Louis XVI-Stil, H. DASSON (Henry Dasson, 1825 ... - Koller Auktionen
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176<br />
MÖBEL, PENDULEN, BRONZEN, SPIEGEL, TAPISSERIEN UND DIVERSES<br />
1279*<br />
1 PAAR RUNDE GUERIDONS „AUX TETES D’AIGLES“, Directoire/Empire,<br />
B. MOLITOR (Bernard Molitor, Meister 1787) zuzuschreiben,<br />
Paris um 1800/05.<br />
Mahagoni fein beschnitzt mit Adlerköpfen, Blättern, Hufen und<br />
Zierfries sowie teils ebonisiert und vergoldet. Vorstehende „Vert de<br />
Mer“-Platte auf gerader Zarge mit 3 Adlerkopfstützen auf eingezogenem<br />
Dreisockel mit gequetschten Kugelfüssen auf Rollen. Leicht<br />
unterschiedlich. D 83 cm, H 77 cm.<br />
Feines Paar von hoher Qualität mit den für B. Molitor typischen geschnitzten<br />
Adlerköpfen und Huffüssen.<br />
B. Molitor darf als einer der talentiertesten Ebenisten des ausgehenden 18. und<br />
frühen 19. Jahrhunderts bezeichnet werden. Er kam aus einfachen Verhältnissen<br />
in Luxemburg und liess sich in den 1770er Jahren in Paris nieder, wo er wahrscheinlich<br />
in den Werkstätten von J.H. Riesener tätig war, dessen Einfluss im<br />
1280<br />
1279<br />
frühen Werk von B. Molitor ersichtlich ist. Nachdem man ihm die Meisterwürde<br />
verliehen hatte, erhielt er verschiedene Aufträge zur Herstellung von Möbeln für<br />
den französischen Hof. Man denke an das Parkett, das er für das Boudoir der<br />
Königin Marie-Antoinette im Schloss Fontainebleau lieferte, an die herausragenden,<br />
reich mit Kupferrosetten eingelegten Flügeltüren und an die zahlreichen<br />
Möbel, die er für das Schloss Saint-Cloud fertigte. Die beeindruckende Qualität<br />
seiner Werke und die ständige Suche nach neuen, innovativen Formen sorgten<br />
für einen grossen Erfolg seines Ateliers. Während der Zeit des Ancien Régime, der<br />
Französischen Revolution, des Directoire, Empire und Restauration gehörte die<br />
jeweils führende Schicht zu Molitors Kundschaft. Gemeinsam mit G. Jacob<br />
(Georges Jacob, 1739-1814) gilt er als „Vorbereiter einer neuen Möbelgeneration“.<br />
Bereits ab 1790 versah er seine Arbeiten mit den typisch empirischen<br />
Bronzeapplikationen, deren Charme „très <strong>XVI</strong>IIe siècle“ er sehr gekonnt hervorhob.<br />
Diese Möbel wurden von seiner Privatkund-schaft, den Familien Polignac,<br />
Carman und Vaudemont, vom Marquis de La Fayette, Herzog de Fitz-James,<br />
Baron de Stael-Holstein (Botschafter von Schweden) und vom Umkreis der<br />
Königin Marie-Antoinette gerühmt. Im Gegensatz zu den meisten seiner<br />
Berufskollegen starb B. Molitor 1833 als sehr wohlhabender Mann.<br />
Lit.: P. Kjellberg, Le mobilier français du <strong>XVI</strong>IIe siècle, Paris 1989; S. 579-582<br />
(biogr. Angaben). U. Leben, Molitor, 1992. D. Ledoux-Lebard, Le mobilier<br />
français du XIXe siècle, Paris 1989; S. 487-492 (biogr. Angaben). J. Nicolay,<br />
L’art et la manière des maîtres ébénistes français au <strong>XVI</strong>IIe siècle, Paris 1976;<br />
I, S. 316 und 333 (biogr. Angaben).<br />
CHF 30 000.- / 50 000.-<br />
(€ 18 750.- / 31 250.-)<br />
Siehe Abb.<br />
1280*<br />
REISESCHATULLE EINES OFFIZIERS, Directoire/Empire,<br />
monogr. AB, Paris um 1800/10.<br />
Mahagoni. Rechteckiger Korpus mit abnehmbarem Spiegel im<br />
Deckel. Inneinteilung auf 2 Ebenen mit Glasflaschen und Behältnissen<br />
sowie mit Perlmutt verzierten Rasierutensilien. Fehlstellen.<br />
26x10x10 cm.<br />
Provenienz: Aus englischem Besitz.<br />
Feine Schatulle von hoher Qualität.<br />
CHF 4 500.- / 7 500.-<br />
(€ 2 810.- / 4 690.-)<br />
Siehe Abb.