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IOEW SR 025 Oekologischer Konsum.pdf, pages 1 - Institut für ...

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TECHNISCHE INFRASTRUKTUREN DER KONSUMARBEIT AM BEISPIEL DES WÄSCHEWASCHENS<br />

der sich laufend verändernden waschtechnischen Komponenten sowohl untereinander als auch in ihrem<br />

Verhältnis zu den technischen Versorgungssystemen. Entsprechende Verbrauchernormen unterstützen<br />

den sachgerechten und kompetenten Technikumgang. Gesetzliche Bestimmungen begrenzen<br />

die kontraproduktiven Potentiale der maschinellen Wäsche sowohl auf individueller Ebene, etwa<br />

durch Haftungs-, Sicherheits- und gesundheitspolitische Vorschriften, als auch auf kollektiver Ebene,<br />

zJS. durch das Waschmittelgesetz.<br />

Ökologische Spreizung<br />

Im folgenden wird erneut die historische Entwicklung des Waschens im Mittelpunkt stehen, diesmal<br />

allerdings mit stärkerer Betonung der ökologischen Probleme, die das Waschen aufwirft, und in<br />

einer gegenüber dem ersten Abschnitt insofern erweiterten Perspektive, als die häuslichen Waschtechniken<br />

nunmehr einschließlich ihrer technischen Infrastrukturen betrachtet werden. Dies soll entlang<br />

einer groben Abgrenzung unterschiedlicher ökologischer Ebenen geschehen. Bei im Grunde jeder<br />

Verbrauchertechnik läßt sich sinnvoll unterscheiden:<br />

a) eine mikro-ökologische Ebene; gemeint sind damit Naturzusammenhänge, die durch die unmittelbar<br />

praktische Verwendung einer Technik festgelegt und dabei auf den Körper und die Nahumwelten<br />

des Verwenders/der Verwenderin bezogen sind;<br />

b) eine meso-ökologische Ebene; sie umfaßt Naturzusammenhänge, die eine humanbiologische oder<br />

ökologische Bedeutung innerhalb der <strong>für</strong> die Verbraucher relevanten gesellschaftlichen Umwelten<br />

bzw. Kulturkreise besitzen;<br />

c) eine makro-ökologische Ebene; sie umfaßt Naturzusammenhänge, deren humanbiologische oder<br />

ökologische Bedeutung den Verbrauchern nicht über sozio-kulturelle Umwelten rückvermittelt<br />

ist.<br />

Die Einteilung ist an der Subjektperspektive der Verbraucher orientiert. Kriterium der Abstufung<br />

ist die Handlungsrelevanz, die die infragekommenden Naturzusammenhänge eines bestimmten <strong>Konsum</strong>guts<br />

<strong>für</strong> die Verbraucher besitzen. Zunächst zu einigen Aspekten der waschtechnischen Entwicklung<br />

auf mikro-ökologischer Ebene.<br />

Noch in den 50er Jahren waren wichtige "mikro-ökologische" Aspekte, an die man heute kaum<br />

noch denkt, die Unfall- und Gesundheitsgefahren des Wäschewaschens. Die Unfallrisiken der elektromechanischen<br />

Seite des Waschens sind im Laufe der Zeit weitgehend "ausgeschaltet" worden. Etliche<br />

Sicherheitsvorkehrungen schützen vor Stromschlag; die Einkapselung des Motors, die automatische<br />

Verriegelung der Trommelöffnung während des Waschvorgangs oder spezielle Kindersicherungen<br />

verhindern einen gefährlichen Eingriff in die laufende Mechanik.<br />

Die Mechanik moderner Waschmaschinen verringert die Geräuschentwicklung auf ein unproblematisches<br />

Niveau und schützt die Verbraucher gleichzeitig vor einem direkten Kontakt mit den<br />

Waschmittelsubstanzen. In Zeiten, in denen zwar ohne entwickelte Gerätetechnik, jedoch mit ausgefeilter<br />

Waschmittelchemie gewaschen wurde, war die Haushaltswäsche nicht nur mit großen körperlichen<br />

Belastungen verbunden, sondern vor allem eben mit den von den Waschchemikalien ausgehenden<br />

Gesundheitsgefahren (vgl. Helming 1988:88-89). Erhalten hat sich der indirekte Körperkontakt<br />

zur Waschmittelchemie über die Waschmittelrückstände in der Wäsche. Enzymreste beispielsweise<br />

können zu Hautreizungen und Allergien führen.<br />

Daß die Unfall- und Gesundheitsgefahren <strong>für</strong> die Verbraucher weitgehend entschärft werden<br />

konnten, ist jedoch teilweise darauf zurückzuführen, daß eine Reihe waschrelevanter Naturzusam-

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