IOEW SR 025 Oekologischer Konsum.pdf, pages 1 - Institut für ...
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TECHNISCHE INFRASTRUKTUREN DER KONSUMARBEIT AM BEISPIEL DES WÄSCHEWASCHENS<br />
bauküchentauglichen Waschmaschine, zum funktionellen Küchenmöbel also, nicht mehr weit, womit<br />
die Waschmaschine nach einem längeren Zwischenspiel in der Naßzelle der Wohnung - dem Bad - zu<br />
ihrem chemotechnischen wie gerätetechnischen Ursprungsort - der Küche - zurückgekehrt ist.<br />
Vorläufiger Endpunkt dieser Entwicklung ist der einbauküchentaugliche Waschtrockenvollautomat,<br />
bei dem alle physikalischen Waschvorgänge vom Einweichen der Wäsche bis zum Trocknen ohne<br />
erforderliche Eingriffe selbsttätig erfolgen (Troitsch/Weber 1982).<br />
Schließlich ist auch das Waschgut als eine technische Komponente des maschinellen Waschens zu<br />
betrachten. Auf die textiltechnische Entwicklung sei deshalb kurz eingegangen. Das Muster der textiltechnischen<br />
Veränderungen ähnelt weitgehend dem der Waschmittel. Auf der einen Seite ersetzten<br />
zum großen Teil Textilien aus Kunstfasern die bis in die 70er Jahre vorherrschenden Naturfasertextilien.<br />
Andererseits setzten sich mehr und mehr Mischgewebe und parallel hierzu veränderte Gewebearten<br />
durch (Tomlinson /Storer 1981). Im maschinellen Waschprozeß haben sich die textiltechnischen<br />
Veränderungen der letzten drei Jahrzehnte in folgenden Tendenzen niedergeschlagen:<br />
- Mit der Verbreitung von Chemiefasern wurde der Anteil der Kochwäsche gegenüber der 60°- und<br />
30°-Wäsche stark veringert.<br />
- Mit der Entwicklung neuer Färbetechniken stieg der Anteil der Buntwäsche, was den Trend zu<br />
niedrigeren Waschtemperaturen verstärkte.<br />
- Farbstabile Textilien ersparten gesonderte Waschgänge <strong>für</strong> verschiedenfarbige Wäsche.<br />
- Mit neuartigen Geweben wurden bestimmte Faserarten an die mechanischen Anforderungen der<br />
maschinellen Wäsche ("maschinenwaschbar") angepaßt; teilweise entfielen der Wäschereinigung<br />
vor- oder nachgelagerte Tätigkeiten (z.B. bei "bügelfreien" Textilien).<br />
- Umgekehrt stimulierten die Verbreitimg von Mischgewebe und die zunehmende Vielfalt von Fasern<br />
die Entwicklung von speziellen Waschprogrammen und von entsprechend angepaßten Mixturen<br />
der Universalwaschmittel.<br />
Soweit zur gerätetechnischen Geschichte der häuslichen Wäsche. Anzumerken bleibt zum einen,<br />
daß die Technisierung des Waschens mit der Technisierung vor- und nachgelagerter Wäschepflegetätigkeiten<br />
verbunden war und ist (Bügelautomat/Nähmaschine/Wäschepflege-Chemikalien). Zum<br />
anderen wird natürlich die technische Entwicklung der drei Komponenten auch in Zukunft fortschreiten.<br />
Hierzu einige Beispiele:<br />
- faserintegrierte optische Aufheller<br />
- morphomemotische und farbvariable Gewebe<br />
- "Öko'-Waschmittel, Baukastenwaschmittel<br />
- "intelligente" Waschgranulate, evtl. bakterielle Waschmittel<br />
- Komponentenwaschmaschinen, "sprechende" Waschmaschinen, Mikrowellentrockner<br />
- Elektrolytwaschmaschinen, Ultraschallwaschmaschinen, u.a.m.<br />
Hervorgehoben sei hier lediglich die Entwicklung der Komponentenwaschmaschine, da sie den<br />
Zusatzaufwand an "ökologischer <strong>Konsum</strong>arbeit" zu automatisieren verspricht, der insbesondere beim<br />
Einsatz der von Umweltschutzverbänden favorisierten Baukastenwaschmittel entsteht. Bei ihr werden<br />
die Waschmittelsubstanzen vor Ort in Abhängigkeit vom Verschmutzungsgrad, dem Waschgut und<br />
der Wasserqualität zusammengemischt und computergesteuert dosiert.