20.08.2021 Aufrufe

Allgäuer Wirtschaftsmagazin_Ausgabe 4_2021

Der TT Verlag mit Sitz in Kempten veröffentlicht jedes Jahr 6 Ausgaben des Allgäuer Wirtschaftsmagazin plus Sonderausgaben. Pro Ausgabe erreicht die Publikation ca. 50.000 Leser aus dem bayerischen und württembergischen Allgäu. Der Schwerpunkt liegt auf regionale Themen und Unternehmen - ohne die große weite Welt außer Acht zu lassen.

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Sitz der EZB in Frankfurt am Main<br />

BILD: UNSPLASH.COM<br />

Neues Inflationsziel festgelegt<br />

Mehr Freiraum für Nullzinspolitik der EZB<br />

Der Rat der Europäischen Zentralbank<br />

(EZB) hat eine Änderung des Inflationsziels<br />

beschlossen und den Wert auf zwei<br />

Prozent festgesetzt. Die Kosten des Wohnens,<br />

auch für selbstgenutzte Immobilien,<br />

sollen in der Inflationsmessung stärker<br />

berücksichtigt werden.<br />

Mit dem neuen Inflationsziel verschafft sich<br />

die EZB mehr Freiraum für ein Festhalten an<br />

der Nullzinspolitik, auch unabhängig von der<br />

Entwicklung der Verbraucherpreise. Für die<br />

Wirtschaft, aber auch für private Geldanleger<br />

bedeutet das auf absehbare Zeit<br />

weiterhin Negativzinsen. Prof. Dr. Friedrich<br />

Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs<br />

„Unternehmensbesteuerung und Öffentliche<br />

Finanzwirtschaft“ am Leibniz-Zentrum<br />

für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)<br />

Mannheim, erklärt dazu: „Weil eine Inflation<br />

unter zwei Prozent jetzt als genauso schlecht<br />

wie eine Inflation über zwei Prozent gilt,<br />

wird es der EZB-Rat noch leichter haben, in<br />

den kommenden Jahren eine Fortdauer der<br />

extrem lockeren Geldpolitik und der Anleihekäufe<br />

zu rechtfertigen. Auch der ausdrückliche<br />

Verweis, dass gegebenenfalls für<br />

eine Übergangsphase eine moderate Zielüberschreitung<br />

hingenommen werden muss,<br />

schwächt die Verbindlichkeit des Ziels als<br />

Obergrenze weiter ab.“ Begrüßt wird von<br />

Finanz-Experten die Entscheidung, auch die<br />

Wohnkosten in die Berechnung der Teuerungsrate<br />

ein zubeziehen. Das wird allerdings<br />

nicht von heute auf morgen umgesetzt<br />

werden können, sondern ist ein mehrjähriges<br />

Projekt. In der Zwischenzeit wird die<br />

EZB Schätzungen der Wohnkosten in die<br />

Inflation einbeziehen. Auch den Klimaschutz<br />

will die EZB zukünftig stärker bei der<br />

Geldpolitik berücksichtigen und hat dazu<br />

einen Aktionsplan beschlossen. Wie genau<br />

die Umsetzung aussehen soll, ist allerdings<br />

aktuell noch offen. Den größten Hebel sehen<br />

Experten beim Anleihen-Kauf der EZB, hier<br />

wurde bereits damit begonnen, relevante<br />

Risiken des Klimawandels in das Prüfverfahren<br />

für den Ankauf von Ver mögenswerten<br />

einzubeziehen.<br />

Meike Winter<br />

4 | <strong>2021</strong><br />

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