20.08.2021 Aufrufe

Allgäuer Wirtschaftsmagazin_Ausgabe 4_2021

Der TT Verlag mit Sitz in Kempten veröffentlicht jedes Jahr 6 Ausgaben des Allgäuer Wirtschaftsmagazin plus Sonderausgaben. Pro Ausgabe erreicht die Publikation ca. 50.000 Leser aus dem bayerischen und württembergischen Allgäu. Der Schwerpunkt liegt auf regionale Themen und Unternehmen - ohne die große weite Welt außer Acht zu lassen.

Der TT Verlag mit Sitz in Kempten veröffentlicht jedes Jahr 6 Ausgaben des Allgäuer Wirtschaftsmagazin plus Sonderausgaben. Pro Ausgabe erreicht die Publikation ca. 50.000 Leser aus dem bayerischen und württembergischen Allgäu. Der Schwerpunkt liegt auf regionale Themen und Unternehmen - ohne die große weite Welt außer Acht zu lassen.

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Hallo, wach?<br />

Erfolgreiche Unternehmen gehen aktiv gegen Personalmangel vor und<br />

setzen alle Hebel für eine nachhaltige Entwicklung in Bewegung<br />

BILD: UNSPLASH.COM<br />

Der drohende oder bereits eingetretene Fachkräftemangel braucht einen durchdachten<br />

Handlungsplan. Personal-Experten sehen sieben wichtige Aktionsfelder und wollen die Verantwortlichen<br />

ermutigen, rechtzeitig wach zu werden, um mit einer langfristigen Strategie<br />

Vorsorge zu treffen. Dass sich Stellen in Mangelberufen nicht von heute auf morgen besetzen<br />

lassen, sei eine Tatsache, aber kein Grund zur Resignation, sagen die Recruiting-Profis.<br />

Manche können ein Lied davon singen,<br />

andere spüren kaum etwas davon. Zahlen<br />

belegen, dass es ihn wirklich gibt, den<br />

Fachkräftemangel. Allerdings ist er je nach<br />

Gegend und Branche unterschiedlich stark<br />

ausgeprägt. Knapp die Hälfte der Unternehmen<br />

in unserer Region sieht im Fachkräftemangel<br />

ein reelles wirtschaftliches<br />

Risiko. Der demografische Wandel ist<br />

ein Treiber für Nachwuchssorgen und<br />

Personalknappheit, dazu kommen Faktoren<br />

wie die Globalisierung, technologische<br />

Entwicklungen und Bildungssysteme, die<br />

den Bedürfnissen der Unternehmen teilweise<br />

hinterherhinken. Sieben Handlungsfelder<br />

sieht der internationale Personaldienstleister<br />

Hays PLC, um drohendem<br />

Fachkräftemangel entgegenzutreten, und rät<br />

Unternehmen, frühzeitig aktiv zu werden.<br />

Sieben Handlungsfelder<br />

gegen Fachkräftemangel<br />

• Attraktivität als Arbeitgeber verbessern<br />

• Rekrutierung neu denken und verändern<br />

• Kompetenzentwicklung voranbringen<br />

• Digitalisierung berücksichtigen<br />

• Outsourcing prüfen<br />

• Standort überdenken<br />

Attraktive Arbeitgeber bieten<br />

durchdachte Konzepte<br />

Schlüsselstellen besetzen und Auszubildende<br />

finden – das gelingt attraktiven Arbeitgebern<br />

leichter als anderen. Aber welche<br />

Kriterien spielen dafür eine Rolle? Die Experten<br />

des Personaldienstleisters Hays sehen<br />

eine bessere Bezahlung, mehr Flexibilität<br />

bei Arbeitszeiten und -orten sowie eine<br />

moderne Unternehmenskultur als essenziell<br />

an. Mitarbeitende, die nicht ortsgebunden<br />

eingesetzt werden müssen, profitieren von<br />

innovativen und offenen Lösungen. Auch<br />

die Kompetenzentwicklung sollte vorangebracht<br />

werden: Klassische Weiterbildung<br />

oder Coaching sind zwar ein erster Schritt,<br />

aber effektive Lernmethoden, die Förderung<br />

von Austausch und Vernetzung oder konkrete<br />

Lernbudgets und Entwicklungsstrategien<br />

für die Mitarbeitenden fehlen<br />

häufig. Gefragt sind in den meisten Branchen<br />

weder Generalisten noch absolute<br />

Nerds, sondern die sogenannten T-Shaped-<br />

Persons, die Fachwissen in der Tiefe mitbringen<br />

und zugleich gesundes Breitenwissen<br />

in anderen Bereichen. Auch das Thema<br />

Rekrutierung sollte grundlegend neu angegangen<br />

werden: Erfolgreicher seien Unternehmen,<br />

die ein auf die Bewerber zentriertes<br />

Denken an den Tag legen, sagen die Profis.<br />

Digitalisierung nutzen und<br />

Outsourcing-Bedarf ermitteln<br />

Wenn weniger Mitarbeitende für Aufgaben<br />

zur Verfügung stehen, dann sollten diese<br />

von zeitraubenden Routinetätigkeiten entlastet<br />

werden. Die Digitalisierung ist in<br />

vielen Bereichen eine gute Möglichkeit,<br />

Fachkräften Freiraum für wirklich wichtige<br />

Aufgaben zu schaffen. In eine ähnliche<br />

Richtung geht die Überlegung, wo Outsourcing<br />

von Aufgaben sinnvoll und hilfreich<br />

sein kann. Flexible Modelle in Zusammenarbeit<br />

mit externen Dienstleistern ermöglichen<br />

es Unternehmen, Arbeitsspitzen aufzufangen<br />

und bei Bedarf Kompetenz von<br />

außen einzukaufen. Sinnvoll ist auch hier<br />

langfristiges Denken, damit externe Dienstleister<br />

schnell in die Bresche springen<br />

können und nicht erst im Notfall mit der<br />

Suche und Auswahl begonnen werden<br />

muss. Gerade in unserer Region nennen<br />

Arbeitgeber immer wieder die Lage abseits<br />

der Ballungsräume als Hürde bei der<br />

Stellenbesetzung. Vor allem Menschen aus<br />

dem Norden Deutschlands anzuwerben<br />

und zu einem Wechsel in den Süden zu<br />

bewegen, sei nicht leicht. Doch die vermeintlichen<br />

Standortnachteile lassen sich<br />

mit einer durchdachten Kommunikationsstrategie<br />

auch als Vorteile einsetzen. Die<br />

Work-Life-Balance spielt gerade für jüngere<br />

Fachkräfte eine wichtige Rolle. Im Allgäu und<br />

in der Bodenseeregion sind die Voraussetzungen<br />

dafür ideal und dürfen selbst bewusst nach<br />

außen getragen werden.<br />

Meike Winter<br />

4 | <strong>2021</strong><br />

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