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25 Jahre - Gesellschaft Österreichischer Fuchsienfreunde

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62<br />

Wildarten<br />

Die Pflege der Wildarten<br />

“Wie soll ich die Wildarten pflegen? Wo kann ich darüber etwas lesen?“ Wie oft werden <strong>Fuchsienfreunde</strong>n<br />

diese Fragen gestellt und wie selten kann man sie beantworten. Weiß der Fragende wenigstens<br />

noch den Namen seiner Species kann man weiterhelfen, wenn nicht gibt auch kein Spezialist für<br />

Wildarten eine Antwort. Ich habe natürlich auch gefragt, habe in Büchern gelesen und Vorträge und<br />

Seminare besucht und das Ergebnis war: “Lesen Sie nach wo die Art beheimatet ist und versuchen Sie,<br />

ihr die dortigen Umweltbedingungen zu geben.“ Leichter gesagt als getan. Wer kann schon mitten in<br />

Europa einen Nebelwald oder ein Wüstenklima herstellen?<br />

Im Laufe der <strong>Jahre</strong> habe ich alle Notizen über die Pflege der Species gesammelt. Als der englische<br />

Wildarten-Spezialist Dave Green einige Broschüren über Wildarten herausgab und zum Abschluß noch<br />

über die Pflege schrieb, war die Frage wenigstens teilweise zu beantworten. Er gab mir auch die Erlaubnis<br />

seinen Artikel für unsere Gartenzeitung zu verwenden, was ich im März 1999 auch tat. Hier will<br />

ich nun eine kurze Zusammenfassung wiedergeben. Dabei halte ich mich an die Reihenfolge der Sektionen<br />

im Mittelteil dieses Berichtes. Diese Reihenfolge ist willkürlich und von mir erfunden, hat keine<br />

botanische oder sonstige Grundlage.<br />

Sektion Quelusia: alle diese Arten kommen in den Küstenbergen Brasiliens vor, außer F. magellanica,<br />

die von der Südspitze Südamerikas stammt. Dort ist es sehr kalt, daher haben die Pflanzen ihre Winterhärte<br />

entwickelt. Auch einige andere Arten der Sektion Quelusia sind winterhart, manche sind sogar<br />

resistent gegen die gefürchtete Fuchsia-Gallmilbe (Aculops fuchsiae). Der Erde kann man feinkörnigen<br />

Kies beimischen. In unserer Gegend leiden alle Quelusias unter der Sommerhitze, erholen sich<br />

aber im September wieder sehr gut und blühen bis zum Frost. Im Freien ausgesetzte Pflanzen frieren<br />

ab, treiben aber gegen Ende April aus ihrem Wurzelbereich wieder reichlich aus. Wenig Wachstumsdünger,<br />

Blühdünger tut ihnen besser.<br />

Sektion Fuchsia: hier gibt es 65 Arten, die in den verschiedensten Klimaten, Höhenlagen und Umweltbedingungen<br />

vorkommen. Deshalb ist eine Richtlinie für die Pflege nicht möglich. Man kann nur<br />

lesen, wo die Art ihre Heimat hat und diese so gut wie möglich bieten. Arten aus dem Nebelwald oft<br />

besprühen, aus trockenen oder sehr hochgelegenen Gegenden trockener halten.<br />

Sektion Ellobium: die drei Arten dieser Sektion kommen aus Mittelamerika und brauchen etwas feinen<br />

Kies im Erdsubstrat. Sie blühen sehr früh und lang, besonders wenn sie gut gedüngt werden.<br />

Sektion Hemsleyella: die Arten dieser Sektion haben keine Blütenkrone, nur Sepalen mit den Staubgefäßen<br />

und Stempeln. Sie sind auffallend schön, dafür aber sehr schwierig und vor allem fast nicht zu<br />

bekommen. Sie blühen im blattlosen Zustand, haben Knollen, die für die Trockenzeit Reserven lagern,<br />

die sie für die Blüte brauchen. Wer so glücklich ist, eine solche Art zu besitzen, soll sich wirklich mit<br />

ihren Lebensbedingungen befassen.

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