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IOEW SR 025 Oekologischer Konsum.pdf, pages 1 - Institut für ...

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IRENE SCHÖNE<br />

an, das diesen drei Beispielen Gemeinsame und Charakteristische besonders hervorheben: die Selbst-<br />

Beteiligung.<br />

Beispiel 1<br />

Mit "Ökologischem Bauen" wird eine Bauweise bezeichnet, die Ressourcen spart, biologische<br />

Baustoffe nutzt und Energie, Wasser und Wärme bei der späteren Nutzung möglichst sparsam verwendet,<br />

vor allem regenerierbare Ressourcen einsetzt und unvermeidbare Nutzungsabfälle einer<br />

Wiederverwertung zuführt. Man kann daher auch von einer Nutzungsvermeidung nicht-regenerierbarer<br />

Naturstoffe sprechen. Dies betrifft den reinen Baukörper.<br />

Ökologisches Bauen und Nutzen setzt jedoch bereits bei der Planimg des Baus an. Die zukünftigen<br />

Nutzer - das können sowohl Mieter als auch Eigentümer sein - beteiligen sich in der Regel direkt<br />

selbst am Planungsprozeß, indem sie ihre Lebensbedürfnisse bewußt machen und äußern. Das kann<br />

dann z.B. auch heißen, daß die mit der Entstehung der Industriegesellschaft verstärkt aufgetretende<br />

Trennung von Nutzungsfunktionen (z.B. Essen, Arbeiten, Schlafen) verändert und diese auf neue Art<br />

zusammengeführt werden. Diese individuell unterschiedlichen Bedürfnisse hat der planende Fachmann<br />

bei der Erstellung des Raumkonzepts zu beachten.<br />

Häufig beteiligen sich die zukünftigen Nutzer selbst am Bau. Sie erstellen z.B. Gewerke selbst<br />

oder leisten zumindest doch Handlangerdienste, die sonst bezahlt werden müßten. Durch ihre Eigenhilfe<br />

kann der Bau in der Regel kostengünstiger erstellt werden. Der Einsatz von Kapital wird durch<br />

den Einsatz von Arbeit ersetzt. Dieser direkte Zusammenhang gilt natürlich nur <strong>für</strong> private Bauvorhaben.<br />

Dabei tritt außerdem ein nicht unwesentlicher Nebeneffekt auf: Durch ihren praktischen Beitrag<br />

zum Bau achten die Eigenhilfe Leistenden sehr viel besser darauf, daß die Handwerker den<br />

Bauplan auch wirklich einhalten. Und werden Änderungen notwendig, dann können diese direkt am<br />

praktischen Beispiel besprochen und entschieden werden. Werden später Reparaturen notwendig, so<br />

sind diese durch die Nutzer aufgrund des beim Bauen gewonnenen Wissens sehr viel schneller zu<br />

beheben. Die Eigenhilfe Leistenden zeichnet aus, daß sie zusätzlich zum ersparten Geld eine direktere,<br />

un-mittel-barere Beziehung zu ihren Räumen und zu deren Zuschnitt gewonnen haben.<br />

Beispiel 2<br />

Ein Teilbereich ökologischen Bauens und Nutzens ist der Umgang mit Abfällen. Ein Konzept<br />

ökologischer Entsorgung besteht darin, erstens Abfall zu vermeiden, indem bereits beim Erwerb und<br />

der Nutzung von Stoffen darauf geachtet wird, daß diese nur wenig Abfälle hinterlassen, und zwar<br />

möglichst in einer solchen Qualität, die dem Naturkreislauf ohne Probleme wieder zurückgegeben<br />

werden kann. Das heißt auch, den Stoffwechselprozeß mit der Natur quantitativ zu begrenzen. Dazu<br />

tritt zweitens, die verwendeten und nicht mehr benötigten Stoffe möglichst einer Wiederverwertung<br />

zuzuführen. Hierzu wird der Abfall in seine einzelnen Bestandteile, z.B. Glas, Papier, Metalle, organischer<br />

Abfall usw. getrennt, und entsprechenden Stellen zur Weiterverarbeitung zur Verfügung gestellt,<br />

wenn dies selbst nicht möglich ist. Dabei sollen vor allem giftige Abfallstoffe wie Arzneimittel,<br />

Batterien, Lösungsmittelreste, Kühlmittel aus Kühlschränken usw., ausgesondert und einer Behandlung<br />

als Sondermüll zugeführt werden.<br />

Rund 40 % der Abfälle privater Haushalte bestehen aus organischen Stoffen. Diese können zu<br />

Kompost verarbeitet und dann wieder in den direkten Naturkreislauf eingespeist werden. Das kann<br />

sowohl dezentral beim Nutzer direkt, wenn dieser über entsprechende Lagerungs- und Kompostie-

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