schwarze Szene - LOGO Jugendmanagement Steiermark
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Hendrik Möbus wuchs als Kind protestantischer Eltern im thüringischen Sondershausen<br />
auf. Nach dem Fall der Mauer wurde er zum linksradikalen Punk, später gründete er<br />
die Black Metal-Band Absurd. Die jungen Musiker trafen sich auf Friedhöfen und<br />
propagierten eine Mischung aus Neosatanismus und neuheidnischer Mythen mit<br />
Arierverherrlichung. Von den anderen Jugendlichen des Ortes wurde die Gruppe eher<br />
gemieden, nur der etwas jüngere Sandro Beyer, ebenfalls ein Außenseiter, suchte<br />
Anschluss, wurde von den Absurd-Mitgliedern aber abgelehnt. 1993 kam es dann<br />
zum Mord an dem damals 15jährigen Sandro Beyer durch Möbus gemeinsam mit<br />
zwei seiner Kollegen, da dieser sich aufgrund der anhaltenden Ablehnung über<br />
Möbus` Clique Kinder des Satans lustig gemacht hatte. Seither boomt laut dem<br />
heimischen Pfarrer Hauskellner die örtliche Satanistenszene, die sich auch logenartig<br />
organisiere.<br />
Im Gefängnis studierte Möbus die Schriften des Nationalsozialismus und alte<br />
heidnische Religionen. Ebenso wie Vikernes, zu dem er sich hingezogen fühlte, kam er<br />
hinter Gittern in immer stärkeren Kontakt mit dem Faschismus. Obwohl der Mord an<br />
Sandro Beyer immer wieder mit dem Satanismus der Gruppe Absurd in Verbindung<br />
gebracht wird, handelt es sich dabei nicht um ein bewußtes Opfer an Satan, die Tat<br />
kann eher im Feld des Neofaschismus gesehen werden, da die Gruppe, wie Möbus<br />
später in verschiedenen Interviews 482 äußerte, nur einen Volksschädling beseitigen<br />
wollte. 1998 wurde Möbus auf Bewährung entlassen. Er floh allerdings nach einem<br />
Konzert, für das ihm NS-Wiederbetätigung (Zeigen des Hiltlergrußes) zur Last gelegt<br />
wurde, nach Seattle/USA: Zunächst nahm ihn der rechtsextreme heidnische White<br />
Order of Thule 483 auf, nach einem Streit über den Aufbau einer Black Metal-Firma<br />
floh Möbus jedoch weiter zum faschistischen Skinmusikmagazin Resistance-<br />
Record 484 und der National Alliance 485 mit ihrem Chef William Pierce, der als<br />
mächtigster US-Neonazi galt. Dieser gab ihm Asyl als „politischem Flüchtling“, der in<br />
Deutschland aufgrund seiner Gesinnung verfolgt werde.<br />
482<br />
dpa 30.07.2001.<br />
483<br />
http://en.wikipedia.org/wiki/White_Order_of_Thule, 2010.<br />
484<br />
www.resistance.com, 2010.<br />
485<br />
www.natvan.com, 2011.<br />
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