UNDERDOG 62
Schwerpunkt: Punk und Politik – Protest, Parolen und Provokation Unser Schwerpunkt beleuchtet die politischen Komponenten im Punk. Die unterschiedlichen Lebensstile koexistieren, genau wie die Musikstile, nebeneinander und tragen zu einem lebendigen Diskurs innerhalb der „Szene“ bei. So widersprüchlich Punk mit den verschiedensten Facetten und Varianten bis heute auch sein mag, liefert die Subkultur den Impuls für eine widerständige Kultur, Selbstermächtigung und eine weitgehende Demokratisierung der Popkultur.
Schwerpunkt: Punk und Politik – Protest, Parolen und Provokation
Unser Schwerpunkt beleuchtet die politischen Komponenten im Punk. Die unterschiedlichen Lebensstile koexistieren, genau wie die Musikstile, nebeneinander und tragen zu einem lebendigen Diskurs innerhalb der „Szene“ bei. So widersprüchlich Punk mit den verschiedensten Facetten und Varianten bis heute auch sein mag, liefert die Subkultur den Impuls für eine widerständige Kultur, Selbstermächtigung und eine weitgehende Demokratisierung der Popkultur.
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Haltung auf. Dennoch wird diese
Verbindung von Hebdige als
zweckdienlich empfunden, da der Punk-
Stil sich so sehr von dem des
„schwarzer“ Reggae unterscheidet,
dass er sogar im Konflikt mit dem
„schwarzen“ Stil zu stehen scheint. Dies
wird durch die Verwendung des
Hakenkreuz-Symbols durch einige
Punks veranschaulicht. Hebdige sieht
dies nicht als aktiven Ausdruck von
Rassismus, sondern als entschlossenen
Wunsch, durch die Wiederaneignung
von Symbolen, ungeachtet ihrer
Konnotationen, öffentlichen und
gesellschaftlichen Anstoß zu erregen.
zuerst entstandenen Subkultur,
vereinfacht in Bezug auf die Aktivität
der Sex Pistols. Dies ist zum Teil das
Ergebnis von Hebediges Perspektive als
Kulturtheoretiker und nicht als
Historiker und zum Teil, weil es 1979,
als das Buch veröffentlicht wurde,
ohnehin nur eine halbe Geschichte zu
erzählen gab.
Unabhängig davon ist die Analyse einer
neuen kulturellen Form, deren
subversiver Wert, in Übereinstimmung
mit den Subkulturen, die ihr
vorausgegangen sind, der aus einer
Wiederaneignung von Symbolen und
Zeichen resultiert, die darauf abzielt,
THE CLASH, RAR 1978
In jedem Fall deckt das Gesamtbild des
Punk, das mensch aus Hebediges
Darstellungen erhält, nur die Hälfte der
Geschichte ab, obwohl es die
Zweideutigkeit des Punkrock aus
politischer Sicht erfolgreich
herausstellt. Hebdige beschäftigt sich
mit dem Punk-Stil. Die daraus
resultierende Charakterisierung
konzentriert sich auf die Seite der
ältere Generationen und den Status quo
im Allgemeinen zu empören. Wenn sich
der Punk von dem gängigen Klischee
der Ästhetik, des Kleidungsstils von den
Mods, Teds und Skins unterscheidet,
dann deshalb, weil Punk sich in seiner
Rebellion weiter als jede andere vor
ihnen zentriert, nicht um eine ironische
Übernahme des „sauberen“ Stils wie bei
den Mod-Anzügen oder um einen
romantischen Arbeiterklassen-Stil aus
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