schwarze Szene - LOGO Jugendmanagement Steiermark
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Bei der Indizierung von Metal Cover stehen politische Gründe hinter Erotik und<br />
Gewalt zurück. „Deren mitunter sexistische Motive huldigen machohaften Idealen von<br />
starken, heldenhaften Männern und spärlich bekleideten Frauen als verfügbare<br />
Lustobjekte einer Männerphantasie, beispielweise das W.A.S.P.-Cover von „Animal –<br />
f..k like a beast“, das T.N.T.-Cover von „Deflorator“ oder „Club Mondo Bizarre“ von<br />
Pungent Stench. Auch eher harmlos anmutende Motive, wie das der LP „Condition<br />
Critical“ der Band Quiet Riot, auf dem sechs Hände ins Bild ragen, die einem auf<br />
einer Krankenbahre festgeschnallten Mann eine Metallmaske anlegen – während ihre<br />
Platte „Metal Health“ kein Ärgernis erregte – stehen, wie die LP „Let them eat metal“<br />
der Band „The Rods“, wo eine Frau in weißen Dessous eine geschälte Banane, in der<br />
sich ein Metalldildo befindet, an ihre Brust drückt, seit Mitte der 1980er Jahre auf dem<br />
Index.“ 267<br />
Aus welchen Gründen optische Schockeffekte eingesetzt werden ist nur anhand der<br />
jeweiligen Bands bzw. Cover diskutier- und analysierbar.<br />
Ähnlich wie bei der Covergestaltung verhält es sich bei den Texten. Sie konkretisieren<br />
die Emotionen der Musik und liefern Beispiele für das zu vermittelnde Lebensgefühl. 268<br />
Nihilistische und hedonistische Grundthemen, Wut über die gedankenlose<br />
Konsumgesellschaft, den „Mainstream“ oder das epische Glorifizieren heroischer<br />
Heldentaten – all das können Zutaten von Metal-Lyrics sein. Wieder ist die<br />
Ausgestaltung stark abhängig vom Subgenre. Patrick Hahn sieht im Aufruf „sich neu<br />
aufzurichten und trotz aller Widerstände gegen das Böse zu kämpfen“ 269 ein Leitmotiv<br />
im (Heavy) Metal der ersten Stunde. „Gegen Frauenbewegung, Pille und die Schlappe<br />
in Vietnam half offenbar die ostentativ zur Schau getragene maskuline Vitalität, die<br />
ihren Ausdruck z.B. in tiefen Stimmen, blanken, muskulösen Oberkörpern und<br />
größtmöglicher Potenz, also Lautstärke, findet.“ 270 Einige Gruppen singen z.B. sozial<br />
oder ökologisch engagierte Texte: Die Band Iron Maiden brachte mit „The<br />
267<br />
Pieper 2000, S. 4, www.telos-verlag.de/seiten/musikzensur.pdf, 2010.<br />
268<br />
Vgl.Feser/Hillebrand, 1998, S. 64.<br />
269<br />
www.nmz.de/online/diva-satanica-eine-konferenz-ueber-heavy-metal-and-gender-an-der-koelnermusikhochschule,<br />
2010.<br />
270<br />
Ebda.<br />
50