UNDERDOG 62
Schwerpunkt: Punk und Politik – Protest, Parolen und Provokation Unser Schwerpunkt beleuchtet die politischen Komponenten im Punk. Die unterschiedlichen Lebensstile koexistieren, genau wie die Musikstile, nebeneinander und tragen zu einem lebendigen Diskurs innerhalb der „Szene“ bei. So widersprüchlich Punk mit den verschiedensten Facetten und Varianten bis heute auch sein mag, liefert die Subkultur den Impuls für eine widerständige Kultur, Selbstermächtigung und eine weitgehende Demokratisierung der Popkultur.
Schwerpunkt: Punk und Politik – Protest, Parolen und Provokation
Unser Schwerpunkt beleuchtet die politischen Komponenten im Punk. Die unterschiedlichen Lebensstile koexistieren, genau wie die Musikstile, nebeneinander und tragen zu einem lebendigen Diskurs innerhalb der „Szene“ bei. So widersprüchlich Punk mit den verschiedensten Facetten und Varianten bis heute auch sein mag, liefert die Subkultur den Impuls für eine widerständige Kultur, Selbstermächtigung und eine weitgehende Demokratisierung der Popkultur.
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Kalifornien eine Rückkehr zu
konservativen Werten, die im krassen
Gegensatz zur wachsenden
Protestbewegung gegen den Krieg in
Vietnam, der Kampf der
Bürgerrechtsbewegung gegen
Rassismus und der aufkeimende neue
Feminismus im Zeichen sexueller
Befreiung und Selbstbestimmung
stehen. Damit begann ein rechter
Backlash in der Gesellschaft. Der 40.
amerikanische Präsident war mit
‚seiner‘ Politik eine Symbolfigur für eine
widerständige Protestkultur in der
Punk-Community, aber auch für die
politische Linke in Deutschland.
Foto: Wolfgang Sünderhauf; Umbruch-Bildarchiv
http://www.umbruch-bildarchiv.de
Am 11. Juni 1982 gab es am Rande
des Berlin-Besuchs des damaligen US-
Präsidenten eine der schwersten
Straßenschlachten, die West-Berlin bis
dahin erlebt hatte. Reagan sah
Deutschland vor allem als
Abschussrampe für US-amerikanische
Atomwaffen gen Osten. Gegen diesen
Besuch, die zunehmende US-
Interventionspolitik sowie die
Unterstützung konterrevolutionärer
Gruppen in Nicaragua und EL Salvador
entstand schnell eine breite
Protestbewegung.
Die Friedensbewegung reagierte mit
einer Mobilisierung zum 10. Juni nach
Bonn, wo eine der größten
Demonstrationen mit rund 400. 000
Teilnehmern stattfand. Auch in Berlin
gingen an diesem Tag Zehntausende
gegen die aggressive US-amerikanische
Aufrüstungspolitik auf die Straße. Aus
Furcht vor Ausschreitungen hatte der
Berliner Senat für den Besuchstag
selbst ein stadtweites
Demonstrationsverbot verhängt.
Trotzdem versammelten sich am 11.6.
am Ku-Damm ca. 1500 Menschen zu
einer Demo. Sie wurde schon nach 15
Minuten zerschlagen. Auch am
Nollendorfplatz traf man sich wie
ursprünglich geplant.
Kaum hatten sich die
Leute dort versammelt,
rollte die Polizei
Stacheldraht aus – für
4.000 Demonstrant*innen
wurde der ganze Platz
plötzlich zum Kessel.
Die Nachwehen der
Rock against
Reagan-Tour
Anknüpfend an die
Anti-Reagan-Konzert
initiierte FAT WRECK
CHORDS 2004 ein Rock
Against Bush-Projekt.
Parallel dazu startete Fat
Mike mit punkVoter.com eine
Plattform, die sich für die Veränderung
der politischen Landschaft in Amerika
einsetzte. „Wir haben in den letzten
Jahren den Grundstein dafür gelegt,
dass Tausende von Punks zur
Abstimmung angemeldet wurden“,
heißt es in einer Nachricht auf
PunkVoter.com. „Komm zu uns für einen
guten alten Punkrock-Dissens!“
PunkVoter war eine Basisgruppe, die
vom NOFX-Bassisten Fat Mike
gegründet wurde. Er startete Punkvoter
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