UNDERDOG 62
Schwerpunkt: Punk und Politik – Protest, Parolen und Provokation Unser Schwerpunkt beleuchtet die politischen Komponenten im Punk. Die unterschiedlichen Lebensstile koexistieren, genau wie die Musikstile, nebeneinander und tragen zu einem lebendigen Diskurs innerhalb der „Szene“ bei. So widersprüchlich Punk mit den verschiedensten Facetten und Varianten bis heute auch sein mag, liefert die Subkultur den Impuls für eine widerständige Kultur, Selbstermächtigung und eine weitgehende Demokratisierung der Popkultur.
Schwerpunkt: Punk und Politik – Protest, Parolen und Provokation
Unser Schwerpunkt beleuchtet die politischen Komponenten im Punk. Die unterschiedlichen Lebensstile koexistieren, genau wie die Musikstile, nebeneinander und tragen zu einem lebendigen Diskurs innerhalb der „Szene“ bei. So widersprüchlich Punk mit den verschiedensten Facetten und Varianten bis heute auch sein mag, liefert die Subkultur den Impuls für eine widerständige Kultur, Selbstermächtigung und eine weitgehende Demokratisierung der Popkultur.
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überrollt und dazu gebracht hat, seit März wieder
ein ‚Lohnabhängigkeitsverhältnis‘ einzugehen.
Ein Symptom der Midlife-Crisis; Es wird
hinterfragt und ausprobiert, was im Leben noch
lockt. Stimmungsschwankungen und eine
gewisse Unsicherheit kommen noch dazu.
Plötzlich scheinen die bisher getroffenen
Entscheidungen für den Mann* nicht mehr so
klar, nachvollziehbar und lebenserfüllend. Ich bin
gespannt, wie Maks das meistert, welche
Routinen und feste Alltagselemente bleiben und/
oder sich ändern werden.
Reclaim the Stage!
Meine Lieder, Gedichte und Geschichten
v. FaulenzA
256 Seiten; 14,80€
978-396042-069-9 | 2-973
https://www.edition-assemblage.de/
buecher/reclaim-the-stage/
Über das Buch: FaulenzA präsentiert eine
Zusammenstellung ihrer Texte von 2005 bis
2019. Sie sollen empowern und Menschen
ermutigen selbstbewusst Bühnen zu erobern. Es
sind viele Erstveröffentlichungen dabei! Gedichte
aus den Anfängen ihres Schaffens, ganz neue
Texte, aus denen sie vielleicht einmal Lieder
machen will und Geschichten über Gnome,
Drachen, Piraten (wie Capt‘n F*lint*) und Utopie.
Ein Buch zum Schmökern, Vorlesen, zum
Nachspielen und Mitsingen. Zum Rappen und
Grölen. Ihre Liedermacherinnen-Stücke sind alle
mit einfachen Akkorden versehen.
Über die Autorin: FaulenzA ist Musikerin,
Trans*Aktivistin und Buchautorin aus Berlin. Seit
2008 spielt sie unter dem Namen ‚FaulenzA‘
Singer-/Songwriter-Musik und Hiphop. Ihr viertes
Album ‚Wunderwesen‘ erschien im November
2018. FaulenzA ist auch Straßenmusikerin mit
Akkordeon und spielt in den Bands ‚Crusty
Schimmelfahrt‘ und ‚Der Müll der letzten Tage‘.
FaulenzA gibt zudem Workshops zum Thema
Selbstverteidigung und Transmisogynie. 2017
erschien ihr erstes Buch ‚Support your sisters not
your cisters – Über Diskriminierung von
Transweiblichkeiten‘.
Gesamteindruck: Die Zusammenstellung der
(Lied)Texte offenbart tiefe Einblicke in FaulenzAs
Gedankenwelt. Dabei sind immer
wiederkehrende Leitthemen wie
Chancengleichheit, Solidarität und Hoffnung
Motiv und Motor für fein verschlungene
Widersprüche und Zerrissenheit, die sich hieraus
ergeben. „Ich habe eine Persönlichkeit, Hobbies,
Interessen, doch jeder fragt nur nach Trans-Kram
stattdessen.“ FaulenzA wird von Außen in ein
bestimmtes Raster gezwängt und will doch ein
Zeichen setzen und viele Menschen erreichen.
Insofern sind viele Liedtexte ein Diskurs zu
Misogynie, Trans*feindlichkeit und können auch
bevorzugt als Grundlage von Untersuchungen
dienen, wie Gewalt und Abwertung gegen
Frauen* funktioniert, was die Ursachen und
Motive dafür sind und wie Wege daraus möglich
sind. So steht die Textsammlung ‚Reclaim the
Stage!‘ exemplarisch für persönliche Alb-, Tag-,
Träume und Mutmachen, sich selbst zu
akzeptieren, wie du bist: „Gut und richtig!“
FaulenzA redet aber auch mal Klartext: Bullen
und Nazis sind Feindbilder. Im Westlichen aber
wird beim Lesen klar, wünscht sich FaulenzA ein
bisschen mehr Liebe unter allen Lebewesen und
daran dürfen wir nun mal alle nicht den Glauben
verlieren, oder?
Tierbefreiung #105
84 DIN-A-4-Seiten; €4,00.-
die tierbefreier e.V., Postfach 160132,
40564 Düsseldorf
http://www.tierbefreier.de/
In der aktuellen Ausgabe
beschäftigen sich die Tierrechts-AktivistInnen mit
den Folgen der Agrarpolitik der Europäischen
Union und der Bundesregierung. Seit Jahren
propagieren Politiker*innen und
Verbandsfunktionär*innen, dass die
Landwirtschaft exportieren muss, um die
Erzeugung steigern zu können. Die öffentliche
Förderung von Investitionen in immer größere
Ställe unterstützt den Ausbau der Produktion.
Loris Matzke skizziert diese Auswirkungen der
Intensivierung der Tierproduktion und
Steigerung der Tierbestände und stärkt soziale
Bewegungen, die zunehmend Einfluss auf
Gesetzesänderungen nehmen können, wenn sie
denn kulturell anschlussfähig sind und
erfolgreich mobilisieren können. Kathinka stellt
in diesem Kontext die transnationale Kampagne
„Free the Soil“ vor. Das erklärte Ziel lautet, auf
die zentrale Rolle aufmerksam zu machen, die
die industrielle Landwirtschaft bei der
Verschärfung der Klimakrise einnimmt. Die
Kampagne sieht im System der Agrarindustrie
einen der größten Klimakiller, verursacht durch
Rodungen und den Abbau von Kohlenstoff aus
den Böden resultieren massive
Treibhausgasemissionen.
Gesamteindruck: Das Problem für Tier und
Umwelt ist der Tatbestand, dass hauptsächlich
die großen Betriebe gefördert werden. Die
Zahlung der Gelder erfolgt, ohne dass dafür
besonders hohe Anforderungen in den Bereichen
Natur-, Umwelt- und Tierschutz eingefordert
werden. In der Folge werden also pauschale
Prämien für Großbetriebe mit 80 % durch Tier-
Subventionen gefördert, während in der 2. Säule
lediglich 20 % u.a. der Ökolandbau, Agrar-
Umweltprogramme subventioniert. Obwohl die
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