25 Jahre - Gesellschaft Österreichischer Fuchsienfreunde
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Wildarten<br />
Die Pflege der Wildarten<br />
“Wie soll ich die Wildarten pflegen? Wo kann ich darüber etwas lesen?“ Wie oft werden <strong>Fuchsienfreunde</strong>n<br />
diese Fragen gestellt und wie selten kann man sie beantworten. Weiß der Fragende wenigstens<br />
noch den Namen seiner Species kann man weiterhelfen, wenn nicht gibt auch kein Spezialist für<br />
Wildarten eine Antwort. Ich habe natürlich auch gefragt, habe in Büchern gelesen und Vorträge und<br />
Seminare besucht und das Ergebnis war: “Lesen Sie nach wo die Art beheimatet ist und versuchen Sie,<br />
ihr die dortigen Umweltbedingungen zu geben.“ Leichter gesagt als getan. Wer kann schon mitten in<br />
Europa einen Nebelwald oder ein Wüstenklima herstellen?<br />
Im Laufe der <strong>Jahre</strong> habe ich alle Notizen über die Pflege der Species gesammelt. Als der englische<br />
Wildarten-Spezialist Dave Green einige Broschüren über Wildarten herausgab und zum Abschluß noch<br />
über die Pflege schrieb, war die Frage wenigstens teilweise zu beantworten. Er gab mir auch die Erlaubnis<br />
seinen Artikel für unsere Gartenzeitung zu verwenden, was ich im März 1999 auch tat. Hier will<br />
ich nun eine kurze Zusammenfassung wiedergeben. Dabei halte ich mich an die Reihenfolge der Sektionen<br />
im Mittelteil dieses Berichtes. Diese Reihenfolge ist willkürlich und von mir erfunden, hat keine<br />
botanische oder sonstige Grundlage.<br />
Sektion Quelusia: alle diese Arten kommen in den Küstenbergen Brasiliens vor, außer F. magellanica,<br />
die von der Südspitze Südamerikas stammt. Dort ist es sehr kalt, daher haben die Pflanzen ihre Winterhärte<br />
entwickelt. Auch einige andere Arten der Sektion Quelusia sind winterhart, manche sind sogar<br />
resistent gegen die gefürchtete Fuchsia-Gallmilbe (Aculops fuchsiae). Der Erde kann man feinkörnigen<br />
Kies beimischen. In unserer Gegend leiden alle Quelusias unter der Sommerhitze, erholen sich<br />
aber im September wieder sehr gut und blühen bis zum Frost. Im Freien ausgesetzte Pflanzen frieren<br />
ab, treiben aber gegen Ende April aus ihrem Wurzelbereich wieder reichlich aus. Wenig Wachstumsdünger,<br />
Blühdünger tut ihnen besser.<br />
Sektion Fuchsia: hier gibt es 65 Arten, die in den verschiedensten Klimaten, Höhenlagen und Umweltbedingungen<br />
vorkommen. Deshalb ist eine Richtlinie für die Pflege nicht möglich. Man kann nur<br />
lesen, wo die Art ihre Heimat hat und diese so gut wie möglich bieten. Arten aus dem Nebelwald oft<br />
besprühen, aus trockenen oder sehr hochgelegenen Gegenden trockener halten.<br />
Sektion Ellobium: die drei Arten dieser Sektion kommen aus Mittelamerika und brauchen etwas feinen<br />
Kies im Erdsubstrat. Sie blühen sehr früh und lang, besonders wenn sie gut gedüngt werden.<br />
Sektion Hemsleyella: die Arten dieser Sektion haben keine Blütenkrone, nur Sepalen mit den Staubgefäßen<br />
und Stempeln. Sie sind auffallend schön, dafür aber sehr schwierig und vor allem fast nicht zu<br />
bekommen. Sie blühen im blattlosen Zustand, haben Knollen, die für die Trockenzeit Reserven lagern,<br />
die sie für die Blüte brauchen. Wer so glücklich ist, eine solche Art zu besitzen, soll sich wirklich mit<br />
ihren Lebensbedingungen befassen.