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Louis XVI-Stil, H. DASSON (Henry Dasson, 1825 ... - Koller Auktionen

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die ihm zahlreiche Entwürfe für seine umfangreiche und fantasievolle<br />

Produktion lieferten. Von da an sicherte eine Folge grosser höfischer Aufträge<br />

Maggiolinis Wohlstand, trotzdem verliess er nie das heimatliche Dorf, wo sich<br />

seine Werkstätte befanden. Mit der napoleonischen Herrschaft begann sein<br />

Stern zu sinken. Auch die neue Regierung betraute ihn mit verschiedenen<br />

Aufträgen, doch seine Kunst war zu stark mit dem „Ancien Régime“ verbunden:<br />

Sie entsprach nicht mehr dem Geschmack und den Vorstellungen des vom<br />

Kaiser eingeführten neuen <strong>Stil</strong>s. Mahagoni und vergoldete Bronzebeschläge<br />

kamen in Mode, und Maggiolinis hervorragende Einlegearbeiten verloren ihre<br />

Bedeutung. Nach seinem Tod 1814 übernahm der Sohn Carlo Francesco die<br />

Werkstatt, die zuweilen bis 30 Arbeiter beschäftigt hatte. Zwanzig Jahre<br />

später trat Maggiolinis Lieblingsschüler Cherubino Mezzanzanica die<br />

Nachfolge an. Beide waren begabte Intarsiatoren und setzten das Werk<br />

Maggiolinis fort, jedoch ohne dessen Grösse zu erreichen.<br />

Lit.: A. Gonzales-Palacios, Europäische Möbelkunst - Italien 16.-18.<br />

Jahrhundert, Mailand 1975; S. 85-88 (biogr. Angaben). W. Terni de Gregory,<br />

Vecchi mobili italiani, Mailand 1985; S. 194-208 (biogr. Angaben).<br />

CHF 10 000.- / 15 000.-<br />

(€ 6 250.- / 9 380.-)<br />

Siehe Abb.<br />

1264*<br />

ENCOIGNURE MIT LACK-PANNEAU, <strong>Louis</strong> <strong>XVI</strong>, M. HORRIX<br />

(Matthijs Horrix, 1735-1809) zuzuschreiben, Niederlande um 1800.<br />

Nussbaum gefriest und mit feinem Lackpanneau im „goût chinois“;<br />

auf schwarzem Fond idealisierte Parklandschaft mit Figurenstaffage.<br />

Viertelkreisrunder Korpus mit flacher Front auf gerader<br />

Zarge mit sich nach unten verjüngenden Vierkantbeinen.<br />

Front mit 1 Türe. Bronzebeschläge. Grau/weiss gesprenkelte Marmorplatte.<br />

68x40,5x89,5 cm.<br />

M. Horrix stammte ursprünglich aus Deutschland und liess sich in den 1760er<br />

Jahren als „maître ébéniste“ in Den Haag nieder, nachdem er seine Ausbildung<br />

in verschiedenen Städten Europas abgeschlossen hatte. Die französischen<br />

Kommoden „à fleurs“ waren damals sehr beliebt; Horrix folgte dem<br />

Geschmack der Zeit, entwickelte allerdings eine eigene Formen- und<br />

Dekorationssprache und spezialisierte sich in den Folgejahren auf die Herstellung<br />

ausserordentlich feiner Marketerien „à la mode de Paris“. 1767 lieferte<br />

er anlässlich der Vermählung von Prinz Willhelm V und Prinzessin Wilhelmine,<br />

Nichte von Friedrich dem Grossen, diverse Prunkmöbel „au goût français“.<br />

Die Prinzessin wurde daraufhin seine wichtigste Auftraggeberin. Horrix<br />

fertigte relativ einfach geformte Möbel mit reicher Marketerie für den lokalen<br />

und später europäischen Hochadel; in kurzer Zeit wurde seine Werk-statt mit<br />

über 200 Angestellten zu einer der bedeutendsten Produktionsstätte in den<br />

Niederlanden. Nachdem M. Horrix seinen eigenen <strong>Stil</strong> gefunden hatte, schuf<br />

1263<br />

MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEGEL, TAPISSERIEN UND DIVERSES 167<br />

er immer weitere Innovationen, wie z.B. eine Kommode für Prinzessin Wilhelmine,<br />

bei der er niederländische mit chinesischer Marketerie kombinierte.<br />

Durch den Ausbruch der Französischen Revolution und die Flucht vieler<br />

Adliger verlor Horrix in den Jahren um 1800 sehr bedeutende Kunden. Sein<br />

Neffe Pieter-Paulus (1747-1840) führte das Atelier in kleinerem, aber durchaus<br />

erfolgreichem Rahmen weiter.<br />

M. Horrix signierte seine Möbel nie; die Zuschreibungen sind auf stilistische<br />

Merkmale und die herausragende Marketerie gestützt. Einige seiner Werke sind<br />

heute Bestand der Sammlungen des Victoria & Albert Museum in London und<br />

des Rijksmuseums in Amsterdam.<br />

CHF 3 000.- / 5 000.-<br />

(€ 1 880.- / 3 130.-)<br />

Siehe Abb.<br />

1264

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