20.08.2021 Aufrufe

Allgäuer Wirtschaftsmagazin_Ausgabe 4_2021

Der TT Verlag mit Sitz in Kempten veröffentlicht jedes Jahr 6 Ausgaben des Allgäuer Wirtschaftsmagazin plus Sonderausgaben. Pro Ausgabe erreicht die Publikation ca. 50.000 Leser aus dem bayerischen und württembergischen Allgäu. Der Schwerpunkt liegt auf regionale Themen und Unternehmen - ohne die große weite Welt außer Acht zu lassen.

Der TT Verlag mit Sitz in Kempten veröffentlicht jedes Jahr 6 Ausgaben des Allgäuer Wirtschaftsmagazin plus Sonderausgaben. Pro Ausgabe erreicht die Publikation ca. 50.000 Leser aus dem bayerischen und württembergischen Allgäu. Der Schwerpunkt liegt auf regionale Themen und Unternehmen - ohne die große weite Welt außer Acht zu lassen.

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BILD: ALLGÄU GMBH, TOBIAS HERTLE<br />

Die Projektbeteiligten Herbert Singer, Klaus Fischer, Prof. Dr. Wolfgang Hauke, Antonia Widmer und Oberbürgermeister<br />

Thomas Kiechle (v.l.n.r.)<br />

Allgäu Digital wächst<br />

Kempten // Seit Mitte 2017 begleitet<br />

das Digitale Zentrum Schwaben DZ.S<br />

unter dem Begriff „Allgäu Digital“ (digitale)<br />

Start-ups und Gründer auf<br />

ihrem Weg in die Selbstständigkeit und<br />

baut zudem ein Netzwerk für das Thema<br />

Digitale Transformation der Region<br />

auf. In den vergangenen vier Jahren boten<br />

sich auf rund 400 Quadratmetern Flächen<br />

für Co-Working, Veranstaltungen und Einzelarbeitsplätze<br />

in der ehemaligen Schlichterei<br />

auf dem Areal der früheren Spinnerei &<br />

Weberei in Kempten. Anfang Juli wurde<br />

nach mehrmonatiger Bauzeit der benachbarte<br />

ehemalige Ölturm mit insgesamt 19 neuen<br />

Arbeitsplätzen bezogen und eröffnet. Die<br />

Partner des Projekts sind die Sozialbau<br />

Kempten, die Stadt Kempten, die Hochschule<br />

Kempten und die Allgäu GmbH mit dem<br />

vierköpfigen Team von Allgäu Digital.<br />

G’FROTZELT – VON MEIKE WINTER<br />

Warten oder starten?<br />

Ich fahre ein Elektroauto. Seit wenigen Wochen surre ich lastwechselfrei<br />

und umweltschonend über die Straßen, erschrecke Fußgänger<br />

mit leisen Sphärenklängen bei geringem Tempo und tanke Sonnenstrom<br />

von meinem Hausdach. Schön, oder?<br />

Ja, schön – aber. Da kommen schnell die Bedenkenträger ins Spiel,<br />

die den blitzenden Kotflügel ihres Verbrenners streicheln und sich<br />

mit verschränkten Armen vor meinem kleinen Öko-Mobil aufbauen.<br />

Aber was ist denn mit der Batterie? Ist die Herstellung nicht eine<br />

Riesenumweltsauerei? Und was passiert damit, wenn die Lebensdauer<br />

vorbei ist? Sie würden niemals auf eine Technologie setzen, die<br />

noch komplett in den Kinderschuhen steckt. Man weiß ja gar nicht,<br />

wo das noch hinführen wird. Ideal ist so ein Elektroauto wirklich<br />

auch nicht. Und was ist mit Wasserstoff? Vielleicht wird der doch<br />

noch die Lösung für die Mobilitätswende? Hmmm, sage ich, und<br />

ähnlich klingt mein Auto bei Schrittgeschwindigkeit.<br />

Der Strom für das Elektroauto kommt aus der Steckdose, genauer aus<br />

der Wallbox, die jetzt neben der Haustüre fröhlich grün leuchtend ihre<br />

Ladebereitschaft signalisiert. Vorausgesetzt, man hat eine Wallbox,<br />

denn die Nachfrage übersteigt aktuell das Angebot bei Weitem, die<br />

intensiven Förderungen haben einen Boom ausgelöst. Selbst Kritiker<br />

der Elektromobilität hängen sich den schicken Kasten an die Wand –<br />

man weiß ja nie – und die Förderung ist ein echter Knüller. Ich habe<br />

eine nagelneue Fotovoltaik-Anlage auf dem Dach, die den Strom für<br />

das Auto umweltfreundlich liefert. Ja, schön – aber. Die Bedenkenträger<br />

sind wieder da, hallo! Aber was ist denn mit den Fotovoltaik-Modulen?<br />

Ist die Herstellung nicht eine Riesenumweltsauerei? Und was passiert<br />

damit, wenn die Lebensdauer vorbei ist? Hmmm, sage ich, und<br />

ähnlich klingt mein Auto bei Schrittgeschwindigkeit.<br />

Ich surre lastwechselfrei und umweltschonend über die Straßen,<br />

erschrecke Fußgänger mit leisen Sphärenklängen bei geringem Tempo<br />

und tanke Sonnenstrom von meinem Hausdach. Und wissen Sie,<br />

was? Das fühlt sich gut an. Besser als bisher mit dem Verbrennungsmotor.<br />

Wenn die Sonne scheint, freue ich mich jetzt doppelt. Tankstellen<br />

mit explodierenden Spritpreisen lasse ich links oder auch<br />

rechts liegen und nehme gelassen zur Kenntnis, dass die EU-<br />

Kommission das Verbot von Verbrenner-Fahrzeugen ankündigt.<br />

Wenn die Bedenkenträger dann demnächst am Straßenrand stehen<br />

und trampen, gleite ich mit meinem Öko-Mobil heran und frage<br />

freundlich, wo es hingehen soll. Und was nun besser gewesen ist. Auf<br />

die ultimative Lösung für alternative Antriebe zu warten oder einfach<br />

mal mit einer verfügbaren Lösung zu starten.

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