Allgäuer Wirtschaftsmagazin_Ausgabe 4_2021

Lindenberg | Forstwirtschaft
TAUSENDSASSA WALD
Die grüne Lunge ist für die Welt unverzichtbar
Im Herbst ist das Verhältnis von Nadel- zu Laubbäumen sehr gut sichtbar. Ein Dauermischwald wirkt sich besonders positiv auf Flora, Fauna und das Klima aus.
150.000.000.000.000 Dollar. Oder anders
ausgedrückt – und doch kaum greifbarer:
150 Billionen US-Dollar. Das ist der Wert,
den Ökonomen der Boston Consulting
Group errechnet haben, als sie erstmals dem
Wald einen Wert zuordnen wollten. Und das
liegt nicht am Marktpreis des Holzes. Ein
ganz anderer Faktor ist ausschlaggebend.
Was kostet der Wald?
Im ersten Moment eine seltsam anmutende
Frage, schließlich dürfen wir ihn alle kostenlos
betreten, darin spazieren gehen, wandern,
fahrradfahren. Der Wald ist für uns –
ganz selbstverständlich – Freizeit- und
Erholungsraum und trägt als solcher zu
unser aller Gesundheit bei. Und somit lässt
sich ihm allein deshalb ein Wert beimessen,
denn: Gesündere Menschen müssen seltener
auf medizinische Unterstützung zurückgreifen
und entlasten infolgedessen das
Gesundheitssystem, auch finanziell. Vor
Corona wurden 32 Millionen Waldbesucher
in Deutschland gezählt – seit der
Pandemie ist die Zahl um 40 Prozent gestiegen.
Warum? Als nichts anderes möglich
war, haben viele die Vorzüge des Waldes,
seinen Wert als Ort der Entspannung und
Regeneration, wiederentdeckt. Während
unzähligen Menschen, besonders in den
Städten, wegen der Corona-Restriktionen
die Decke auf den Kopf fiel, bot der Wald
einen Zufluchtsort. Wie vielen psychischen
Erkrankungen dadurch vorgebeugt werden
konnte, lässt sich nur vermuten.
„Unser Ziel ist es, die vorhandenen
Wälder durch eine aktive Nutzung
umzubauen und zu stabilisieren.“
Roman Prestele, Geschäftsführer FBG Oberallgäu
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