25 Jahre - Gesellschaft Österreichischer Fuchsienfreunde
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Wildarten<br />
Entstehung und Heimat der Fuchsien<br />
Um die Entstehung der Fuchsien verstehen zu können, muss man<br />
sich in die Urgeschichte der Welt und die Entstehung ihrer heutigen<br />
Gestalt zurückdenken. Bis vor etwa 2<strong>25</strong> Millionen <strong>Jahre</strong>n bildeten<br />
alle Kontinente eine einzige große Fläche, Pangea, doch dann begann<br />
diese Masse zu zerbrechen. Vor 180 Millionen <strong>Jahre</strong>n bildete<br />
sich auf der nördlichen Halbkugel eine große Fläche, Laurasia, die<br />
das heutige Nordamerika, Grönland, Europa und Asien ohne Indien<br />
umfaßte.<br />
Der südliche Teil, Gondwana, zerbrach in das heutige Südamerika,<br />
Afrika, Indien, Australien und die Antarktis. Vor 135 Millionen <strong>Jahre</strong>n<br />
waren die Kontinente schon deutlich erkennbar, sie trieben auf<br />
den späteren Ozeanen weiter, bis Südamerika an Mittelamerika<br />
stieß, Indien an Asien, Australien seinen heutigen Platz erreichte und<br />
die Antarktis die größte Verwandlung durchmachte. Diese Erdverschiebungen<br />
gehen auch heute noch weiter, niemand kann sagen,<br />
wie es nach 65 Millionen <strong>Jahre</strong>n auf unserer schönen Welt aussehen<br />
wird. Diese Jahrmillionen und die Ereignisse in dieser unvorstellbar<br />
langen Zeit sind das Ergebnis der Forschungen unserer Gelehrten,<br />
denn Funde, Zeichnungen und Schriftzeichen gibt es erst seit einigen<br />
tausend <strong>Jahre</strong>n.<br />
Vor der Teilung waren die Antarktis und die angrenzenden Landmassen<br />
dicht bewaldet und subtropisch. Als der südamerikanische<br />
Teil nach Norden trieb, kühlte das Klima ab und es entwickelten sich<br />
Pflanzen, die in dieses Klima paßten. Es mag vor 50 Millionen <strong>Jahre</strong>n<br />
gewesen sein, als sich im Süden des südamerikanischen Teiles<br />
die Fuchsien entwickelten. Es waren die Pflanzen der Sektion Quelusia. Vor 20 – 10 Millionen <strong>Jahre</strong>n<br />
bildeten sich die Anden und teilten die großen Wälder in abgeschlossene Gebiete, in denen sich die Pflanzen<br />
weiter entwickelten, sich aber an die klimatischen Verhältnisse anpassen mußten. Im Laufe vieler<br />
Jahrtausende wurden die westlichen Abhänge der Anden trocken und heiß, und die dort lebenden Pflanzen<br />
passten sich dem Wüstenklima an. Es war eine Fuchsie und ist die einzige Art der Sektion Kierschlegeria,<br />
F. lycioides. Sie bekam kleine, abfallende Blätter, dornige Blattknoten und dicke Samenhüllen.<br />
Man weiß nicht wie, aber es geschah, daß Samenkörner den weiten Weg bis Mittelamerika<br />
überwanden und sich dort zu den Sektionen Encliandra, Jimenezia und Schufia entwickelten. Die Sektionen<br />
Fuchsia und Hemsleyella sind nahe verwandt und bewohnten die feuchten, meist westlichen Abhänge<br />
der Anden. Sie entwickelten viele verschiedene Formen, die sich ihrer Umwelt ebenfalls anpaßten.<br />
Nur zwei Species der 65 Arten umfassenden Sektion Fuchsia erreichten die Insel Santa Domingo,