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Transgourmet Spezial Mehrwert - spezial_mehrwerte_2016.pdf

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FOOD-RETTER<br />

SPECIAL<br />

Restlos Glücklich<br />

Nichts<br />

für die Tonne!<br />

Aussortierte Lebensmittel bekommen hier eine zweite Chance.<br />

Krumme Gurken, Brot vom Vortag oder Riesen-Zucchini – vom<br />

konventionellen Markt verschmäht – werden im „Restlos Glücklich“<br />

im Berliner Kiez Neukölln kulinarisch aufgetischt.<br />

Seit Sommer 2016 bietet das „Notfor-Profit“-Lokal<br />

in Berlin-Neukölln<br />

von Mittwoch bis Samstag ab 18 Uhr<br />

ein täglich wechselndes 3-Gang-<br />

Menü an – zubereitet aus Lebensmitteln,<br />

die vor der Tonne gerettet<br />

wurden. Zwei Köche und der Restaurantmanager<br />

sind die einzigen fest<br />

angestellten und bezahlten Mitarbeiter.<br />

Im Hintergrund arbeiten<br />

rund 60 Ehrenamtliche. Die Gewinne<br />

aus dem Lokal in der Kienitzer<br />

Straße fließen in Bildungsprojekte<br />

wie Kochkurse für Kinder, Jugendliche<br />

und Erwachsene. Damit sollen<br />

Menschen dazu bewegt werden,<br />

bewusster zu konsumieren und<br />

mehr zu verwerten.<br />

www.restlos-gluecklich.berlin<br />

Das kleine Lokal in der Kienitzer<br />

Straße in Berlin liegt etwas abseits<br />

vom Neuköllner Szene-Treff.<br />

Dass es hier etwas zu essen gibt, verrät<br />

die handbeschriebene Standtafel auf<br />

dem Bürgersteig. Wenige Stufen führen<br />

nach unten ins „Restlos Glücklich“:<br />

unverputzte Wände, bunt zusammengewürfelte<br />

Tische, Stühle<br />

und Bänke, dezente Kerzenbeleuchtung.<br />

Der Name ist Programm: In diesem<br />

Restaurant werden aus Lebensmitteln,<br />

die anderswo verschmäht<br />

wurden, Gerichte gezaubert, die<br />

glücklich machen – „Reste-à-la-Carte“.<br />

Aussortiertes wird geadelt zu<br />

„Schaumsüppchen mit Ingwer“ oder<br />

erhält als „Tofu-Mangoldröllchen mit<br />

gegrilltem Brokkoli, Kartoffelgratin<br />

und Gemüsejus“ eine zweite Chance.<br />

Was abends auf der Tafel steht, weiß<br />

Daniel Roick (im Bild oben mit Ringel-T-Shirt)<br />

in der Regel morgens<br />

noch nicht. Seine Kreativität als Koch<br />

ist gefragt, wenn Lebensmittel angeliefert<br />

werden, die nicht bestellt, sondern<br />

„gerettet“ wurden. Das können<br />

krumme Möhren, stark verzweigte<br />

Vieles wird im Denn‘s<br />

Biomarkt gerettet.<br />

Ingwerknollen oder Süßkartoffeln<br />

sein, die an einigen Stellen etwas angeschlagen<br />

sind. Das meiste kommt<br />

von Denn’s Biomarkt und einem Biogroßhändler:<br />

Obst und Gemüse, das<br />

bis Ladenschluss nicht verkauft wurde,<br />

gelegentlich auch Fleisch. „Die<br />

Ökos haben ein besonderes Verhältnis<br />

zu ihren Lebensmitteln“, erklärt<br />

Leoni Beckmann, von Haus aus Sozialwissenschaftlerin<br />

und Mit-Initiatorin<br />

des Berliner Projektes. Beim Retten<br />

wird nicht diskriminiert, auch<br />

54 gv-praxis |food-service |<strong>Transgourmet</strong> | 2016<br />

Fotos: Restlos Glücklich e.V., Lars Bösch

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