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IOEW SR 025 Oekologischer Konsum.pdf, pages 1 - Institut für ...

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QUALITATIVES WACHSTUM - QUALITATIVER KONSUM<br />

Mehr Selbstbestimmung, mehr Beteiligung an Entscheidungsprozessen und die Nutzung dezentraler<br />

Entscheidungsstrukturen bedeuten nicht Abkehr vom Solidarprinzip, sondern fordern vielmehr<br />

zu einer Neubestimmung und Belebung organisatorischer und gesellschaftlicher Solidarität heraus.<br />

Dabei bestimmen auch die neuen sozialen Bezüge der Arbeitnehmer die Zukunft gewerkschaftlichen<br />

Handelns. Daher muß eine Strategie, die sich dem Machbaren verpflichtet, durch eine Perspektive,<br />

die das Wünschenswerte aufzeigt, ergänzt werden.<br />

NGG-Konzeption "Qualitätspolitik und Umweltschutz im Betrieb"<br />

In dem branchen- und fachspezifischen Bereich der Lebensmittelproduktion und des Hotel- und<br />

Gaststättengewerbes ergeben sich daraus <strong>für</strong> die Gewerkschaft NGG spezielle Konsequenzen.<br />

Zum einen stellt die Nahrung ein zentrales Moment innerhalb einer Verbraucher- und umweltschutzorientierten<br />

Politik dar. Gleichzeitig tangiert sie wichtige Bereiche eines umfassenden Gesundheitsschutzes<br />

sowohl <strong>für</strong> die Beschäftigten in den Betrieben als auch <strong>für</strong> die <strong>Konsum</strong>enten der Produkte.<br />

Im Mittelpunkt des nachstehend abgedruckten NGG-Konzepts,.das die Umweltpolitik am traditionellen<br />

Oft gewerkschaftlicher Arbeit zu integrieren sucht, stehen folgende Aspekte:<br />

- Das Konzept "Qualitätspolitik und betrieblicher Umweltschutz" geht von der Grundüberlegung<br />

aus, daß im Sinne einer vorsorgenden Umweltpolitik Umweltschutz dort beginnen muß, wo Umweltbelastungen<br />

entstehen, also vornehmlich im Produktionsbereich. Dies gilt sowohl <strong>für</strong> den Produktionsvorgang<br />

selbst, als auch <strong>für</strong> Ergebnis und Folgen der Produktion. Dabei wird deutlich, daß der<br />

Grundsatz "Umweltschutz beginnt am Arbeitsplatz" nicht nur auf eine Umweltpolitik verweist, die an<br />

der Verschmutzungsquelle ansetzt, sondern auch gleichzeitig Arbeits- und Gesundheitsschutzaspekte<br />

einbezieht (klassisches Beispiel: Verwendung gesundheitsschädlicher und belastender Arbeitsstoffe<br />

wie z.B. Reinigungs- und Desinfektionsmittel).<br />

- Qualitätspolitik und betrieblicher Umweltschutz haben ihre betriebswirtschaftliche Berechtigung.<br />

Dies zum einen, weil dadurch Kosten reduziert bzw. verlagert werden, die durch zu hohen Energieverbrauch,<br />

verschwenderischen Umgang mit Ressourcen und aufwendige Entsorgungs- und Abgabenmaßnahmen<br />

entstehen. Die Tendenz einer zunehmenden finanziellen Belastung bei nicht erneuerbaren<br />

Rohstoffen wird sich unweigerlich verstärken.<br />

- Es läßt sich prognostizieren, daß die Möglichkeit der Verlagerung betriebswirtschaftlicher Folgekosten<br />

auf die Allgemeinheit in den 90er Jahren durch Ge- und Verbotspolitik, Höchstmengenund/oder<br />

Kontaminantenverordnungen, Abgabe- und Öko-Steuersysteme zunehmend reduziert wird.<br />

Somit wird die vorsorgende Umweltpolitik verstärkt Eingang in die betrieblichen Kalkulationen finden<br />

- eine ökologische Unternehmenspolitik ist mittel- und langfristig nicht nur Wettbewerbs-, sondern<br />

auch beschäftigungsfördernd.<br />

- Das Konzept "Qualitätspolitik und betrieblicher Umweltschutz" orientiert sich auch an einer zunehmenden<br />

Verbraucherschicht, die ihr Einkaufsverhalten und ihre <strong>Konsum</strong>gewohnheiten auf ein<br />

Angebot des qualitativen <strong>Konsum</strong>s richtet; einem <strong>Konsum</strong> also, der die ökologischen und sozialen<br />

Folgen des Verbrauchs in die Kaufentscheidung miteinbezieht (Verpackung, Einweg/Mehrweg, Zusatzstoffe,<br />

Rohwarenqualität - insbesondere bei Obst und Gemüse sowie Fleisch- und Milchprodukten).<br />

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