25 Jahre - Gesellschaft Österreichischer Fuchsienfreunde
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Kulturformen<br />
knospen aus. Der kräftigere der beiden Spitzentriebe wird belassen und wird nun als neuer Leittrieb am<br />
Stab festgebunden. Die Seitenverzweigungen werden nach drei Blattpaaren gleichzeitig entspitzt, aber<br />
nie gleichzeitig mit dem Leittrieb. Es entsteht also eine Wechselwirkung – werden die Seitentriebe entspitzt<br />
bekommt der Leittrieb einen Wachstumsschub und umgekehrt.<br />
Die Seitentriebe müssen auch mit Hilfe von Stäben in die gewünschte horizontale Richtung gebracht<br />
werden. Der Leittrieb wird nach weiteren vier Blattpaaren entspitzt, der stärkere der beiden Austriebe<br />
am Stützstab fixiert.<br />
Dieses Schema wird bis zur gewünschten Höhe wiederholt. Geduld und Disziplin sind nötig, um regelmäßig<br />
zu düngen, umzutopfen und zu entspitzen. Wenn alles gelingt blüht diese Pyramide im zweiten<br />
Sommer.<br />
Säule<br />
In diesem Fall kann man sowohl von einer oder besser von zwei gut durchwurzelten<br />
Jungpflanzen ausgehen, die man eng nebeneinander in ein<br />
Pflanzgefäß setzt. Beide werden am Stützstab befestigt, die eine Pflanze<br />
wird wie beim Busch nach jeweils drei Blattpaaren entspitzt, die zweite<br />
Pflanze wird wie ein Kronenbäumchen behandelt, also nicht entspitzt, alle<br />
Blätter bleiben am Stamm, alle Seitentriebe werden entfernt. Diese<br />
Pflanze ist also ein schönes Stück länger als die entspitzte. Hat man die<br />
gewünschte Höhe erreicht beginnt man wie beim Kronenbäumchen zu<br />
entspitzen und mit der Formung der Krone. Je nach Sorte entspitzt man<br />
nach dem zweiten oder dritten Blattpaar, bis die gewünschte Säulenform<br />
erreicht ist. Die Pflanze muss regelmäßig gedreht werden, um keine einseitigen<br />
Austriebe zu bekommen. Kein Trieb darf aus der Säulenform hinauswachsen,<br />
mit Erreichung der Säulenform wird die ganze Säule gleich-<br />
Säulenerziehung<br />
zeitig entspitzt. Nur so kann man hoffen eine gleichmäßig blühende Säule<br />
zu erreichen. Will man in England an einem Wettbewerb teilnehmen, darf man nur mit eintriebigen<br />
Säulen teilnehmen.<br />
Fächer und Spaliere<br />
Zur Erlangung einer Fächerform werden mehrere einzeln wachsende Pflanzen knapp nebeneinander gepflanzt.<br />
An den Außenseiten werden die Zweige nach außen geleitet, die Pflanzen in der Mitte gerade<br />
aufwärts und alle anderen mehr oder weniger schräg je nach der Position im Fächer. Ein Gerüst von<br />
Stäben hält die Zweige. Der Fächer wird so gestaltet, dass nur die Vorderseite die Blütentriebe zeigt,<br />
die Rückseite sollte vollständig von Blättern verhüllt sein.<br />
Eine etwas schwierigere Form der Gestaltung, die fast nur in England für Ausstellungen praktiziert wird.<br />
Es gibt natürlich noch andere Spalierformen, ähnlich unserem Spalierobst, z. B. gewundene Fuchsienkombinationen.