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IOEW SR 025 Oekologischer Konsum.pdf, pages 1 - Institut für ...

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INFRASTRUKTUR FÜR EINEN ÖKOLOGISCHEN KONSUM ^<br />

<strong>Konsum</strong> zu unterstützen. Beispielhaft seien Verhandlungen mit dem Handel über ein verstärktes Angebot<br />

umweltfreundlicher Produkte oder bestimmten Entsorgungs- und Informationsleistungen sowie<br />

mit Altstoffverwertern oder anderen Beteiligten genannt 11.<br />

9. Die bisher aufgebaute Infrastruktur ist zwar lange noch nicht flächendeckend, sie hat sich jedoch<br />

grundsätzlich bewährt und sollte von daher ausgebaut und fortentwickelt werden. Ein besonderes<br />

Merkmal ist auch das Zusammenwirken und die Arbeitsteilung verschiedener staatlicher und<br />

gesellschaftlicher Aktoren.<br />

Begründung: Vorschläge zur Weiterentwicklung der Infrastruktur sind bereits genannt worden.<br />

Gesellschaftliche Aktoren können aufgrund ihrer günstigeren rechtlichen Situation in den Beratungsinhalten<br />

weitergehen als staatliche, z.B. durch die Bekanntgabe schadstoffhaltiger<br />

19<br />

Produktmarken,<br />

die gleichwohl die vorhandenen rechtlichen Bestimmungen einhalten . Der Vorteil staatlicher<br />

Aktoren liegt darin, aufgrund des umfassenderen Zugriffs auf Informationen besonders verläßliche<br />

Informationsangebote zu unterbreiten. Kennzeichnungssysteme wie die Vergabe des Umweltzeichens<br />

bei Chemieprodukten können nur auf der Grundlage der vollständigen Information über die chemische<br />

Zusammensetzung der Produkte durchgeführt werden. Die Möglichkeiten und Grenzen staatlicher<br />

Umweltberatung hinsichtlich der Verbreitung produktbezogener 13 Informationen ergeben sich<br />

dabei aus den Wettbewerbs- und verfassungsrechtlichen Nonnen .<br />

10. Viele positive Auswirkungen der vorhandenen Infrastruktur <strong>für</strong> den ökologischen <strong>Konsum</strong><br />

sind eher auf die Antizipation des Handels und der Industrie als auf das unmittelbare Verbraucherverhalten<br />

zurückzuführen. Dies sollte bei der Konzipierung zukünftiger Projekte beachtet werden.<br />

Begründung: Es ist davon auszugehen, daß die Industrie nichts Machbares unversucht lassen wird,<br />

um das Image ihrer Produkte zu verbessern, sofern diese aufgrund ihrer Umwelteigenschaften beanstandet<br />

wurden. Aktuelle Beispiele sind.die Substitution von PVC-Verpackungen durch Polyethylen<br />

oder die schnelle Marktdurchsetzung emissionsarmer Gasheizungsanlagen durch das Umweltzeichen.<br />

Es fehlt bisher allerdings noch an transparenten und breit anwendbaren Informationsmedien wie z.B.<br />

Datenbanken, in denen die Fülle vorhandener, umweltschuräjezogener Produkttests aufbereitet und<br />

gespeichert ist sowie - bezogen auf Änderungen - gepflegt wird 14.<br />

11 In der Umweltberatung setzt sich ohnehin derzeit die Erkenntnis durch, daß nicht die Haushalts- oder Einzelberatung,<br />

sondern die Öffentlichkeitsarbeit im Vordergrund stehen sollte. Verwiesen wird z.B. auf die Ergebnisse<br />

der A.U.G.E./Prognos AG - Projektes in: Umweltberatung aktuell, Nr. 10/111988<br />

12 Die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände hatte z.B. im Rahmen der Formaldehyd-Diskussion eine<br />

Liste formaldehydhaltiger Reinigungsmittel veröffentlicht. Die Interessengemeinschaft der Holzschutzmittelgeschädigten<br />

veröffentlichte eine Liste PCP - und lindanhaltiger Holzschutzmittel.<br />

13 Verwiesen wird auf Ossenbühl, F., Vorsorge als Rechtsprinzip im Gesundheits-, Arbeits- und Umweltschutz,<br />

in: Neue Zeitschrift <strong>für</strong> Verwaltungsrecht Nr. 3 1986, Pinger, U., Öffentliches Recht: Die Aufrufe des Umweltbundesamtes,<br />

in: Juristische Schrift 1988, Heft 1 und Lübbe-Wolff, Rechtsprobleme der behördlichen Umweltberatung,<br />

in: Neue Juristische Wochenschrift 1987, S. 2705.<br />

1 4 Neben der Stiftung Warentest werden vergleichbare Untersuchungen z.B. von den Zeitschriften "Öko-Test"<br />

und "natur", der Stiftung Verbraucherinstitut, einzelnen Verbraucherzentralen, Umweltverbänden oder einzelnen<br />

Fachzeitschriften durchgeführt.

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