UNDERDOG 62
Schwerpunkt: Punk und Politik – Protest, Parolen und Provokation Unser Schwerpunkt beleuchtet die politischen Komponenten im Punk. Die unterschiedlichen Lebensstile koexistieren, genau wie die Musikstile, nebeneinander und tragen zu einem lebendigen Diskurs innerhalb der „Szene“ bei. So widersprüchlich Punk mit den verschiedensten Facetten und Varianten bis heute auch sein mag, liefert die Subkultur den Impuls für eine widerständige Kultur, Selbstermächtigung und eine weitgehende Demokratisierung der Popkultur.
Schwerpunkt: Punk und Politik – Protest, Parolen und Provokation
Unser Schwerpunkt beleuchtet die politischen Komponenten im Punk. Die unterschiedlichen Lebensstile koexistieren, genau wie die Musikstile, nebeneinander und tragen zu einem lebendigen Diskurs innerhalb der „Szene“ bei. So widersprüchlich Punk mit den verschiedensten Facetten und Varianten bis heute auch sein mag, liefert die Subkultur den Impuls für eine widerständige Kultur, Selbstermächtigung und eine weitgehende Demokratisierung der Popkultur.
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die sich dafür einsetzte, dass die
kommunale Förderung von Kultur nicht
zurückgefahren wird, sondern eher
ausgeweitet. Das sind natürlich Sachen,
die nicht so auffallen, wie die APPD. Im
Umfeld des UJZ Kornstraße hatte ich
Anfang der 80er Karl Nagel
kennengelernt und damals schon was
von der Idee der APPD mitbekommen,
insofern rannte er bei mir offene Türen
ein, als er in den 90ern fragte, ob ich
für die APPD bei der geplanten
Wahlteilnahme mitmache. Ich war dann
Minister für Drogen- und
Gesundheit, habe aber auch einiges
organisatorisches gemacht, z. B. den
Versand aller Plakate im Bundesgebiet
organisiert. Qualifiziert hatte mich wohl
ein gewisser Bekanntheitsgrad meiner
Band und die Bereitschaft, recht viel
Arbeit in dieses Projekt zu investieren.
Ich hatte den Eindruck, dass sowohl
1998 als auch 2005 eigentlich jeder
willkommen war, der die Sache
verstanden hatte und was machen
wollte. Wer nur diskutieren wollte und
so Sachen sagte wie „die Partei müsste
mal…“ war hingegen deplatziert. 2005
gelang dann dank eines hervorragenden
Wahlwerbespots ein überwältigendes
Medienecho, was – obwohl wir weniger
machen mussten als ‚98 – wesentlich
mehr bewirkte 7 .
7 Am 26. August 2005 wurde die Wahlwerbung der
APPD von dem für die Ausstrahlung von
Wahlwerbespots innerhalb der ARD zuständigen
WDR zuerst zurückgewiesen, da sie laut WDR
„die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen
und ihre Erziehung zu einer
eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen
Persönlichkeit schwer gefährdet“. In dem Spot
wurden nach Meinung des WDR Rauschmittel
konsumiert sowie sexuelle Handlungen gezeigt.
Aufgrund der Entscheidung des
Oberverwaltungsgerichtes Münster wurde der
Spot am 5. September in der ARD in der
Originalversion ausgestrahlt. Das
Oberverwaltungsgericht kommentierte den Spot
als „geschmacklos“, der damalige Innenminister
Otto Schily bezeichnete ihn als „eine Schande für
Deutschland“; Video/Wahlspot im Original:
https://youtu.be/Jr56Po3q5tY
Was hast du in der APPD
bewegen/erreichen können?
In einer Zeit, in der es eigentlich
egal war, wen man wählt (z. B.: war
Schröder wirklich besser als Kohl?) war
es schon gut, sich in dieser Weise zum
Zustand der Politik zu äußern. Und ich
empfinde es immer noch eher als
Kompliment, dass sich Innenminister
Schily dahingehend äußerte, wir wären
eine Schande für Deutschland.
Deine Anliegen waren aber trotz
satirischer Ausrichtung auch immer
an realen Problemen geknüpft.
Dein Interesse galt/gilt dabei
regionale Themen. Welche
waren/sind das?
Neben dem Versuch, ein
Kulturzentrum in Wattenscheid zu
fordern (2007/2008), was meines
Erachtens nur im Vorfeld der Tatsache,
dass das Ruhrgebiet 2010
Kulturhauptstadt war, sinnvoll erschien,
aber an der ablehnenden oder
zumindest desinteressierten Haltung
der Regierenden scheiterte, habe ich
von 2009 bis 2014 als Parteiloser für
DIE LINKE in der Bezirksvertretung
Wattenscheid, also einem von 6
Bezirksparlamenten in Bochum
gesessen. Natürlich ist das eine relativ
kleinteilige Angelegenheit, wo man,
insbesondere in einer Stadt, die sich
damals in der Haushaltssicherung
befand, wenig bewegen kann. Das
wurde natürlich dadurch weiter
erschwert, das man, wenn man keine
Fraktion ist, sondern nur ein einzelner
Abgeordneter noch nicht einmal
Antragsberechtigt ist. Man macht dann
in Haushaltsberatungen die im Bezirk
regierende CDU darauf aufmerksam,
dass man € 10000 für einen
Unterstützungsverein für psychisch
Kranke nicht einsparen sollte, was die
dann genau so sehen und einen
entsprechenden Vorschlag der
Verwaltung kritisieren, solche Sachen
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