Allgäuer Wirtschaftsmagazin_Ausgabe 4_2021
Der TT Verlag mit Sitz in Kempten veröffentlicht jedes Jahr 6 Ausgaben des Allgäuer Wirtschaftsmagazin plus Sonderausgaben. Pro Ausgabe erreicht die Publikation ca. 50.000 Leser aus dem bayerischen und württembergischen Allgäu. Der Schwerpunkt liegt auf regionale Themen und Unternehmen - ohne die große weite Welt außer Acht zu lassen.
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Themenspezial | Nachhaltigkeit<br />
Alte Handys – zu gut zum Wegwerfen<br />
Der beste Müll ist immer noch der, der gar<br />
nicht erst entsteht. Klingt logisch, ist in der<br />
Umsetzung aber gar nicht so einfach. Von<br />
der Wurstverpackung über die Klopapierrolle<br />
bis hin zum Elektroschrott – wo wir gehen<br />
und stehen, produzieren wir Abfall.<br />
Wohin also damit?<br />
Eine der größten Umweltsünden unserer<br />
Zeit trägt jeder – oder zumindest die meisten<br />
– von uns tagein, tagaus mit sich spazieren.<br />
Die Rede ist natürlich von den allgegenwärtigen<br />
Mobiltelefonen. Spätestens seit<br />
dem Siegeszug der Smartphones führt kaum<br />
noch ein Weg an den Computern im Hosentaschenformat<br />
vorbei. Und alle paar Jahre<br />
locken neue, bessere und schnellere Angebote.<br />
Kein Wunder also, dass inzwischen<br />
rund 200 Millionen alte Handys mehr oder<br />
weniger ungenutzt in verschiedenen Schubladen,<br />
Ablageboxen und Krustelkisten herumliegen.<br />
Und das allein in Deutschland.<br />
Den meisten Menschen ist dabei gar nicht<br />
bewusst, dass für ein Handy rund 60 unterschiedliche<br />
Stoffe benötigt werden. Neben<br />
Kunststoffen und Keramik enthalten Mobiltelefone<br />
gut 30 verschiedene Metalle wie<br />
Gold, Silber, Palladium, Platin, Eisen, Aluminium<br />
und Kupfer. Hinzu kommen verschiedenste<br />
von der EU-Kommission als „kritische<br />
Rohstoffe“ eingestufte Komponenten<br />
wie Kobalt, Wolfram und Gallium. Rohstoffe<br />
werden dann als kritisch eingestuft, wenn<br />
sie zwar von entscheidender wirtschaftlicher<br />
Bedeutung sind, aber nicht zuverlässig<br />
innerhalb der EU abgebaut werden können.<br />
Daneben enthalten Mobiltelefone aber auch<br />
Schadstoffe wie Schwermetalle und Flammschutzmittel,<br />
welche nicht einfach über<br />
den Hausmüll entsorgt werden können.<br />
Wohin also mit den ganzen Altgeräten?<br />
Über den jeweiligen Mobilfunkanbieter und<br />
die kommunalen Recyclinghöfe ist in der<br />
Regel eine einfache und kostenlose Entsorgung<br />
möglich. Mittlerweile gibt es aber<br />
auch eine ganze Reihe gemeinnütziger Vereine,<br />
Stiftungen und anderer Organisationen,<br />
die gebrauchte Handys – meist über<br />
Sammelboxen – als Spenden entgegennehmen.<br />
Die alten Mobiltelefone werden<br />
dann – je nach Zustand – entweder recycelt<br />
oder wiederaufbereitet, also als Gebrauchthandy<br />
weiterverkauft oder zumindest als<br />
Ersatzteilspender verwertet. Das schont die<br />
Umwelt und sichert nachhaltig Arbeitsplätze.<br />
Somit steht einem neuen Handy<br />
auch nichts mehr im Wege.<br />
Simone Prestel<br />
BILD: BITKOM RESEARCH BILD: PIXABAY.COM<br />
86 4 | <strong>2021</strong>