erfahrungen<br />

und fundiertes Grundlagenwissen<br />

über Verzahnungskorrekturen vorhanden.<br />

Die Berechnung findet mithilfe von Programmen<br />

wie Kisssoft, FVA-Workbench, Bearinx<br />

oder Ansys statt.<br />

Für die Bestimmung<br />

der optimalen Verzahnungskorrekturen<br />

des<br />

High-Speed-Getriebes werden automatisierte<br />

Massenrechnungen verschiedener<br />

Korrekturvarianten unter Berücksichtigung<br />

von Wellen- und Gehäuseverformungen<br />

sowie Lagerspielen berechnet und über<br />

einen Filter-Algorithmus hinsichtlich Tragfähigkeit,<br />

Geräuschanregung und Toleranzempfindlichkeit<br />

bewertet. So können bei<br />

vergleichbaren Aufgabenstellungen schon<br />

Geräuschverbesserungen von über 10 dB an<br />

existierenden Getrieben realisiert werden.<br />

Die Modellierung der Bauteile geschieht mithilfe<br />

des 3D-CAD-Systems NX von Siemens.<br />

Aus den virtuellen Modellen der Getriebe<br />

werden in Zusammenarbeit mit Produktion<br />

und Qualitätssicherung fertigungs gerechte<br />

Zeichnungen abgeleitet. Auf Basis der 3D-<br />

Modelle können via CAD-CAM-Schnittstelle<br />

auch die Aufwände und Fehlerquellen in<br />

der Vorbereitung unterschiedlicher Fertigungsschritte<br />

reduziert werden, z. B. beim<br />

Drehen, Fräsen oder Rundschleifen. Durch<br />

diese Möglichkeiten werden die Aluminium-<br />

Gehäuseteile der ersten Prototypen des<br />

Getriebes, ohne die zeitintensive Ableitung<br />

von detaillierten Fertigungszeichnungen, in<br />

einem Arbeitsgang aus dem Vollen gefräst.<br />

Bei der Entwicklung wird von Anfang an die<br />

zukünftige Fertigung und Montage im Auge<br />

behalten.<br />

Die zulässigen Fertigungstoleranzen sowie<br />

die notwendigen Anlage- und Spannflächen<br />

werden gemeinsam mit der Produktion definiert.<br />

So sind bei High-Speed-Getrieben aufgrund<br />

der hohen dynamischen Zusatzkräfte<br />

nur geringe Rundlaufabweichungen zulässig.<br />

Zum Teil müssen die Wellen zusätzlich im<br />

montierten Zustand gewuchtet werden. Bei<br />

der Auslegung und Fertigung von Prototypen<br />

wird, soweit möglich, auf vorhandene Werkzeuge<br />

und Spannmittel zurückgegriffen,<br />

um die mitunter hohen Lieferzeiten von<br />

8-16 Wochen zu umgehen. Erfordert die<br />

Konstruktion zwingend gesonderte Verzahnungsgeometrien,<br />

wird auf die flexibelsten<br />

Fertigungsverfahren, wie das Profilschleifen<br />

<strong>antriebstechnik</strong> 1-2/<strong>2016</strong> 37

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