20.08.2021 Aufrufe

Allgäuer Wirtschaftsmagazin_Ausgabe 4_2021

Der TT Verlag mit Sitz in Kempten veröffentlicht jedes Jahr 6 Ausgaben des Allgäuer Wirtschaftsmagazin plus Sonderausgaben. Pro Ausgabe erreicht die Publikation ca. 50.000 Leser aus dem bayerischen und württembergischen Allgäu. Der Schwerpunkt liegt auf regionale Themen und Unternehmen - ohne die große weite Welt außer Acht zu lassen.

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Themenspezial | Finanzen und Recht<br />

Markt grüner Anleihen wächst<br />

Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW) sieht Chancen<br />

für Wandel zur klimaneutralen Wirtschaft<br />

BILD: DIW BERLIN<br />

Anhand unterschiedlicher Datenquellen<br />

zeigt das DIW die Entwicklung des seit<br />

einigen Jahren boomenden grünen Anleihenmarktes<br />

auf: Weltweit wuchsen<br />

demnach die Neuemissionen von knapp<br />

45 Milliarden Euro im Jahr 2015 auf<br />

237 Milliarden Euro im Jahr 2020. Im<br />

vergangenen Jahr wurde fast die Hälfte aller<br />

neuen grünen Anleihen in Euro ausgegeben.<br />

Waren die meisten grünen Neuemissionen<br />

in Euro anfangs öffentliche Anleihen, haben<br />

Firmenbonds inzwischen den Großteil<br />

des Marktes für grüne Anleihen erobert.<br />

Im Rahmen ihrer Anleihekaufprogramme<br />

CSPP (Corporate Sector Purchase Programme)<br />

und PEPP (Pandemic Emergency<br />

Purchase Programme) investiert auch die<br />

Europäische Zentralbank (EZB).<br />

„Grüne Anleihen, die unter das EZB-Kaufprogramm<br />

fallen, weisen eine ähnliche<br />

Renditeentwicklung auf wie konventionelle<br />

Bonds“, erklärt DIW-Sustainable-Finance-Expertin<br />

Franziska Schütze. Voraussetzung<br />

für den Kauf durch die EZB ist unter<br />

anderem eine hohe Bonität der grünen<br />

Anleihen. Genau darin sieht das DIW die<br />

Stellschraube für eine ökologischere Ausrichtung<br />

der Geldpolitik. „Um die nachhaltige<br />

Transformation der Wirtschaft zu<br />

unterstützen, sollten bei der Bonitätsbewertung<br />

künftig klimabezogene Risiken<br />

für Unternehmen stärker berücksichtigt<br />

werden“, empfiehlt Umweltökonom Aleksandar<br />

Zaklan. Der klimaneutrale Umbau<br />

konfrontiere die Unternehmen mit neuen<br />

Marktbedingungen und Investitionen, die<br />

sich unter dem Oberbegriff Klimarisiken<br />

zusammenfassen ließen. „Werden die<br />

Klimarisiken beim Anleihekauf durch<br />

die EZB nicht berücksichtigt, könnten<br />

sich im Portfolio der Zentralbank künftig<br />

durch Ausfälle Wertminderungen ergeben“,<br />

so Zaklan. „Eine bessere Abbildung<br />

klimabezogener Risiken entspräche auch<br />

der EZB-Intention, dass die Preise der<br />

An leihen die darunterliegenden Risiken<br />

ausreichend gut widerspiegeln.“ Dies wäre<br />

nicht nur für die Marktstabilität wichtig,<br />

sondern könnte auch die Finanzierungsbedingungen<br />

für Emittenten grüner<br />

Anleihen im Vergleich zu konventionellen<br />

Anleihen weiter verbessern.<br />

Meike Winter<br />

4 | <strong>2021</strong><br />

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