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IOEW SR 025 Oekologischer Konsum.pdf, pages 1 - Institut für ...

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KONSUM, SOZIALE UNGLEICHHEIT UND UNGLEICHHEIT IN DER DRITTEN "WELT"<br />

wenn wir billige Triumphgefühle über den Gebrauch neuer Technologien beiseite lassen wollen - weder<br />

die Wissenschaft noch die Kultur und schon gar nicht die Politik plausible Antworten angeboten<br />

haben.<br />

Aber eben vom Fehlen dieser Antwort müssen wir ausgehen, um die gesamte Problematik <strong>Konsum</strong><br />

- Rohstoffquellen anzugehen und sie uns neu zu stellen. Zwei Voraussetzungen sind unser Ausgangspunkt:<br />

a) Der Zwiespalt <strong>Konsum</strong> - Rohstoffquellen muß innerhalb eines 'ökologischen Modells'<br />

interpretiert werden, das die Globalität der Aktionen des Menschen im Auge hat. b) Der Zwiespalt<br />

<strong>Konsum</strong> - Rohstoffquellen muß im Licht der 'ungelösten Probleme' der Dritten Welt gesehen werden,<br />

die - und das möchte ich unterstreichen - in erster Linie sozialer und wirtschaftlicher Art sind.<br />

Die Logik erfordert es, den Wert '<strong>Konsum</strong>' unter 'ökologischer Perspektive' neu zu definieren,<br />

der das Überleben der das 'Welt-System' bildenden Einheiten garantieren kann. Aber diese Problematik,<br />

die so leicht auf zuwerfen ist, ist schwierig oder vielleicht sogar unmöglich zu lösen. Der Grund<br />

sind eine Reihe von Faktoren, die in verschiedener Weise die 'Voraussetzungen' <strong>für</strong> <strong>Konsum</strong> als stimulierenden<br />

Faktor schaffen, d.h.. ihm die Funktion eines Schwungrads des sozialen und wirtschaftlichen<br />

Wandels geben.<br />

Wenn das <strong>Konsum</strong>konzept in der 'Ersten Weif sich mit Überfluß, Üppigkeit, Vergeudung, auf jeden<br />

Fall mit dem Genuß überschüssiger Güter identifiziert - wobei es sicherlich immer größere Widersprüche<br />

hervorruft -, erfordert seine Anwendung auf die Dritte Welt eine Vertiefung, die deren<br />

Situationen angepaßt ist und sich von einem solchen Konzept tiefgehend unterscheiden.<br />

Wenn wir davon ausgehen, daß sowohl implizite als auch explizite Beziehungen zwischen Markt<br />

und <strong>Konsum</strong>gesellschaft in der 'Ersten Weif, sozialer Verarmung der Dritten Welt und ökologischer<br />

Krise auf Lokal- und Weltebene bestehen, müssen wir doch in der Analyse Richtlinien und Dimensionen<br />

<strong>für</strong> den <strong>Konsum</strong> ausarbeiten, die als richtungsgebend und typisch in der differenzierten Realität<br />

der Dritten Welt gelten können. Ausgehend von der klassischen und wertneutralen Definition<br />

von '<strong>Konsum</strong>' als Wirtschaftsgut, das der Befriedigung der Bedürfnisse des Menschen dient, müssen<br />

wir doch in erster Linie die Modalitäten innerhalb eines input-output-Schemas begreifen, bei dem<br />

'inpuf <strong>für</strong> die <strong>Konsum</strong>nachfrage steht und 'outpuf <strong>für</strong> die Möglichkeit einer effektiven Befriedigung.<br />

An Hand dieses methodologischen Kriteriums sind deutliche Tendenzen abzulesen, die in vielen<br />

Fällen zu dramatischen Regelmäßigkeiten werden:<br />

a) In den Entwicklungsländern (EL) ist der <strong>Konsum</strong>bedarf umgekehrt proportional zu den Befriedigungsmöglichkeiten;<br />

b) Die fehlende Befriedigung dieses Bedarfs trifft vor allem den Bereich der primären Bedürfnisse<br />

(in erster Linie die Ernährung);<br />

c) Die fehlende Befriedigung des <strong>Konsum</strong>bedarfs wächst synchron mit dem wachsenden Wohlstand<br />

der reichen Länder;<br />

basilaren Rohstoffquellen aufkamen, - Quellen, die <strong>für</strong> unerläßlich gelten, um den Wachstumsrhythmus eines<br />

'Welt-Systems' aufrecht zu erhalten, das man heute als ein ökologisches Makro-System in tiefer Krise bezeichnen<br />

kann. Die Beziehung <strong>Konsum</strong>-Rohstoffquellen gewinnt heute strategische Bedeutung <strong>für</strong> die Neudefinition<br />

von Entwicklungsbestrebungen, auf deren Basis man die ungelösten Probleme der armen Zonen der Welt und<br />

derer, die einer schrittweisen, systematischen Sozial- und Umweltverschlechterung ausgesetzt sind, angehen<br />

könnte.<br />

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