schwarze Szene - LOGO Jugendmanagement Steiermark
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DIE SCHWARZE ROMANTIK: GOTHIC<br />
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Simone Phillip / Roman Schweidlenka<br />
Die Goths gelten durchaus als liberale und offene Jugendsubkultur, da die Bewegung<br />
eine erstaunliche Vielfalt aufweist. Von den Medien (rechten wie linken) wurde diese<br />
<strong>Szene</strong> bis heute kaum richtig dargestellt und erfasst.<br />
Eine erste Schwierigkeit stellt bereits die Wahl der richtigen Bezeichnung für die<br />
Bewegung dar. Mitbedingt durch viele Berichte in der Massenpresse, die alles andere<br />
als up to date sind und weiterhin mit den alten Begriffen hantieren, ist die<br />
Bezeichnung Grufties heute zu einem Schimpfwort geworden. Ursprünglich spielte sie<br />
auf die Vorliebe der Bewegung an, sich des Öfteren auf Friedhöfen aufzuhalten und<br />
bezeichnete somit „die Leute aus der Gruft“.<br />
Die Anhänger der Bewegung nennen sich selbst allerdings selten so, häufiger<br />
bezeichnen sie sich als Goths oder New Romantics. Der Begriff Gothic leitet sich von<br />
den sogenannten Gothic-Novels des 18. und 19. Jhds. ab, einer Art intellektueller<br />
Horrorromane, etwa von E.A. Poe, H.P. Lovecraft oder M. Shelly verfasst. Die in diesen<br />
Romanen dargestellte Atmosphäre, etwa auch die Beschäftigung mit den darin<br />
vorkommenden dämonischen Wesen (z.B. Vampire), spielt für die Bewegung eine<br />
große Rolle. Manche Journalisten wollen die Goths darüber hinaus mit dem gotischen<br />
Zeitalter in Zusammenhang bringen und mit der Vorliebe dieser Jugendbewegung für<br />
die gotische Schrift und den entsprechenden Stil. In Deutschland hat sich auch die<br />
Schreibweise "Gotik" (ohne "h"!) eingebürgert. Die Bezeichnung New Romantics geht<br />
auf das Zeitalter der Romantik zurück, das mit seinen Idealen sehr wichtig für die<br />
Bewegung ist. Exakte Differenzierungen der einzelnen Stile innerhalb der <strong>Szene</strong> gibt es<br />
nicht, die Grenzen und Zuordnungen sind fließend und verschwimmen oft. Daher<br />
spricht man heute eher von der „<strong>schwarze</strong>n <strong>Szene</strong>“. Im folgenden Text wird von den<br />
Autoren allerdings die Bezeichnung Goths als Beschreibung der Bewegung gewählt.