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schwarze Szene - LOGO Jugendmanagement Steiermark

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Dazwischen gibt es alle möglichen Mischformen der Kleidungsstile, die nicht klar<br />

voneinander abgegrenzt werden können. So herrscht eine große Toleranz innerhalb<br />

der <strong>Szene</strong>. Von Außenstehenden werden sie aber aufgrund ihrer <strong>schwarze</strong>n Kleidung<br />

des Öfteren mit anderen Strömungen der Schwarzen <strong>Szene</strong> verwechselt bzw. mit<br />

satanistischen oder faschistischen Umtrieben in Verbindung gebracht.<br />

Die Bewegung der Goths hat wie die meisten Jugendkulturen eine<br />

<strong>Szene</strong>ninsidersprache und dazu eine eigene Infrastruktur entwickelt. Grosse<br />

„schwarz-romantische“ Festivals mit eigenen „heidnischen Dörfern“ - wie das<br />

inzwischen legendäre Wave-Gotik-Treffen 620 , das jährlich in Leipzig stattfindet - und<br />

einschlägige Discos und Clubs schweißen die <strong>Szene</strong> zusammen. 1992 gab es das<br />

erste Wave-Gothic-Treffen in Leipzig, zu Pfingsten 2003 waren es 20.000 Besucher,<br />

die 100 Bands lauschten.<br />

Obwohl die <strong>Szene</strong> heute immer mehr in den „Overground“ gerät, fällt ihre<br />

Vereinnahmung schwer, da die Kernszene der Goths ihre Mitläufer meist ablehnt<br />

und häufig als oberflächliche Ignoranten (Plastic-Goths) bezeichnet so z.B. den<br />

verkommerzialisierten, auf Outfitoberflächlichkeiten reduzierten japanischen Visual<br />

Rock. Und schon entsteht ein neuer Underground in der <strong>Szene</strong>, der sich gegen die<br />

kommerzielle Ausschlachtung richtet.<br />

Goths der ersten Stunde schotten sich heute – vergleichbar den Traditionalisten unter<br />

den Metalheads – oft von den Veränderungen in der <strong>Szene</strong> ab und fürchten, dass der<br />

„Geist“ durch die neue, nachrückende Gothic-Generation verloren geht. Sie wehren<br />

sich gegen die „fremden“ Einflüsse auf „Real Gothic“. Doch die Weiterentwicklung ist<br />

nicht aufzuhalten. Crossover-Entwicklungen, vor allem in den Bereichen der Sado-<br />

Maso- und Fetischszene, können wie oben gezeigt wurde, seit einiger Zeit stattfinden.<br />

Gothic kann als urpsrünglich die wohl intellektuellste und tiefgründigste<br />

Jugendsubkultur gelten, was damit zusammenhängen mag, dass viele Goths aus<br />

dem Bildungsbürgertum kommen. Im Gegensatz zur ursprünglichen Heavy Metal<br />

<strong>Szene</strong> der 80er, die oft auf reißerische und minderwertige Literatur zurückgriff, sind<br />

620 www.wave-gotik-treffen.de<br />

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