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IOEW SR 025 Oekologischer Konsum.pdf, pages 1 - Institut für ...

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Irene Schöne<br />

SELBST-BETEILIGUNG<br />

- EIN MERKMAL ÖKOLOGISCHER PRODUKTE<br />

Wenn man sich damit auseinandersetzt, wie ökologisch produziert und konsumiert werden<br />

könnte, damit Umweltschäden von vornherein vermieden und nicht erst im nachhinein durch Auflagen<br />

und Investitionen in technischen Umweltschutz abgemildert werden könnten, dann stößt man<br />

unweigerlich auf die Frage, warum ökologische Produkte so wenig nachgefragt werden, ja, was denn<br />

eigentlich unter einem "ökologischen" Produkt zu verstehen ist.<br />

Auf die erste Frage bekommt man im allgemeinen folgende Antworten:<br />

Erstens seien die Verbraucher nicht genügend über das Angebot von ökologischen Produkten informiert.<br />

Entsprechende Bezugsquellen wären häufig unbekannt. Es gäbe auch zu wenig Informationen<br />

über die Inhaltsstoffe von Produkten. Man könne daher nicht entscheiden, ob das eine dem<br />

anderen vorzuziehen sei Hier genau müsse man ansetzen: durch Verbraucher-Aufklärung. Auch<br />

seien die Politiker gefordert, die Deklarationspflicht der Inhaltsstoffe von Produkten zu verbessern.<br />

Zudem müsse die Herstellung mancher gesundheits- und umweltgefährdender Produkte, wie zJB.<br />

Fluorchlorkohlenwasserstoffe, Polyvinylchlorid oder Asbest, verboten werden. Die Hersteller müßten<br />

ihrerseits bei Werbemaßnahmen verstärkt auf die Besonderheit ihres Produkts hinweisen. Vielfach<br />

gälte ein solcher Hinweis jedoch eher als absatzhinderlich.<br />

Zweitens wird gesagt, die Preise <strong>für</strong> ökologische Produkte seien meist höher als <strong>für</strong> Standard-<br />

Produkte, denn in diesen Produkten schlage sich z.B. der Anteil <strong>für</strong> die Umweltschutz-Investitionen<br />

des Herstellers nieder, aber auch Mehrkosten z.B. <strong>für</strong> eine artgerechte Tierhaltung in der Landwirtschaft.<br />

Auch sei darin häufig ein höherer Aufwand <strong>für</strong> menschliche Arbeit enthalten, weil bei der<br />

Herstellung mehr Handarbeit, z.B. <strong>für</strong> die Eindämmung von Wildkräutern, die durch Einsatz von<br />

menschlicher Arbeitskraft und nicht durch Einsatz chemischer Unkrautvernichtungsmittel reduziert<br />

werden, aufgewendet wird. Deswegen könne sich nicht jeder Bürger solche Produkte leisten. Der<br />

ganze Markt <strong>für</strong> ökologische Produkte sei daher eher etwas <strong>für</strong> Insider, die gesund leben wollten, als<br />

<strong>für</strong> die große Masse der Verbraucher.<br />

Drittens sei die ökologische Technik noch viel zu wenig entwickelt, in vielen Fällen gäbe es sie<br />

überhaupt nicht. Wenn es sie aber gäbe, dann würden staatliche Auflagen ihre Nutzung sogar verhindern.<br />

Wer z.B. Sonnenkollektoren oder Windrotoren zur dezentralen Stromgewinnung installieren,<br />

Brauchwasser nutzen wolle oder Humustoiletten, der dürfe dies in vielen Gemeinden nicht, weil deren<br />

Bauvorschriften dies nicht zuließen. Wer mit dem Fahrrad fahren wolle, der könne dies nicht tun,<br />

ohne sich selbst im Straßenverkehr zu gefährden, weil bei der Verkehrsplanung zwar an Autostraßen,<br />

nicht aber an Radfahrwege gedacht worden sei.<br />

Ich möchte noch eine weitere, vierte Argumentation anbieten, die meiner Ansicht zur Erklärung<br />

der Problematik beiträgt und darüberhinaus die mit ökologischer Produktion und <strong>Konsum</strong>tion verbundenen<br />

Chancen <strong>für</strong> die Bürger aufzeigt. Dazu möchte ich drei Produktbeispiele ("Ökologisches<br />

Bauen", die sogenannte "Grüne Naßmülltonne" als ökologisches Entsorgungskonzept und<br />

"Fahrradfahren" im Vergleich zum "Autofahren") exemplarisch diskutieren. Dabei kommt es darauf<br />

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