schwarze Szene - LOGO Jugendmanagement Steiermark
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Norwegen<br />
98<br />
Katharina Ganster<br />
Seit den frühen neunziger Jahren kann man in der norwegischen Black Metal <strong>Szene</strong><br />
eine Vermischung von satanistischem und neonazistischem Gedankengut feststellen,<br />
seit den späten neunziger Jahren werden immer häufiger satanistische Symbole durch<br />
nordisch-heidnische ersetzt (z.B. im Logo der Band Enslaved, das zuvor ein verkehrtes<br />
Kreuz zeigte, jetzt einen Thorshammer präsentiert). Als Vorreiter dafür gilt die Band<br />
Bathory, die schon auf ihrem 1988 erschienenem Album Blood Fire Death den<br />
satanistisch geprägten Bereich des „Okkult-Rock“ verließen und über germanische<br />
Mythologie sangen. Gemeinsam ist beiden Bereichen, dass das Christentum als<br />
aufgesetzte Religion verstanden wird, die sowohl die ursprüngliche Bevölkerung als<br />
auch die ursprüngliche Religion gewaltsam überlagert hätte. In diesem und weiteren<br />
Alben von Bathory werden nordische Helden und Götter verehrt und skandinavische<br />
Freiwillige in der Waffen-SS gelobt. Moynihan nennt das ein „absichtliches Flirten mit<br />
der Ikonographie von Faschismus und Nationalsozialismus“ 459 .<br />
Anlässlich des Mordes von Varg („Count Grishnackh“ „Greven“) Vikernes (Band<br />
Burzum) an Øystein („Euronymous“) Aarseth (Band Mayhem) wurde, auch durch das<br />
Buch Lords of Chaos von Michael Moynihan, mehr aus dieser skandinavischen<br />
<strong>Szene</strong> bekannt.<br />
Statt dem damals üblichen Kokettieren mit satanistischen oder heidnischen Motiven als<br />
Provokation, die selten ernst genommen wurde, entstand in Skandinavien eine neue,<br />
um vieles härtere und brutalere <strong>Szene</strong>.<br />
Insbesondere Mayhem arbeiteten schon in den späten achtziger Jahren an einem<br />
Image, das auch heute noch von vielen Fans des Genres als „true“ angesehen wird.<br />
Bühnenshows mit verwesten Tierkadavern und Selbstverstümmelung, Aufrufe zu Mord<br />
und Selbstmord, und zu Krieg gegen alle „Poser“ und „Pseudos“. Es wird oft<br />
spekuliert, dass gerade bzw. nur in einem Land wie Norwegen, in dem die Sonne im<br />
459 Moynihan/Søderlind,1998, S. 22.